Eder, Albert

Albert Eder OSB
Foto:ÖNB/Oberhausen

Albert Eder

82. Abt des Stiftes St. Peter in Salzburg 1857–1876; Erzbischof von Salzburg 1876–1890

* 30. Jan. 1818 Hallein
† 10. April 1890 Salzburg

Albert Eder, Taufname Franz (von Paula), wurde am 30. Jänner 1818 in Hallein als Sohn des Peter Paul Eder, Kontrolleur beim k. k. Salzverschleissamt, und seiner Frau Theresia geb. Hintner geboren. Er besuchte die Schule in Hallein und von 1831 bis 1837 das von den Benediktinern geführte akademische Gymnasium in Salzburg. Nach absolvierter Philosophie trat er am 23. September 1839 in das Benediktinerstift St. Peter ein. Profess 3. April 1842, Priesterweihe 1. August 1843 durch Kardinal Schwarzenberg, Primiz in Hallein 13. August 1843.

Nach Erhalt der seelsorglichen Cura am 5. Juli 1844 war er Kooperator in Abtenau vom 14. Dezember 1845 bis 9. August 1849, Professor der Religionslehre in den sechs oberen Klassen des Gymnasiums in Salzburg vom 15. Oktober 1849 bis 16. September 1850 und vom 1. Oktober 1850 bis 1. August 1852 in den fünf unteren Klassen allein. Zum Doktor der Philosophie promoviert in Innsbruck am 19. März 1851, Professor der Philologie am Gymnasium zu Salzburg vom 15. September 1852 bis 17. Jänner 1857. Nach dem Tod des Abtes Albert Nagnzaun zum Abt gewählt am 17. Jänner 1857, am 14. Februar als solcher bestätigt und am 15. Februar 1857 benediziert. Am 25. Februar 1857 wurde er zum fürsterzbischöflichen geistlichen Rat ernannt.

Vom Salzburger Domkapitel fast einstimmig zum Erzbischof von Salzburg gewählt am 4. April 1876, von Kaiser Franz Joseph am 27. Mai bestätigt und von Papst Pius IX. am 29. September 1876 präkonisiert. Konsekriert in Salzburg von Kardinalerzbischof Fürst Schwarzenberg von Prag, seinem Vorgänger, am 22. Oktober 1876.

1860 war er an dem von der Krone selbst berufenen sog. verstärkten Reichstag beteiligt, vom 29. April 1861 bis 27. Juli 1865 als Vertreter des Großgrundbesitzes Reichstagsabgeordneter und zweimal gewählter Vertreter der Märkte Abtenau, Golling und Kuchl im Landtag von Salzburg und Tirol (1863–1867, 1869–1871), von dem er für die Periode 1860 bis 1865 auch das Reichsratsmandat zur Vertretung der salzburgischen Großgrundbesitzer erhielt, ab 5. April 1877 (5., 6. Wahlperiode) Landtagsmitglied mit der Virilstimme des Erzbischofs.

Gestorben in Salzburg 10. April 1890 an Leberkrebs, beigesetzt in der Domkirche. Eine ausführliche Biographie enthält der „Personalstand der Erzdiöcese Salzburg", Jahrg. 1891, S. 191—214.

gge, Nov. 2016


D:

Prof.: 3. April 1842, Sac.: 1. Aug. 1843; Abbas: 17. Jän. 1857, ben. 15. Feb. 1857; Ep.: el. 4. April 1876, conf. 28. Sep. 1876, cons. 22. Okt. 1876.

W:

Zahlreiche Hirtenbriefe · 1876, 24. Oktober: „Adoranda Dei voluntas" beim Antritt des Erzbistums an den Klerus betreffend Pflichten desselben hinsichtlich religiöser Unterweisung des Volkes · 1876, 24. Oktober: An die Gläubigen der Erzdiözese, Ermahnung zum Festhalten am katholischen Glauben und zur Treue gegen Gott und die Kirche · 1877, 18, Jänner: Fastenhirtenbrief : Standhaftigkeit im Glauben und in Erfüllung der religiösen Pflichten · 1877, 5, Mai: Hirtenbrief aus Anlass des 50jährigen Bischofsjubiläums Pius IX. · 1878, 8. Februar: Oberhirtliches Wort an Klerus und Gläubige aus Anlass des Ablebens Pius IX. · 1878, 17. Februar: Fastenhirtenbrief über Grösse und Erhabenheit der katholischen Kirche · 1878, Ostersonntag: Oberhirtliches Wort an Klerus und Volk zugunsten des Collegium Borromäeum (nebst Circular an den Klerus betreffend Durchführung) · 1879, 9. Februar: Fastenhirtenbrief über Lehrgewalt und Priestergewalt der Kirche · 1879, 20. Februar: Oberhirtliches Wort an Klerus und Gläubige bei Verkündung des Jubelablasses · 1879, 8. Dezember: Dankadresse der Bischöfe der salzburgischen Kirchenprovinz an Leo XIII. · 1880, 1. Jänner: Fastenhirtenbrief: „Suchet das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit“ · 1881, 2. Februar: Fastenhirtenbrief: Warnung vor dem Abfall von Gott · 1882, 1. Jänner: Fastenhirtenbrief: Wert des katholischen Glaubens und dessen Bekenntnis · 1882, 1. September: Hirtenbrief und kirchliche Ordnung zur 1200jährigen Diözesan-Jubiläumsfeier · 1883. 14, Jänner: Fastenhirtenbrief: Üeber das Fasten · 1883, 16. Dezember: Hirtenschreiben mit Empfehlung der October-Rosenkranzandacht · 1884, 2. Februar: Fastenhirtenbrief über die Grundlagen der christlichen Ehe · 1884, 1. März: Hirtenschreiben über die Entchristlichung der bürgerlichen Gesellschaft · 1884, 4. August: Oberhirtliches Wort an die Wahlberechtigten der Erzdiözese · 1884, 14. November: Hirtenschreiben zur 11. St. Virgils-Säkularfeier · 1885, 2. Februar: Fastenhirtenbrief über die christliche Erziehung · 1886, 2. Februar: Fastenhirtenbrief über das christliche Familienleben; Jubiläumsablassverkündung · 1887, 28. Jänner: Fastenhirtenbrief über Verbreitung christlicher Lebensgrundsätze · 1887, 1. November: Hirtenbrief aus Anlass der Sekundizfeier des hl. Vaters Leo XIII. · 1888, 2. Februar: Fastenhirtenbrief über das Rosenkranzgebet · 1889, 17. Februar: Fastenhirtenbrief über Heiligung der Sonnund Feiertage · 1889, 22. September: Oberhirtliches Schreiben aus Anlass der Brunofeier in Rom · 1890, 19. Jänner: Fastenhirtenbrief über den Gehorsam gegen die katholische Kirche.

L:

Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 11 (1890), S. 327f. [Nachruf in lateinischer Sprache]· Personalstand der Erzdiözese Salzburg, 1891, S. 191—214 · Lindner, Pirmin: Professbuch der Benediktiner-Abtei St. Peter in Salzburg (1419–1856), Salzburg 1906, S. 234–235.

Normdaten:

GND: 119382768

Zitierempfehlung: Eder, Albert, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 17.10.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Eder,_Albert

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