Dusmet, Giuseppe

Giuseppe Dusmet OSB Cass.

Giuseppe Benedetto Dusmet

Abt von San Nicolò l'Arena in Catania 1858–1866; Erzbischof von Catania 1867–1894; Kardinal; Seliger

* 15. Aug. 1818 Palermo, Sizilien
04. April 1894 Catania

Giuseppe Benedetto Dusmet wurde 1818 als ältester Sohn adeliger Eltern in Palermo geboren und noch am selben Tag in der Kathedrale getauft. Sein Vater, ein Marineoffizier, war belgischer Herkunft, seine Mutter Maria stammte aus der Familie der Marchesi Dragonetti-Gorgone. Als Kind besuchte Dusmet die Schule der Benediktinerabtei S. Martino delle Scale in Monreale, in die er später eintrat. Nach Profess (1840) und Priesterweihe (1841) war er Prediger und Dozent an der Hauslehranstalt. 1845 wurde er Sekretär des Abtes Carlo Antonio Buglio, mit dem er 1847 die Leitung der Abtei S. Flavia in Caltanissetta übernahm. 1850 wurde er Klaustralprior von Ss. Severino e Sossio in Neapel, 1852 Prior-Administrator von S. Flavia in Caltanissetta und am 1. August 1858 Abt von San Nicolò l'Arena in Catania. In diesem Amt blieb er bis die Regierung des neugebildeten Königreichs Italien das Kloster am 15. Oktober 1866 auflöste und die Gebäude beschlagnahmte.

Abt Dusmet protestierte gegen die Klosteraufhebung und harrte zusammen mit zwei Mönchen im Kloster aus, bis er im Februar 1867 auf den seit 1861 vakanten Erzbischofstuhl von Catania berufen wurde. Am 10. März 1867 empfing er in St. Paul vor den Mauern die Bischofsweihe und bezog am 8. April seine Residenz, konnte aber erst 1878, nach dem Exequatur der Regierung, seine Diözese vollständig in Besitz nehmen.

Bischof Dusmet kümmerte sich sehr um die Seelsorge und religiöse Bildung seiner Diözese. Er gründete Bildungs- und Wohltätigkeitseinrichtungen, die sich u.a. bei den Choleraepidemien 1867 und 1887, mehreren Erdbeben und Ausbrüchen des Ätna bewährten. Am Ersten Vatikanischen Konzil nahm er als Verfechter der päpstlichen Unfehlbarkeit aktiv teil. Seit dem 18. Jan. 1885 auch Apostolischer Administrator der Diözese Caltagirone, wurde Dusmet im Konsistorium vom 11. Feb. 1889 zum Kardinalpriester erhoben und erhielt drei Tage später den roten Hut und die Titelkirche S. Pudenziana. Das Angebot, den Posten des Apostolischen Nuntius in Madrid zu übernehmen, schlug Dusmet aus, um in seiner Diözese bleiben zu können. Am 18. April 1893 legte er in einer feierlichen Zeremonie den Grundstein für den Neubau des Benediktinerkollegs Sant'Anselmo und präsidierte der anschließenden Vollversammlung der Benediktineräbte.

Kardinal Dusmet starb am 4. April 1894 im Bischofspalast von Catania im Ruf der Heiligkeit. Papst Johannes Paul II sprach ihn 1988 selig. Seine Gebeine ruhen seit dem seit 13. Mai 1904 in der Kathedrale von Catania.

gge, Mai 2010


G:

V.: Luigi Dusmet de Smours [auch Desmours] (1791–1852), Marineoffizier; M.: Maria Dragonetti († 1845); G.: eine Schwester, Marianna, und vier Brüder, Carlo, Tommaso, Diomede und Raffaele.

D:

Prof.: 15. Aug. 1840; Sac.: 18. Sep. 1841; Ep.: nom. 22. Feb. 1867, cons. 10. März 1867 (Kard. de Luca); Kard.: 11. Feb. 1889 (Leo XIII.); Ven.: 15. Juli 1965 (Paul VI.); Bea.: 25. Sep. 1988 (Joh. Paul II.).

L:

Amadio, Gaetano: Il cardinale Dusmet, Catania : Crescenzio Galàtola, 1926. – Bauersfeld, Richard: Josef Benedikt Kardinal Dusmet OSB: Erzbischof von Catania ; kurzer Lebensabriß nach der italienischen Biographie,, Seckau: Verl. der Abtei Seckau. 1936. – Leccisotti, Tommaso Domenico: Il cardinale Dusmet,, Catania : O.V.E., 1962. – Lipari, Anselmo: Dusmet : una carità senza confini, Palermo : Abbazia di S. Martino delle Scale, 1988 · Zito, Gaetano: La cura pastorale a Catania negli anni dell'episcopato Dusmet 1867–1894 (= Documenti e studi di synaxis, Bd. 1), Acireale: Galatea, 1987.


Zitierempfehlung: Dusmet, Giuseppe, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 16.10.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Dusmet,_Giuseppe

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