Ludwig Dietz
Abt des Klosters Michaelsberg in Bamberg 1743–1759
* 1699 Bamberg
† 17. Nov. 1759
Ludwig Dietz aus Bamberg wurde am 4. April 1743 zum Nachfolger des abgesetzten Abtes Anselm Geisendorfer gewählt, am 20. Dezember bestätigt und belehnt und am 22. Dezember 1743 infuliert.
Er ließ gleich im ersten Jahr seiner Regierung den großen Flügel erbauen, der nach der Säkularisation das städtische Leihhaus beherbergte, außerdem die Wohnung des Kirchners, Stallungen und das Brauhaus. Auch die abfallenden Terrassengärten ließ er 1744 anlegen, 1751 den Pavillon an der Sandstraße bauen. Daneben ging die künstlerische Ausgestaltung des Klosters weiter: 1751/52 wurde der Klosterkirche die prächtige Kanzel eingefügt. Die Freiheiten der Konventualen zu beschränken, wie es sein strenger und reformeifriger Vorgänger versucht hatte, gelang Abt Ludwig bei seinem Bauwesen nicht.
Der Einmarsch der Preußen in Bamberg im Mai 1758 machte der Bautätigkeit ein Ende. Sie brannten die Gärtnerstadt nieder, quartierten sich unter anderem im Kloster Michelsberg ein und plünderten alles, was nur einigermaßen wertvoll erschien, darunter den gesamten Kirchenschatz. Den Prior nahmen sie als Geisel mit. Ein Jahr später forderten sie 5000 fl. Kontribution, die das Kloster leihen musste.
Der kränkelnde Abt Ludwig war beim Nahen des Feindes geflohen; er starb am 17. November 1759. Bald darauf wählten die Michelsberger Kapitularen den 35jährigen Gallus Brockard zum Abt, wie es Abt Ludwig auf dem Sterbett empfohlen hatte.
gge, Nov. 2019
D:
Abbas: el. 4. April 1743, conf. 20. Dez. 1743, ben. 22. Dezember 1743.
L:
Jaeck, Heinrich Joachim: Grundzüge zur Geschichte des ehemaligen Klosters Michelsberg bei Bamberg. Aus dessen handschriftlichen Quellen entwickelt. München 1826.
Vorlage:Page.name: DIETZ, Ludwig OSB (1699–1759) – Biographia Benedictina