Bernarda Amtmann
Gründungsoberin und erste Priorin von St. Gertrud in Tettenweis
* 20. Jan. 1840 Wasserburg am Inn
† 24. Dez. 1916 Tettenweis
Bernarda Amtmann, Taufname Birgitta, wurde am 20. Januar 1840 als Tochter einer Bürgersfamilie in Wasserburg am Inn geboren. Sie absolvierte die Schule des Benediktinerinnenpriorats Frauenwörth im Chiemsee und trat dort am 10. Februar 1867 in das Noviziat ein. Nach der Profess am 6. Juni 1870 war sie Elementarlehrerin und Präfektin im Pensionat (sie sprach fließend Englisch und Französisch und gut Latein). 1889 wurde sie als Subpriorin stellvertretende Klostervorsteherin (Frauenwörth wurde erst 1901 Abtei).
1899 wurde sie von Priorin Cäcilia Trischberger an die Spitze des Gründungskonvents (sieben Chorfrauen und vier Laienschwestern) für die Neugründung St. Gertrud (von Helfta) in Tettenweis in Niederbayern gestellt. Am 19. Oktober 1899 zogen die Schwestern dort ein. In den nächsten Jahren leitete Priorin Bernarda dort den inneren und äußeren Aufbau des Klosters. Schon am 31. Oktober 1899 wurde die erste Postulantin aufgenommen. In den folgenden Jahren wurde ein neues Klostergebäude errichtet (offizieller Baubeginn 25. Februar 1902), allerdings noch keine Kirche. Am 4. Mai 1902 wurde das Priorat selbständig, von 1903 an wurde das neue Haus systematisch besiedelt und am 14. September 1903 die Klosterschule eröffnet.
Die harten und armseligen Bedingungen der ersten Jahre und die Aufbauarbeit forderten unter den Schwestern ihren Tribut. Viele erkrankten, mehrere starben (bis 1915 waren es sechs). Priorin Bernarda starb am 24. Dezember 1916 infolge einer Rippenfellentzündung, nachdem sie schon 1914 von einer Grippe-Epidemie betroffen gewesen war. Bis zu ihrem Tod waren 74 junge Frauen in St. Gertrud eingetreten, von denen 42 ihre Profess ablegten, so dass der Konvent an Weihnachten 1916 41 Mitglieder zählte. Aus der Neuwahl ging am 6. Februar 1917 Frau Editha Gaßlhuber hervor.
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D:
Vest.: 10. Feb. 1867; Prof.: 6. Juni 1870.
L:
Nekrolog, in: StMBO 38 (1917), S. 370–371.
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