Ballsieper, Jordan

Jordan Ballsieper OSB

Jordanus Ballsieper

Missionsbischof; Apostol. Vikar von Ostbengalen; Generalabt der Kongregation von Subiaco

* 28. Nov. 1835 Dahlerau, Gem. Lüttringhausen
† 1. Feb.(BBKL) od. 1. März(StMBO) 1890 Subiaco, Santa Scolastica

Eduard Ballsieper wurde in Dahlerau, Gem. Lüttringhausen, geboren und in Beyenburg bei Elberfeld [heute Wuppertal] getauft. Er besuchte das Königl. Burggymnasium in Essen und kam 1852 auf Vermittlung des amerikan. Bischofs Spalding an die Schule der Xaverianer-Missionare (CFX) nach Brügge. 1853 wegen Unreife der Schule verwiesen, wurde er mit 18 Jahren zum preuß. Militärdienst eingezogen. Danach, heißt es, wurde er Bergmann und überlebte als einziger ein Grubenunglück. Nach diesem Erlebnis entschied er sich für das Ordensleben und kam als Postulant in die Benediktinerabtei Dendermonde in Belgien, die sich gerade der im Entstehen begriffenen Kongregation von Subiaco angeschlossen hatte. 1858 wurde er in Subiaco in das Noviziat aufgenommen. Nach dem Studium der Theologie in Rom (Ambrosiana) zum Priester geweiht und nach weiteren Studien zum Doktor der Theologie und der Philosophie promoviert, war er zehn Jahre als Hochschullehrer (1865–1875) tätig und gleichzeitig Seelsorger der päpstlichen Truppen und des päpstlichen Militärlazaretts. Erhielt dafür von Pius IX. das Ehrenkreuz.

Nach dem Untergang des Kirchenstaates wurde er 1876 Pro-Visitator der flämischen Provinz der Sublazenser Kongregation mit Sitz im Priorat Affligem, Belgien. Von dort aus beobachtete er in päpstlichem Auftrag die Entwicklungen im benachbarten Deutschen Reich und knüpft zahlreiche Kontakte dorthin. Vielen durch den Bismarckschen »Kulturkampf« aus Deutschland vertriebenen Mönchen verschaffte er in Belgien Asyl.

1878 zum Apostolischen Vikar von Ostbengalen (heute Bangladesch) ernannt und zum Titularbischof von Tanasia geweiht, brachte Ballsieper das zerrüttete Vikariat in kurzer Zeit wieder zur Blüte, zahlte aber den Preis schnell nachlassender Gesundheit dafür. 1885 kehrte er nach Affligem zurück und wurde 1887 von seinem Bischofsamt entpflichtet. Er betrieb weiter den Aufbau der flämischen Klöster, weihte 1887 den Deutschen Godehard Heigl zum ersten Abt und setzte in Steenbrugge den ersten Prior ein. 1888 vom Generalkapitel seiner Kongregation zum Präses (Generalabt) und Abt des Mutterklosters St. Scholastika gewählt, nahm er wiederstrebend an, starb aber schon zwei Jahre später an einem Herzschlag (BBKL) oder Schlaganfall (StMBO). Da die italienische Regierung Beisetzungen außerhalb des Ortsfriedhofs verboten hatte, konnte er nicht in der Gruft der Generaläbte beigesetzt werden.

Neben mehreren Beiträgen zu Missionszeitschriften hinterließ Ballsieper 91 handschriftliche Briefe (1857–1888) an seinen Bruder Carl, die 2007 von Martin Landmesser herausgegeben wurden.

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Zitierempfehlung: Ballsieper, Jordan, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 16.09.2010, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Ballsieper,_Jordan