Göhl, Honorat

''Honorat Göhl OSB

Honorat Göhl

Abt des Reichsklosters Ottobeuren 1767–1802

* 06. Jan. 1733 Immenstadt
† 17. Juli 1802 Ottobeuren

Honorat Göhl, Taufname Johann Caspar, geboren am Dreikönigstag 1733 in Immenstadt im Allgäu als Sohn des Metzgers Johannes Göhl, studierte am Gymnasium in Ottobeuren und in Freising. Am 13. November 1751 legte er die Profess ab und wurde am 17. April 1757 Priester. Er lehrte zunächst Syntax, dann Philosophie an der Klosterschule, war Novizenmeister, Klerikerpräfekt und Kooperator im Priorat St. Johann in Feldkirch. Am 13. Mai 1767 wurde er zum Abt des Reichsklosters Ottobeuren gewählt.

Er führte liturgische Reformen durch und setzte sich für das Schul- und Erziehungswesen ein, u.a. durch die Gründung zweier Schulen. Die Klosterschule baut er aus, indem er zu den sechs Klassen (Principia, Rudimenta, Grammatica minor und major, Poesis, Rhetorica) zwei philosophische Kurse hinzufügte (1789). außerdem ein Liebhaber und Förderer der Kirchenmusik. Auf dem Klosterterritorium ließ er Straßen bauen und die Wälder aufforsten. Den Mathematiker und Stiftsökonomen Ulrich Schiegg beauftragte er, das gesamte Stiftsgebiet zu kartographieren.

Abt Honorat Goehl verfasste zahlreiche lateinische und deutsche Werke, darunter Weihnachtsgedanken, oder heilige Liebes-Anmuthungen zu dem liebreichsten Kind Jesus in der Krippe (1782) und Gründlicher Bericht von der löblichen Erzbruderschaft des heiligen Rosenkranzes (Augsburg 1789) sowie ein Manuskript Visiones des „heiligmäßigen Seelsorgers aus Schwaben“, Bartholomäus Holzhauser († 1658).

Er starb am 17. Juli 1802. Sein Nachfolger wurde Paulus Alt.

gge, Okt. 2019


D:

Prof.: 13. Nov. 1751; Sac. oder Prim.: 17. April 1757; Abbas: el. 13. Mai 1767.

W:

Auszüge englischer und heiliger Gedanken. Immenstadt 1765 · Gut katholisches Gebetbuch für das Volk. Ottobeuren, 1768 · Weihnachtsgedanken, oder heilige Liebes-Anmuthungen zu dem liebreichsten Kind Jesus in der Krippe, 1782 · Gründlicher Bericht von der löblichen Erzbruderschaft des heiligen Rosenkranzes, Augsburg 1789.

L:

Große Bayerische Biographische Enzyklopädie. Berlin: Walter de Gruyter, 2012, S. 657 · Kolb, Ägidius: Abt Honorat Goehl von Ottobeuren 1733–1802, in: Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben 14. Weißenhorn: Konrad, 1993, S. 149–179 · Ders.: Honorat Göhl OSB, in: Immenstadt im Allgäu. Herausgegeben von Rudolf Vogel. Immenstadt 1996, S. 560–563.

Normdaten:

GND: 119535955

Zitierempfehlung: Göhl, Honorat, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 17.10.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/G%C3%B6hl,_Honorat

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