Joachim Buchauer
Abt des Stiftes St. Peter in Salzburg
† 21. März 1626 Salzburg
Joachim Buchauer wurde in Rauhenlechsberg bei Wessobrunn, Oberbayern, geboren, wo sein Vater Johann das Gut Puchau besaß. Die Zeit seiner Geburt lässt sich nicht genau bestimmen. Er studierte die Inferiora und die Philosophie in München und Ingolstadt, begann dann das Studium der Theologie und trat in das Kloster Wessobrunn ein. Profess 14. August 1588. Abt Benedikt Schwarz schickte ihn zum Studium der Rhetorik nach Ingolstadt. Die Zeit seiner Ordination ist ebenfalls nicht bekannt. Im Kloster Wessobrunn war er Kustos, Cellerar (Ökonom) und seit 6. Juni 1598 Pfarrer von Wessobrunn, dann auch Prior.
Der Salzburger Erzbischof Markus Sitticus von Hohenems holte ihn 1615 nach Salzburg und setzte ihn dem Kloster St. Peter als Administrator vor. Der Konvent, der vorher nicht befragt worden war, war von diesem Akt wenig begeistert, fügte sich aber und postulierte Buchauer nach drei Monaten zum Abt. Am 1. Dezember 1615 erfolgte die erzbischöfliche Bestätigung und am 3. Dezember die Benediktion.
Da sein Vorgänger Martin Hattinger das Kloster in geordneten finanziellen Verhältnissen hinterlassen hatte, konzentrierte sich Abt Joachim auf die Hebung der Disziplin (daher der Beiname „Restaurator Disciplinae") und des wissenschaftlichen Geistes seines nur noch aus zwölf Mitgliedern bestehenden Konvents, dessen Senior 30 Jahre alt war. Zunächst schickte er seine Mönche zum Studium nach Dillingen, begründte aber schon bald mit Erzbischof Markus Sittikus das akademische Gymnasium in Salzburg, die spätere Benediktineruniversität, an deren Zusatendekommen er großen Anteil hatte.
Um für die neue Anstalt Lehrkräfte zu gewinnen, machte er im Frühjahr 1616 eine Reise in die meisten Benediktinerabteien Schwabens, erhielt aber fast überall Absagen; nur Abt Gregor Reubi in Ottobeuren versprach Professoren nach Salzburg zu schicken, was er auch tat. Noch im November 1616 wurde das Institut, zu dessen ersten Professoren auch Buchauers Nachfolger Albert Keuslin gehörte, feierlich eröffnet.
Als Bauherr vergrößerte Abt Joachim die Abteikirche und ließ sie 1619–1620 neu einwölben. 1622 ließ er die frühbarocke Kuppel über der Vierung aufsetzen und 1625 drei neue Altäre errichten. In Abtenau setzte er den ersten Pfarrverwalter ein und ließ in St. Michael die Filialkirche renovieren.
Abt Joachim Buchauer starb am 21. März 1626. Seine Lebensbeschreibung verfasste sein Nachfolger Amand Pachler (Vita Abbatis Joachim).
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Becziczka, Ambros: Topographie des Erzherzogthums Oesterreich, Bd. 10: Das Erzbistum Salzburg. Wien: Benedikt, [1829], S. 262–269 · Lindner, Pirmin: Professbuch der Benediktiner-Abtei St. Peter in Salzburg (1419–1856), Salzburg 1906; S. 36–37.
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