Petrus Borne
Abt der Abtei St. Matthias und Abt der wiedererrichteten Abtei St. Mauritius in Tholey
* 12. Feb. 1910 Prümzurlay
† 3. März 1976 Homburg/Saar
Petrus Borne, Taufname Johannes, wurde in Prümzurlay nahe der deutsch-luxemburgischen Grenze geboren. Er verlor früh seine Eltern und kam daher schon in jungen Jahren in die Benediktinerabtei St. Matthias in Trier, von wo aus er das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium ebenda besuchte. Nach dem Abitur 1929 trat er unter Abt Laurentius Zeller in das Noviziat ein. Er studierte Philosophie und Theologie am Bischöflichen Priesterseminar Trier und wurde 1935 zum Priester geweiht. Anschließend studierte er Philosophie an der Ordenshochschule Sant’Anselmo in Rom und wurde dort zum Dr. phil promoviert (De Ente Materiali et Spirituali sub Respectu Extensionis et Inextensionis). Nach dem Tod seines Lehrers Joseph Gredt OSB 1942 übernahm er dessen Lehrstuhl und lehrte bis 1947 Philosophie.
Nach der Rückkehr des Abtes Basilius Ebel nach Maria Laach zum dritten Abt von St. Matthias gewählt (13. Februar 1947), wurde er am 9. März 1947 in Sant’Anselmo durch Abtbischof Lorenzo Salvi von Subiaco benediziert. Assistenten waren die Äbte Pierre Salmon von St. Girolamo (Rom) und der Generalprokurator des Zisterzienserordens Matthäus Quatember OCist.[1]
Am 16. April 1947 in St. Matthias feierlich eingeführt, griff Petrus Borne bereits im folgenden Jahr Anregungen auf, mit einem Teil des Trierer Konvents die in der Französischen Revolution 1794 aufgehobene Abtei St. Mauritius in Tholey wiederzubesiedeln (feierlicher Einzug der Mönche am 23. April 1950[2]). Nach der erfolgreichen Wiedererrichtung durch Papst Pius XII. 1949 wurde Borne deren erster Abt. Seit 1965 war er zudem auch Abtpräses der Beuroner Benediktinerkongregation (26. Feb. 1965 bis 3. März 1976), der sich das Kloster Tholey angeschlossen hatte. In dieser Funktion nahm er an der letzten Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Konzils teil.
Abt Petrus Borne wurde 1973 Ritter der französischen Ehrenlegion. Er starb am 3. März 1976 nach schwerer Krankheit und wurde in der Tholeyer Abteikirche beigesetzt. Sein Nachfolger wurde Hrabanus Heddergott.
gge
- ↑ Anwesend waren der Bischof von Veroli, der Abtbischof von St. Paul in Rom (Ildebrando Vannucci) und die Äbte von Cava und Genua.
- ↑ In Gegenwart der Äbte Bernhard Durst von Neresheim und Basilius Ebel von Maria Laach.
D:
Prof.: 14. Mai 1930; Sac.: 1935; Abbas: el. 13. Feb. 1947, ben. 9. März 1947, inst. 16. April.
W:
De principiis ordinis moralis consideratio, innixa D. Thomae doctrina, Trier 1934 · 16 Beiträge, meist Leitartikel zu monastischen Themen, im Publikationsorgan der Abtei Tholey: Aus Chor und Zelle Nr.1–24 (1952–1959) · Der hl. Vater Benediktus: a.a.O. Nr. 33 (1963) 1–2 · Im Nachfolgeorgan: Leben aus dem Wort Nr. 7 (1972) 1–2 der Leitartikel Zeugnis im Hl. Geist.
L:
Weißenberger, Paulus: Das benediktinische Mönchtum im 19./20. Jahrhundert (1800-1950), Beuron 1953, Nr. 841, 896 · Abt Dr. Petrus Borne: Abtpräses der Beuroner Kongregation. In: Aus Chor und Zelle Nr. 39 (1965) 13 · Stock, Ambrosius: 25. Jahrestag der Abtsweihe von Dr. Petrus Borne. In: Leben aus dem Wort Nr.6 (1972) 1–8. · Heddergott, Hrabanus: Abt Dr. Petrus Borne OSB, Tholey †. In: Paulinus 102 (1976) Nr. 11 vom 14. März 1976, 19; erneut abgedruckt in: Erbe und Auftrag. Benediktinische Monatsschrift 52 (1976) 142–143. · Bores, Heinz: Petrus-Borne-Weg. Abt Dr. Petrus Borne – ein Sohn der Pfarrei Irrel. In: Heimatkalender Landkreis Bitburg-Prüm, 1988. S. 208-212. · Zunker, Johann: Abt Petrus Borne : ein Sohn unserer Gemeinde Prümzurlay. In: Prümzurlay: 1200 Jahre Prümzurlay. Prümzurlay, [1998]. S. 253–271.
Vorlage:Page.name: BORNE, Petrus (Johannes) OSB (1910–1976) – Biographia Benedictina