Denzel, Benedikt: Unterschied zwischen den Versionen

K
Zeile 13: Zeile 13:
 
}}
 
}}
  
Benedikt Denzel, geboren in Westerstetten, Profess 15. Januar 1712, feirte seine Primiz am 9. Oktober 1718 und wurde sofort in der Seelsorge eingesetzt. Er war dann mehrere Jahre Novizenmeister und Pfarrer in Tannheim, bis er als Pfleger (Verwalter) zu Sulmentingen am 25. September 1737 zum Abt gewählt wurde.
+
Benedikt Denzel, geboren in Westerstetten, Profess 15. Januar 1712, feierte seine Primiz am 9. Oktober 1718 und wurde sofort in der Seelsorge eingesetzt. Er war dann mehrere Jahre Novizenmeister und Pfarrer in Tannheim, bis er als Pfleger (Verwalter) zu Sulmentingen am 25. September 1737 zum Abt gewählt wurde.
  
 
Als Abt war Denzler die Erhaltung der klösterlichen Disziplin ein wichtiges Anliegen. Jeder unbedeutendste auf Erbauung und Ordnung berechnete Klosterbrauch, heißt es, schien ihm wichtig genug all sein Ansehen fur dessen Beibehaltung zu verwenden (Geisenhof 184). Diese pedantische Einstellung führte dann auch dazu, dass ein Konventuale heimlich das Kloster verließ. Insgesamt traten während seiner Amtszeit fünfunddreißig Mönche in den Konvent ein und sechsunddreißig verstarben.
 
Als Abt war Denzler die Erhaltung der klösterlichen Disziplin ein wichtiges Anliegen. Jeder unbedeutendste auf Erbauung und Ordnung berechnete Klosterbrauch, heißt es, schien ihm wichtig genug all sein Ansehen fur dessen Beibehaltung zu verwenden (Geisenhof 184). Diese pedantische Einstellung führte dann auch dazu, dass ein Konventuale heimlich das Kloster verließ. Insgesamt traten während seiner Amtszeit fünfunddreißig Mönche in den Konvent ein und sechsunddreißig verstarben.

Version vom 27. Juni 2013, 11:33 Uhr

Benedikt Denzel OSB

Benedikt Denzel

25. Abt der Reichsabtei Ochsenhausen 1725–1767

* 26. Sept. 1692 Westerstetten
† 11. Okt. 1767 Ochsenhausen

Benedikt Denzel, geboren in Westerstetten, Profess 15. Januar 1712, feierte seine Primiz am 9. Oktober 1718 und wurde sofort in der Seelsorge eingesetzt. Er war dann mehrere Jahre Novizenmeister und Pfarrer in Tannheim, bis er als Pfleger (Verwalter) zu Sulmentingen am 25. September 1737 zum Abt gewählt wurde.

Als Abt war Denzler die Erhaltung der klösterlichen Disziplin ein wichtiges Anliegen. Jeder unbedeutendste auf Erbauung und Ordnung berechnete Klosterbrauch, heißt es, schien ihm wichtig genug all sein Ansehen fur dessen Beibehaltung zu verwenden (Geisenhof 184). Diese pedantische Einstellung führte dann auch dazu, dass ein Konventuale heimlich das Kloster verließ. Insgesamt traten während seiner Amtszeit fünfunddreißig Mönche in den Konvent ein und sechsunddreißig verstarben.

Auf die wissenschaftliche Bildung seiner Religiosen verwendete Abt Denzel große Summen; mehrere schickte er zum Studium der orientalischen Sprachen in das Reichsstift St. Blasien, einen zum Studium der Mathematik nach Irsee. Die Bibliothek bereicherte er mit vielen kostbaren Werken, insbesondere mit der Pariser Ausgabe der Schriften der hl. Väter, das Armarium mit physikalischen Geräten. Zur Errichtung des Klerikalseminars in Meersburg gab er 1738 auf Wunsch des damaligen Konstanzer Bischofes Johann Franz von Stauffenberg 8000 Gulden.

Der bayerisch-französische Krieg verursachte dem Stift Kosten in Höhe von 100.000 Gulden. 1748 kaufte der Abt von den Baronen Lothar und Joseph Schenk-Stauffenberg Schloss Horn bei Fischbach für 126.000 Gulden, ließ das Schloss instandsetzen und große Wirtschaftsgebäude errichten. Die dem Stift inkorporierten Pfarrkirchen in Reinstetten, Winterrieden, die Niederkirch, Rottum sowie die Kapelle in Wennedach ließ er in barockem Stil ganz neu errichten, in Reinstetten auch das Pfarrhaus renovieren und erweitern. Im Kloster selbst ließ er schon kurz nach seinem Amtsantritt das Refektorium (Speisesaal) umbauen. Außerdem erhielten die Außenfassaden des Ost- und Südflügel ihr heutiges Aussehen.

Im Alter von 75 Jahren erlitt Abt Benedikt Denzel einen Schlaganfall, von dem eine rechtsseitige Lähmung zurückblieb. Ohne fremde Hilfe konnte er von da an nicht mehr sicher gehen. Er starb am 11. Oktober 1767, dem Kirchweihfest, mitten unter seinen Mönchen im Speisesaal, nach einem zweiten Schlaganfall.

gge


D:

Prof.: 15. Jan. 1712; Prim.: 9. Okt. 1718; Abbas: el. 25. Sep. 1737.

L:

Geisenhof, Georg: Kurze Geschichte des vormaligen Reichsstifts Ochsenhausen in Schwaben. Ottobeuren: Ganser, 1829, S. 184–191 · Lindner, August: Die Schriftsteller und die um Wissenschaft und Kunst verdienten Mitglieder des Benediktinerordens im heutigen Königreich Bayern, V. Reichsabtei Ochsenhausen, in: StMBO 6 II (1885), S. 97–98.


Zitierempfehlung: Denzel, Benedikt, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 27.06.2013, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Denzel,_Benedikt

Vorlage:Page.name: DENZEL, Benedikt OSB (1692–1767) – Biographia Benedictina