Augustin Duda
Abt der Benediktinerabtei St. Paul im Lavanttal 1866–1897
* 17. Jan. 1827 Trebitsch in Mähren [Třebíč, Tschechien]
† 20. Sep. 1897 St. Paul im Lavanttal
Augustin Duda wurde 1827 in Trebitsch in Mähren geboren. 1847 in das Benediktinerstift St. Paul aufgenommen, legte er am 22. September 1850 die Profess ab und wurde am 27. Juli 1851 in Wien zum Priester geweiht.
Nachdem er seine theologischen Studien in Klagenfurt und an der Universität Wien, wo er sich auch für das Lehramt des alttestamentlichen Bibelstudiums und der orientalischen Sprachen vorbereitete, beendet hatte, lehrte er diese Fächer in lateinischer Unterrichtssprache an der theologischen Lehranstalt in Klagenfurt von 1852 bis zu seiner Abtwahl 1866.
Am 9. August 1866 zum Abt gewählt, widmete er sich neben den oft schwierigen Verwaltungsgeschäften des Stiftes weiterhin seinen wissenschaftlichen Studien. Von 1871 bis zu seinem Tod 1897 auch Stiftsbibliothekar, ordnete und katalogisierte er in geradezu musterhafter Weise die nahezu 30.000 Bände umfassende, aus Resten der alten St. Pauler Büchersammlung und den Bibliotheken aus St. Blasien und Spital am Pyhrn bestehende Stiftsbibliothek.
Während seiner Amtszeit wurde das Stift 1871 – wegen Personalmangels – von der Verpflichtung des Stiftungsbriefs von 1820 befreit, das k. k. Obergymnasium in Klagenfurt mit Lehrkräften zu besetzen. Stattdessen sollte das Stiftsuntergymnasium schrittweise zu einem Vollgymnasium erweitert werden, was aber wegen Geld- und Personalmangels dreißig Jahre lang nicht vollzogen werden konnte. Erst ein Jahr vor seinem Tod willigte Abt Augustin in den Vorschlag des Unterrichtsministeriums ein (15. Okt. 1896) und begann mit dem Bau eines neuen Schulgebäudes, den sein Nachfolger Gregor Ehrlich beendete.
Wie sein Vorgänger Ferdinand Steinringer, der das Stift mit Wäldern und Obstbäumen umgeben hatte, pflegte auch Abt Duda die Obstbaumzucht und Pomologie, in der er persönlich lehrend und schaffend in den Baumschulen tätig war. Diese Tätigkeit versetzte ihn auch in die Lage, die Obstpflanzungen nach den großen Schäden des strengen Winters von 1879 in kurzer Zeit einigermaßen wieder zu beseitigen.
Vom Kaiser 1879 mit dem Orden der eisernen Krone III. Klasse ausgezeichnet, wurde Abt Augustin, der auch fürstbischöflich Gurker Konsistorialrat war, nach dem Tod des Fürstbischofs Dr. Valentin Wiery († 29. Dez. 1880, als dessen Nachfolger in Aussicht genommen, lehnte aber ab.
Abt Augustin starb am 20. September 1897 nach längerer Krankheit und wurde am 23. September 1897 in der Gruft auf dem Ortsfriedhof bestattet.
gge, Mai 2013 , rev. April 2022
D:
Prof.: 22. Sep. 1850; Sac.: 27. Juli 1851; Abbas: el. 9. Aug. 1866.
A:
Ritter des Ordens der eisernen Krone III. Klasse.
L:
Brunner, Sebastian: Ein Benediktinerbuch. Würzburg, Woerl, o.J. (1880) · StMBO XVIII (1897) 524–525 · Carinthia. Mittheilungen des Naturhistorischen Landesmuseums für Kärnten, 1897.
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