Conrad, Ignatius

Ignatius Conrad OSB
Foto: Stiftsarchiv Einsiedeln

Ignatius Conrad

1. Abt von Neu-Subiaco, Arkansas, USA, 1892–1926

* 15. Nov. 1846 Auw, Aargau
† 13. März 1926 Baldegg, Luzern

Ignatius Conrad, Taufname Nikolaus, von Au im Kanton Aargau, wurde am 15. November 1846 als eines der zwölf Kinder der Bauernsleute Johann Conrad und Gertrud Küng geboren. Von den elf Söhnen wurden fünf Priester, vier davon Benediktiner, einer Kapuziner. Der älteste Sohn Placidus wurde als P. Frowin Conrad der erste Abt der Conception Abbey in Missouri, USA.

Ignaz Conrad besuchte die Stiftsschule Engelberg und absolvierte die philosophischen Kurse in Einsiedeln, wo er als erster Novize unter Abt Heinrich Schmid (reg. 1846–1874) in das Noviziat eintrat. 1868 legte er die Profess ab und wurde 1871 vom Churer Bischof Kaspar Willi OSB zum Priester geweiht. Von 1872 bis 1875 war er als Lateinlehrer an der Stiftsschule tätig und daneben vom 2. April bis 13. Oktober 1872 Schulhausmesser und vom 14. März bis 8. August 1875 Katechet in Groß bei Einsiedeln. Nach dem Ende des Schuljahres 1875, am 17. August, reiste er als Missionar nach St. Meinrad, USA (Tochterkloster von Einsiedeln). Zunächst half er von 1875 bis 1878 seinem Bruder P. Frowin in dem von Engelberg gegründeten Kloster Conception aus. Vom 18. Mai 1878 bis zu seiner Abtwahl 1892 war er Pfarrer der Kathedrale in St. Joseph, Missouri.

Am 24. März 1892 unter dem Vorsitz von Abtpräses Fintan Mundwiler zum ersten Abt des 1891 zur Abtei erhobenen Klosters Neu Subiaco gewählt, wurde er am 24. Mai 1892 in der Kathedrale von St. Joseph von Bischof Hogan, seinem alten Weggefährten, unter Assistenz der Äbte Fintan Mundwiler und Frowin Conrad benediziert. Am 1. Juni 1892 wurde er von Bischof Edward Fitzgerald in Subiaco als Abt installiert.

Ignatius Conrad leitete fast 35 Jahre den inneren und äußeren Aufbau der Abtei mit Klosterschule und Diözesanseminar. Die finanziellen Mittel dazu beschaffte er u.a. durch das Halten von unzähligen Exerzitien, Retreats und Predigten in den umliegenden Diözesen und in der Schweiz. Der Bau der Klosterkirche gelang ihm nicht mehr. Auf der Reise zur Äbteversammlung im Herbst 1925 erlitt er auf dem Schiff einen Zusammenbruch, von dem er sich nicht mehr vollständig erholte. Er resignierte daher auf die Abtei, deren Leitung am 1. Dezember 1925 Edward Burgert als Koadjutor übernahm. Am 21. Januar 1926 erlitt er einen Schlaganfall und starb, fast 80 Jahre alt, am 13. März 1926 im Institut Baldegg, wo er sich, gepflegt von zwei Nichten, zur Genesung aufhielt. Er wurde am 16. März in der Gruft seines Heimatklosters Einsiedeln beigesetzt.

1925 hatte ihn der Papst auf Bitte Bischof Morris’ von Little Rock mit dem Recht zum Tragen eines violetten Pileolus ausgezeichnet, eine Ehre, von der Conrad peinlich berührt war und nur selten Gebrauch machte.

gge, April 2017


D:

Prof.: 30. Aug. 1868; Sac.: 17. Sep. 1871; Prim.: 1. Okt. 1871; Abbas: el. 24. März 1892, ben. 24. Mai 1892, res. 1926.

L:

Professbuch Einsiedeln, Professbuchnr. 658 · Studien zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 1926, S. 241 · Informationen der Abtei Subiaco.


Zitierempfehlung: Conrad, Ignatius, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 2.05.2017, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Conrad,_Ignatius

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