Gensbaur, Agape

Agape Gensbaur OSB

Agape Gensbaur

2. Priorin der Kommunität Venio OSB in München 1973–1993

* 23. Feb. 1922 Kladno, Tschechien
05. Juli 2015 München

Agape Gensbaur, Taufname Helene (Hella), wurde 1922 in Kladno bei Prag geboren. Die Mutter war Pianistin mit italienischen Wurzeln, der Vater Ingenieur mit Wiener und Südtiroler Herkunft. Sie studierte Musikwissenschaft und Neuere Literatur in Prag und wurde am 23. April 1945 als vorletzte Studentin an der Deutschen Universität Prag zum Dr. phil. promoviert. Ihre Dissertation bei dem Musikwissenschaftler Prof. Gustav Becking (1894–1945) hat den Titel Die rhythmische Gestaltung in Beethovens Briefen.

Von 1948 bis 1950 war sie wissenschaftliche Assistentin an der Universität Tübingen und von 1951 bis 1953 an der Universität Freiburg. Von 1954 bis 1956 war sie im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft in der Musiksammlung der Bayerischen Staatsbibliothek München tätig und von 1957 bis 1963 als Musikreferentin im Sekretariat der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München.

1953 wurde sie Oblatin in der Erzabtei Beuron, bevor sie 1957 in die Kommunität Venio in München eintrat. 1959 legte sie die einfache und 1962 die ewige Profess ab. Als Magistra (Novizenmeisterin) war mitverantwortlich für die Erneuerung des monastischen Lebens nach dem Zweiten Vatikanischen Konzilm, insbesondere die Einführung der deutschen Sprache in das Stundengebet. Vom 4. Februar 1973 bis zum 9. September 1993 leitete sie – als zweite Priorin nach der Gründerin, M. Agnes Johannes – die Kommunität, die am Ende ihrer Amtszeit die Anerkennung als Ordensinstitut bischöflichen Rechts erhielt und in die Benediktinische Konföderation aufgenommen wurde (1992). 2007 wurde eine Zweigniederlassung in Prag gegründet, 2013 die Kommunität zur Abtei erhoben (Äbtissin Carmen Tatschmurat).

Agape Gensbaur war u.a. Mitglied des Vorstandes der Vereinigung der Benediktinerinnen im deutschsprachigen Raum VBD sowie verschiedenster Gremien der Erzdiözese München-Freising. Sie starb am 5. Juli 2015 nach schwerer Krankheit und wurde am 14. Juli auf dem Nymphenburger Friedhof beerdigt.

gge


D:

Prof.: 11. April 1959, 1962.

L:

Nachruf.

Normdaten:

GND: 122504313

Zitierempfehlung: Gensbaur, Agape, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 12.11.2017, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Gensbaur,_Agape

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