Ainhauser, Alberta

Alberta Ainhauser OSB

Alberta Ainhauser

82. Äbtissin des Benediktinerinnenstifts Nonnberg in Salzburg 1841–1856

* 13. Jan. 1812 Sarntal/Sarentino, Südtirol
† 10. Dez. 1856 Salzburg

Maria Alberta Eugenia Ainhauser, Taufname Klara, wurde am 13. Januar 1813 als Tochter vermögender Bürger im damals vorübergehend zu Bayern (Innkreis) gehörenden Sarntal in Tirol geboren. Sie besuchte die Schule in Bozen und wurde im Konvikt der Englischen Fräulein (Maria-Ward-Schwestern) in Brixen zur Lehrerin ausgebildet. 1833 trat sie in die Benediktinerinnenabtei Nonnberg in Salzburg ein, wurde sechs Monate später eingekleidet und legte 1836 ihre feierliche Profess ab.

Danach war sie an der Mädchenschule als Lehrerin tätig und wurde 1840, nach dem Tod der Oberin Henrika von Trauner vom Administrator Albert Nagnzaun von St. Peter zur Novizenmeisterin bestellt. Nachdem Nagnzaun seine Tätigkeit erfolgreich abgeschlossen und seine Administration niedergelegt hatte, wurde sie am 4. November 1841 im ersten Wahlgang zur Äbtissin gewählt und am 11. November 1841 von Erzbischof Fürst Schwarzenberg feierlich inthronisiert.

Äbtissin Alberta war die erste nichtadelige Äbtissin und die erste von mehreren Tirolerinnen. Während ihrer Amtszeit legten 33 Chorfrauen und 19 Laienschwestern ihre Gelübde ab. Sie achtete streng auf die monastische Askese, indem sie Vereinfachungen der Kleidung und der Lebensweise einführte, das Schweigen verschärfte, den Schlaf verkürzte und die Gebets- und Bußzeiten vermehrte. Außerdem führte sie 1846 die vegetarische Lebensweise ein. Die strenge Askese musste jedoch 1852 auf Veranlassung des Erzbischofs Schwarzenberg in manchen Punkten wieder gemildert werden.

Als Bauherrin ließ Alberta Ainhauser, trotz der im Revolutionsjahr 1848/49 erlittenen finanziellen Einbußen, die gesamte in den vergangenen Jahrzehnten vernachlässigte Klosteranlage restaurieren und instandsetzen, u. a. wurde der Kirchturm mit einem Eisenblechdach versehen und 1853 das Presbyterium der Kirche im Zuge der Aufstellung des restaurierten gotischen Flügelaltars der Scheffauer Filialkirche umfassend erneuert. Der Nonnenchor erhielt ein neues Gestühl.

Mit Unterstützung von Kaiserin Karoline Auguste realisierte die Äbtissin auch soziale Projekte. 1849 ließ sie die private Schule des Stifts als öffentliche Mädchenschule der Stadt Salzburg anerkennen. Rund zehn Lehrerinnen erteilten Elementarunterricht und vermittelten praktische Fertigkeiten. 1851 wurde eine Armekinder-Anstalt für Mädchen mittelloser Eltern, die zu Dienstbotinnen ausgebildet wurden, gegründet.

Im Frühjahr 1855 wurde Äbtissin Alberta von einem heftigen Fieber befallen, das sich zu einer Schwindsucht ausweitete, die in den folgenden Monaten ihre Kräfte aufzehrte. Sie starb am 10. Dezember 1856 in Salzburg, nach vierzehnjähriger Regierung. Zu ihrer Nachfolgerin wurde im Februar 1857 die Priorin Adelgundis Thalmann gewählt, ebenfalls eine Tirolerin.

gge, Nov. 2016


D:

Prof.: 1836; Abbatissa: el. 4. Nov. 1841, ben. 11. Nov. 1841.

L:

Reichlin von Meldegg, Regintrudis: Stift Nonnberg zu Salzburg im Wandel der Zeiten, Salzburg 1953, 69–72 · N. Kogler) in: ÖBL Online-Edition, Lfg. 3 (15. Nov. 2014).


Zitierempfehlung: Ainhauser, Alberta, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 2.05.2017, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Ainhauser,_Alberta

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