Willibrord Benzler
Abt von Maria Laach; Bischof von Metz
* 16. Okt. 1853 Niederhemer
† 16. April 1921 Baden-Baden
Willibrord Benzler aus Niederhemer, Taufname Karl, geboren 16. Oktober 1853 als Sohn des Gastwirts Karl Benzler und der Klementine Kissing, besuchte die Gymnasien in Attendorn und seit 1967 in Münster. Nach dem Abitur 1871 studierte er zunächst Architektur in Köln, wechselte aber schon im Dezember 1871 zur Philosophie und Theologie nach Innsbruck. 1872 kam er an das von Jesuiten geführte Theologenkonvikt Collegium Canisianum. Nachdem sein Aufnahmeantrag in den Jesuitenorden 1874 abgelehnt worden war, trat er in die junge Benediktinerabtei Beuron ein. Am 15. August 1876 legte er im Servitenkloster Volders in Tirol die Profess ab und wurde am 28. August 1877 ebd. durch Weihbischof Johann Baudri von Köln zum Priester geweiht.
Nach kurzem Aufenthalt als Lektor in Prag (Emaus) und Prior in Seckau (1883–1887) wurde er am 15. Oktober 1893 zum ersten Abt der wiederbegründeten Abtei Maria Laach und am 21. September 1901 zum Bischof von Metz ernannt. Die Inthronisation dort erfolgte am 28. Okttober 1901 durch Bischof Korum von Trier. Benzler organisierte den letzten Deutschen Katholikentag vor dem Ersten Weltkrieg in Metz (17.-21. Aug. 1913).
Nach dem Rückfall Elsass-Lothringens an Frankreich infolge des Ersten Weltkriegs als deutscher Bischof in unhaltbarer Lage, trat Benzler auf Drängen der französischen Regierung im Januar 1919 zurück (Bestätigung 10. Juli 1919). Zum Titularerzbischof von Attalia ernannt (31. Juli 1919), kehrte er nach Maria Laach, später nach Beuron zurück. Eine Herzkrankheit zwang ihn zum Wechsel in die Zisterzienserinnenabtei Lichtenthal in Baden-Baden, wo eine bessere medizinische Versorgung möglich war. Dort starb er am 16. April 1921. Sein Grab befindet sich in der Abteikirche in Beuron.
gge, 2010
D:
Prof.: 15. Aug. 1876; Sac.: 28. Aug. 1877, 1893 Prior in Maria Laach, zum Abt ernannt 15. Okt. 1893 und am 8. Dez. 1893 in Beuron von Bf. Wilhelm v. Reiser (Rottenburg) benediziert. 21. Sep. 1901 zum Bischof von Metz ernannt, 28. Okt. 1901 inthronisiert (Bf. Korum von Trier), Resignation 10. Juli 1919; Titularerzbischof 31. Juli 1919.
W:
Erinnerungen aus meinem Leben. Kunstverlag Beuron, 1922, ²1923 (hg. von [Bihlmeyer, Pius
L:
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon XV (1999), Sp. 120–124 (Autor: Peter Häger) · Häger, Peter: »Eine ausgezeichnete Werbung für das Ideal benediktinischen Lebens« : zu den Bemühungen der Erzabtei Beuron um Seligsprechung von Erzbischof Willibrord Benzler OSB (1853–1921), in: Erbe und Auftrag 80 (2004), S. 269–290 · Kienle, Adalbert: Der Grenzgänger von Beuron: Willibrord Benzler OSB (1883–1921) – Prior von Beuron, Abt von Maria Laach, Bischof von Metz. Beuron: Beuroner Kunstverlag, 2019, ISBN 978-3-87071-370-6.
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