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Abt Paulus blieb nicht lange im Amt. Am 1. Dezember 1802 überbrachte ein Regierungsvertreter das gedruckte Besitznahme-Dekret mit dem die Reichsabtei (Herrschaft und Kloster) aufgehoben wurde, ebenso wie das blühende Gymnasium mit über 200 Schülern samt den beiden Internaten. Sämtliche beweglichen und unbeweglichen Güter wurden konfisziert, auch die Amtsinsignien (Ring und Brustkreuz) des Abtes. Abt Paulus wurde seiner Regierungs- und Verwaltungsgeschäfte enthoben, konnte aber mit einem Teil seiner Konventualen im Kloster wohnen bleiben – wenn auch unter unwürdigen Bedingungen, die er in mehreren Eingaben an die Regierung zu erleichtern suchte.
 
Abt Paulus blieb nicht lange im Amt. Am 1. Dezember 1802 überbrachte ein Regierungsvertreter das gedruckte Besitznahme-Dekret mit dem die Reichsabtei (Herrschaft und Kloster) aufgehoben wurde, ebenso wie das blühende Gymnasium mit über 200 Schülern samt den beiden Internaten. Sämtliche beweglichen und unbeweglichen Güter wurden konfisziert, auch die Amtsinsignien (Ring und Brustkreuz) des Abtes. Abt Paulus wurde seiner Regierungs- und Verwaltungsgeschäfte enthoben, konnte aber mit einem Teil seiner Konventualen im Kloster wohnen bleiben – wenn auch unter unwürdigen Bedingungen, die er in mehreren Eingaben an die Regierung zu erleichtern suchte.
  
Paulus Alt starb am 2. Oktober 1807 auf einer kurzen Besuchsreise bei seinem Bruder Jakob, dem Pfarrer von Maria-Thann bei Wangen. Seine sterblichen Überreste wurden im September 1917 von Wangen in die Krypta der Klosterkirche Ottobeuren überführt.
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Paulus Alt starb am 2. Oktober 1807 auf einer kurzen Besuchsreise bei seinem Bruder Jakob, dem Pfarrer von Maria-Thann bei Wangen. Am 11. September 1917 wurden seine sterblichen Überreste auf dem Wangener Friedhof exhumiert und nach Ottobeuren in die Krypta unter der Basilika überführt.
  
 
[[Feyerabend, Maurus|Maurus Feyerabend]], der letzte Prior des Reichsstiftes, betont Alts milden und sanften Charakter und sein liebenswürdiges Wesen.
 
[[Feyerabend, Maurus|Maurus Feyerabend]], der letzte Prior des Reichsstiftes, betont Alts milden und sanften Charakter und sein liebenswürdiges Wesen.

Version vom 11. Juni 2013, 22:30 Uhr

Paulus Alt OSB

Paulus Alt

letzter Abt der Reichsabtei Ottobeuren 1802–1807

* 15. März 1760 Wangen im Allgäu
02. Okt. 1807 Maria-Thann

Paulus Alt, Taufname Anton, geboren am 15. März 1760 in Wangen als zweites Kind und ältester Sohn des Rotgerbers und Senators Bonaventura Alt, besuchte nach dem Tod des Vaters das Stiftsgymnasium in Ottobeuren und trat später in die Abtei ein. Er war Prior als er am 23. Juli 1802 zum Abt des Reichsstifts Ottobeuren gewählt wurde. Die Benediktion erhielt er am 20. August 1802 in der Pfarrkirche von Oberdorf (heute Marktoberdorf) durch Clemens Wenzeslaus, Kurfürst von Trier und Bischof von Augsburg. Das kaiserliche Belehnungsinstrument traf im vierten Monat nach dem Wahltag ein, wurde aber am 7. November im Original nach Ulm abgefordert.

Abt Paulus blieb nicht lange im Amt. Am 1. Dezember 1802 überbrachte ein Regierungsvertreter das gedruckte Besitznahme-Dekret mit dem die Reichsabtei (Herrschaft und Kloster) aufgehoben wurde, ebenso wie das blühende Gymnasium mit über 200 Schülern samt den beiden Internaten. Sämtliche beweglichen und unbeweglichen Güter wurden konfisziert, auch die Amtsinsignien (Ring und Brustkreuz) des Abtes. Abt Paulus wurde seiner Regierungs- und Verwaltungsgeschäfte enthoben, konnte aber mit einem Teil seiner Konventualen im Kloster wohnen bleiben – wenn auch unter unwürdigen Bedingungen, die er in mehreren Eingaben an die Regierung zu erleichtern suchte.

Paulus Alt starb am 2. Oktober 1807 auf einer kurzen Besuchsreise bei seinem Bruder Jakob, dem Pfarrer von Maria-Thann bei Wangen. Am 11. September 1917 wurden seine sterblichen Überreste auf dem Wangener Friedhof exhumiert und nach Ottobeuren in die Krypta unter der Basilika überführt.

Maurus Feyerabend, der letzte Prior des Reichsstiftes, betont Alts milden und sanften Charakter und sein liebenswürdiges Wesen.

gge


D:

Kolb, Ägidius (Hg.): Ottobeuren, Schicksal einer schwäbischen Reichsabtei. Augsburg 1964. · Scheller, Ludwig: Das schwere Leben des Abtes Paulus Alt. Große Verdienste um das Kloster Ottobeuren. - In: Westallgäuer Heimatblätter 14, 24 (1978) S. 95 · Weigele, Paulus: Das Ringen des Abtes Paulus Alt um das benediktinische Leben in Ottobeuren nach der Säkularisation (1802–1807). 2002.


Zitierempfehlung: Alt, Paulus, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 11.06.2013, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Alt,_Paulus

Vorlage:Page.name: ALT, Paulus (Anton) OSB (1760–1807) – Biographia Benedictina