Doerfler, Bruno: Unterschied zwischen den Versionen

 
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==Daten==
 
'''Prof.:''' 1893; '''Sac.:''' 10 Aug. 1897 (Rom); '''Abbas:''' 1911–1919.
 
  
==Leben==
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Bruno Doerfler, Taufname George, wurde 1866 in Richfield, Minnesota, als Sohn deutscher Einwanderer geboren. Bis zum Alter von 20 Jahren arbeitete er auf dem elterlichen Hof mit und schrieb sich dann an der Universität von St. John's in Collegeville ein. Nach dem Noviziat zum Studium an das internationale Benediktinerkolleg Sant’Anselmo nach Rom gesandt, blieb er dort sechs Jahre. Am 10. August 1897 wurde er in Rom zum Priester geweiht. Nach seiner Rückkehr nach Minnesota wurde er dort Rektor der Universität und 1902 Bibliothekar.
'''Doerfler, Bruno''' OSB, Taufname ''George'', Gründerabt der Benediktinerabtei St. Peter in Muenster, Kanada, wurde 1866 in Richfield, Minnesota, als Sohn deutscher Einwanderer geboren. Bis zum Alter von 20 Jahren arbeitete er auf dem elterlichen Hof mit und schrieb sich dann an der Universität von St. John's in Collegeville ein. Nach dem Noviziat zum Studium studierte an das internationale Benediktinerkolleg nach Rom gesandt, blieb er dort sechs Jahre. 1897 wurde er in Rom zum Priester geweiht. Nach seiner Rückkehr nach Minnesota wurde er dort Rektor der Universität und 1902 Bibliothekar.
 
  
Seit August 1902, u.a. als Leiter des Erkundungstrupps, an der Gründung des Klosters St. Peter in Saskatchewan beteiligt, wurde er im April 1906 dort Prior und mit der Erhebung zur Abtei 1911 Abt.
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Seit August 1902, u.a. als Leiter des Erkundungstrupps, an der Gründung des Klosters St. Peter in Saskatchewan und der zugehörigen Siedlerkolonie beteiligt, wurde er am 26. April 1906 zum Konventualprior gewählt und mit der Erhebung zur Abtei am 15. August 1911 zum ersten Abt ernannt (Benediktion am 18. Oktober 1911).
  
Doerfler trieb den Ausbau der Abtei (Weihe der Abteikirche 1909) voran und kümmerte sich um die Seelsorge der deutschen Bevölkerung. Zur Krankenpflege bzw. zum Schulunterricht holte er Elisabethinen aus Wien und Ursulinen aus Deutschland nach Kanada. 1912 zum Generalvikar der Diözese Prince Albert ernannt, war er wegen der schlechten Gesundheit des Bischofs ''de facto'' mehr Diözesanadministrator als Stellvertreter.
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Abt Doerfler trieb den Ausbau der Abtei (Weihe der Abteikirche 1909) voran und kümmerte sich um die Seelsorge der deutschen Bevölkerung (er selbst war Pfarrer der Peterskirche). Zur Krankenpflege bzw. zum Schulunterricht holte er 1911 Elisabethinen aus Klagenfurt und 1913 Ursulinen aus Deutschland (Haselünne) nach Kanada. 1912 wurde er zum Generalvikar der Diözese Prince Albert ernannt, 1917 wegen der schlechten Gesundheit des Bischofs zum Diözesanadministrator. Bischof Pascal hatte ihm auch die Erlaubnis zum Erteilen des Firmsakraments erwirkt, wovon Abt Bruno jedoch nur ein einziges Mal Gebrauch machen konnte. Während des Gottesdienst am 7. Juni 1919, bei dem er ca. 25 Firmlinge firmte, erkrankte er so sehr, dass er die Messe nur mit Mühe zu Ende bringen konnte. Am nächsten Tag begab er sich in das Krankenhaus der Elisabethinen in Humboldt. Dort starb er am 12. Juni 1919 im Alter von 52 Jahren. Die Fertigstellung des prachtvollen Kuppelgemäldes der Abteikirche durch den Künstler Berthold Imhoff erlebte er nicht mehr.  
  
Die Fertigstellung des prachtvollen Kuppelgemäldes der Abteikirche durch Berthold Imhoff erlebte Doerfler nicht mehr. Er starb am 12. Juni 1919 im Alter von 52 Jahren.
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==Literatur==
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* Anderson, Alan B.: ''[http://www.biographi.ca/009004-119.01-e.php?BioId=41460&query= Doerfler, George].'' In: Dictionary of Canadian Biography, Bd. 14  
 
  
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Aktuelle Version vom 19. November 2016, 22:47 Uhr

Bruno Doerfler OSB

Bruno Doerfler

1. Abt von St. Peter in Muenster, Kanada

* 29. Dez. 1866 Richfield, Minnesota, USA
† 12. Juni 1919 Humboldt, Saskatchewan, Kanada

Bruno Doerfler, Taufname George, wurde 1866 in Richfield, Minnesota, als Sohn deutscher Einwanderer geboren. Bis zum Alter von 20 Jahren arbeitete er auf dem elterlichen Hof mit und schrieb sich dann an der Universität von St. John's in Collegeville ein. Nach dem Noviziat zum Studium an das internationale Benediktinerkolleg Sant’Anselmo nach Rom gesandt, blieb er dort sechs Jahre. Am 10. August 1897 wurde er in Rom zum Priester geweiht. Nach seiner Rückkehr nach Minnesota wurde er dort Rektor der Universität und 1902 Bibliothekar.

Seit August 1902, u.a. als Leiter des Erkundungstrupps, an der Gründung des Klosters St. Peter in Saskatchewan und der zugehörigen Siedlerkolonie beteiligt, wurde er am 26. April 1906 zum Konventualprior gewählt und mit der Erhebung zur Abtei am 15. August 1911 zum ersten Abt ernannt (Benediktion am 18. Oktober 1911).

Abt Doerfler trieb den Ausbau der Abtei (Weihe der Abteikirche 1909) voran und kümmerte sich um die Seelsorge der deutschen Bevölkerung (er selbst war Pfarrer der Peterskirche). Zur Krankenpflege bzw. zum Schulunterricht holte er 1911 Elisabethinen aus Klagenfurt und 1913 Ursulinen aus Deutschland (Haselünne) nach Kanada. 1912 wurde er zum Generalvikar der Diözese Prince Albert ernannt, 1917 wegen der schlechten Gesundheit des Bischofs zum Diözesanadministrator. Bischof Pascal hatte ihm auch die Erlaubnis zum Erteilen des Firmsakraments erwirkt, wovon Abt Bruno jedoch nur ein einziges Mal Gebrauch machen konnte. Während des Gottesdienst am 7. Juni 1919, bei dem er ca. 25 Firmlinge firmte, erkrankte er so sehr, dass er die Messe nur mit Mühe zu Ende bringen konnte. Am nächsten Tag begab er sich in das Krankenhaus der Elisabethinen in Humboldt. Dort starb er am 12. Juni 1919 im Alter von 52 Jahren. Die Fertigstellung des prachtvollen Kuppelgemäldes der Abteikirche durch den Künstler Berthold Imhoff erlebte er nicht mehr.

gge


Dn:

Prof.: 1893; Sac.: 10 Aug. 1897 (Rom); Abbas: nom. 15. Aug. 1911, ben. 18. Okt. 1911.

L:

Anderson, Alan B.: Doerfler, George. In: Dictionary of Canadian Biography, Bd. 14 · Weber, Jerome: St. Peter’s Abbey 1903–1921, in: Canadian Catholic Historical Association, Report, 16 (1949), 37–49 · A journey of faith : St. Peter's abbacy, 1921–1996. Muenster, Saskatchewan : St. Peter’s Press, 1996, S. 234–235.


Zitierempfehlung: Doerfler, Bruno, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 19.11.2016, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Doerfler,_Bruno

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