Blaß, Severin

Severin Blaß OSB

Severin Blaß

Abt des Stiftes Lambach 1678–1705

* 10. April 1651 Ischl
02. Jan. 1705 Linz

Severin Blaß, Taufname Max Karl, wurde am 10. April 1651 in Ischl geboren. Er legte am 6. Januar 1669 im Stift Lambach die Profess ab und studierte dann in Graz und Salzburg, wo er am 12. November 1669 als Physiker immatrikuliert wurde. 1670 hatte er als Student der Metaphysik und des Kirchenrechts eine Disputation über das Thema „De coelesti et elementari orbe“. Am 15. Oktober 1670 wurde er zum Dr. phil. promoviert und feierte am 13. November 1675 seine Primiz.

Er war Novizenmeister und von 1677 bis zu seiner Abtwahl am 4. November 1678 Professor der Philosophie in Salzburg. Am 24. Dezember 1678 wurde er zum kaiserlichen Rat ernannt und am 1. Mai 1679 benediziert. Von 1681 bis 1683 war er Assistent der Benediktinerkonföderation der Salzburger Universität für die österreichische Provinz. Er förderte die Klosterdisziplin und die Wissenschaften und führte ein Hausstudium für Philosophie und Theologie ein, obwohl auch weiterhin Kleriker zum Studium nach Salzburg geschickt wurden. Außerdem betrieb er die schon von Abt Placidus Hieber angestrebte Heiligsprechung des Klosterstifters Adalbero von Wels-Lambach weiter (die dann 1883 unter Abt Johann Lasser erfolgte).

Während Abt Severins Regierungszeit erfuhr das Theaterwesen in Lambach einen Aufschwung. Gebaut wurden die Loretokapelle 1682–1690, die Sakramentskapelle mit dem Kapitelsaal darüber und der Pfortentrakt mit dem großen Bibliothekssaal 1690—99. Die Befestigungsbauten um das Stift ließ er niederlegen und 1693 das Marmorportal errichten. Aus seiner Zeit stammen auch der Stiegenaufgang mit Portal zur Abtei und der Stiegenaufgang von der Abtei zum Kapitelsaalgang.

1700 schloss Abt Severin eine Konfraternität mit der Cassinenser Kongregation und erhielt deren Privilegien. Als in Wien die Pest grassierte, schickte er zwei Konventualen als Seelsorger „zum Troste der Kranken“ dorthin, von denen einer, P. Placidus Zinner, der Seuche zum Opfer fiel (1679). Am 24. Oktober 1692 erhielt das Stift für die Pfarre Maria-Haid bei Oldenburg, Diözese Raab, vom Fürsten Paul Esterházy das Präsentationsrecht für Stiftskapitulare. Er starb am 2. Januar 1705 in Linz.

gge


D:

Prof.: 6. Jan. 1699; Prim.: 13. Nov. 1675; Abbas: el. 4. Nov. 1678, ben. 1. Mai 1679.

W:

Contemplationes philosophicae magnae urbis magni orbis coelestis et elementaris, quas in Alma et Archiep. Universitate Salisburgensi praeside P. Paulo Metzger publice propagnavit Fr. Severinus Blass. Salisburgi Job. Bapt. Mayr, 1670.

L:

Eilenstein, Arno: Die Benediktinerabtei Lambach in Österreich ob der Enns und ihre Mönche. Linz 1936, S. 4–5, 55.


Zitierempfehlung: Blaß, Severin, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 15.10.2017, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Bla%C3%9F,_Severin

Vorlage:Page.name: BLASS, Severin OSB (1651–1705) – Biographia Benedictina