Dunkl, Opportunus

Opportunus Dunkl OSB

Opportunus Dunkl

letzter Abt des Stiftes Mondsee

* 01. Okt. 1728 Buchheim, Oberösterreich
† 26. April 1784 Mondsee

Opportunus Dunkl, geboren am 1. Oktober 1728 in Buchheim in Oberösterreich, legte am 5. Oktober 1748 im Kloster Mondsee die feierliche Profess ab und primizierte am 1. Januar 1753.

Im November 1757 übernahm er an der Benediktineruniversität Salzburg das Lehramt für theoretische Philosophie und verwaltete es bis zum Ende des Schuljahres 1759. Am 3. November 1764 an derselben Universität zum Doktor des Kirchenrechts promoviert, ging er nach Passau, wo er drei Jahre als bischöflich geistlicher Rat am Priesterseminar Kirchenrecht lehrte. In der Folge unternahm er eine Reise nach Italien, das er von Nord nach Süd durchwanderte und alle Klöster seines Ordens besuchte.

Nach Mondsee zurückgekehrt, wurde er am 9. November 1773 zum Nachfolger des verstorbenen Abtes Bernhard Lidl gewählt. Ein halbes Jahr nach seinem Amtsantritt, am 9. Mai 1774, trafen das Stift und den Markt Mondsee ein verheerender Brand, der den ganzen Ort in Schutt und Asche legte. Auch die Klostergebäude und die Stiftskirche wiesen teils schwere Beschädigungen auf. Die Innenräume blieben im Wesentlichen unversehrt, aber die Dächer brannten weg.

Abt Opportun plante in großen Teilen einen Neuaufbau des Klosters und der Gemeinde. Er wandte sich an die Landesstände um Hilfe. Auch Kaiserin Maria Theresia unterstützte den Wiederaufbau finanziell, sodass dieser in nur wenigen Jahren vollzogen werden konnte. Jedoch die Ungunst der Zeit, der Brand und Unstimmigkeiten innerhalb des Konvents brachten das Kloster in Schwierigkeiten und dem Abt eine unruhige Regierung.

Nach seinem Tod am 26. April 1784 kam es zu keiner Abtwahl mehr. Das Kloster wurde unter Administration gestellt und – als Dotationsgut für den Bischof von Linz bestimmt – 1791 von Kaiser Leopold II. aufgehoben.

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D:

Prof.: sol. 5. Okt. 1748; Prim.: 1. Jan. 1753; Abbas: el. 9. Nov. 1773.

W:

Specimen moderatae crisis in communem scholarum opinionem, quae philosophiae originem ab Adamo et antiquissimis mundi saeculis deducit. Salisburgi, 1758 · Tentamen concordiae duarum inter se dissentientium in scholis opinionum, quarum una plurium rerum, praecipue autem unius supremi numinis esse innatam ideam asserit, altera negat. Ibid. 1758 · Tentamen alterum concordiae itidem vehementer dissidentium opinionum, quarum una authoritatem in philosophia, altera eclecticam libertatem retinendam esse propugnat. Ibidem 1758 · Systema mutui commercii inter corpus et animam breviter expositum. Ibid. 1759 · Der Vater voll der Liebe, Güte und Ehren in einer Trauerrede auf den Tod Bernards, Abten in Mondsee (i. e. Laudes defuncti abbatis Bernardi Lunaelacensis.) Ibid. 1773.

L:

Zauner, Judas Thaddäus: Verzeichniß aller akademischen Professoren zu Salzburg vom Jahre 1728 bis zur Aufhebung der Universität : mit kurzen Nachrichten von ihren Leben und ihren Schriften. Salzburg 1813, S. 50 · Scriptores ordinis S. Benedicti qui 1750-1880 fuerunt in imperio Austriaco-Hungarico. Wien 1881, S. 74.


Zitierempfehlung: Dunkl, Opportunus, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 22.03.2017, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Dunkl,_Opportunus

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