Geser, Emmeram: Unterschied zwischen den Versionen

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Emmeram Geser, Taufname Rudolf, stammte von einem großen Bauernhof in Rempelkofen in der Pfarrei St. Mauritius in Mintraching. Die Mutter starb früh, der Vater unerwartet am Karfreitag 1960
 
Emmeram Geser, Taufname Rudolf, stammte von einem großen Bauernhof in Rempelkofen in der Pfarrei St. Mauritius in Mintraching. Die Mutter starb früh, der Vater unerwartet am Karfreitag 1960
  
Kriegsbedingt in Fürstenstein eingeschult, kam Rudolf Geser 1949 als Schüler in die 1. Klasse des Klostergymnasium Metten un trat 1958 nach dem Abitur in das Noviziat der Abtei ein. Bei der Einkleidung erhielt er den Ordensname Emmeram. Von 1959 bis 1965 studierte er Philosophie und Theologie in Rom und Salzburg, außerdem Altphilologie für das Lehramt in Würzburg. Am 20. Dezember 1964 wurde er zum Priester geweiht und feierte 1965 seine Heimatprimiz in Mintraching.
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Kriegsbedingt in Fürstenstein eingeschult, kam Rudolf Geser 1949 als Schüler in die 1. Klasse des Klostergymnasium Metten und trat 1958 nach dem Abitur in das Noviziat der Abtei ein. Bei der Einkleidung erhielt er den Ordensname Emmeram. Von 1959 bis 1965 studierte er Philosophie und Theologie in Rom und Salzburg, außerdem Altphilologie für das Lehramt in Würzburg. Am 20. Dezember 1964 wurde er zum Priester geweiht und feierte 1965 seine Heimatprimiz in Mintraching.
  
 
Von 1971 bis 2001 wirkte er als Gymnasiallehrer am Klostergymnasium und zeitweise als Präfekt des klostereigenen Internats. Am 3. November 1971 als Nachfolger des als Bischof nach Rom berufenen [[Mayer, Augustin|Augustin Mayer]] zum Abt gewählt, dem achten nach der Wiederbegründung der Abtei 1830, erhielt er am 18. Dezember 1971 von Bischof Rudolf Graber die Benediktion.
 
Von 1971 bis 2001 wirkte er als Gymnasiallehrer am Klostergymnasium und zeitweise als Präfekt des klostereigenen Internats. Am 3. November 1971 als Nachfolger des als Bischof nach Rom berufenen [[Mayer, Augustin|Augustin Mayer]] zum Abt gewählt, dem achten nach der Wiederbegründung der Abtei 1830, erhielt er am 18. Dezember 1971 von Bischof Rudolf Graber die Benediktion.

Version vom 1. Januar 2022, 15:04 Uhr

Emmeram Geser OSB

Emmeram Geser

8. Abt der Benediktinerabtei Metten 1971–1989

* 22. Okt. 1938 Regensburg
† 19. Dez. 2021 Mallersdorf

Emmeram Geser, Taufname Rudolf, stammte von einem großen Bauernhof in Rempelkofen in der Pfarrei St. Mauritius in Mintraching. Die Mutter starb früh, der Vater unerwartet am Karfreitag 1960

Kriegsbedingt in Fürstenstein eingeschult, kam Rudolf Geser 1949 als Schüler in die 1. Klasse des Klostergymnasium Metten und trat 1958 nach dem Abitur in das Noviziat der Abtei ein. Bei der Einkleidung erhielt er den Ordensname Emmeram. Von 1959 bis 1965 studierte er Philosophie und Theologie in Rom und Salzburg, außerdem Altphilologie für das Lehramt in Würzburg. Am 20. Dezember 1964 wurde er zum Priester geweiht und feierte 1965 seine Heimatprimiz in Mintraching.

Von 1971 bis 2001 wirkte er als Gymnasiallehrer am Klostergymnasium und zeitweise als Präfekt des klostereigenen Internats. Am 3. November 1971 als Nachfolger des als Bischof nach Rom berufenen Augustin Mayer zum Abt gewählt, dem achten nach der Wiederbegründung der Abtei 1830, erhielt er am 18. Dezember 1971 von Bischof Rudolf Graber die Benediktion.

Zu den Aufgaben des jungen Abtes, er war mit 33 Jahren einer der drei jüngsten Äbte der Abteigeschichte, gehörten die Fertigstellung der Internatskapelle, der Neubau der Benedikt-Sporthalle, der Neubau einer Orgel in der Kloster- und Pfarrkirche, die Renovierung von Festsaal und Barockbibliothek, die Mithilfe bei der Erstellung des Mettener Pfarrzentrums, daneben die laufenden Erneuerungen und Wartungen, nicht zuletzt die Sanierung des Konventfriedhofes. Dazu kam die nachkonziliare Erneuerung des Chorgebetes mit der Suche nach einem neuen Offizium in Deutsch und Latein für den gesamten Konvent und die Sorge um die Konventualen aller Generationen.

In der Salzburger Äbtekonferenz war er Mitglied der Liturgiekommission. Unter seiner Federführung entstand das Homiliar zum Monastischen Stundenbuch. Von 1974 bis 2000 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Ordensmänner (AGOM) in der Diözese Regensburg, außerdem Firmspender und Mitglied des Priesterrates. Von 1994 bis 1995 war er Delegat des Abtpräses in der Abtei Weltenburg. Der Bayerischen Benediktinerkongregation diente er als 1. Visitator.

Nach seiner Resignation aus gesundheitlichen Gründen 1989 blieb er bis 2001 Lehrer am Gymnasium und war dann Spiritual im Mutterhaus der Armen Franziskanerinnen in Mallersdorf. Dort starb er am Vormittag der 4. Adventsonntags, 19. Dezember 2021, im Alter von 83 Jahren, einen Tag nach seinem 50-jährigen Abtjubiläum. Er wurde in der Gruft der Mettener Abteikirche bestattet. Bischof Rudolf Voderholzer hielt das Pontifikalrequiem.

Er war Inhaber des Bayerischen Verdienstordens und Ehrenbürger von Norcia (Nursia), außerdem seit 1985 Mitglied der theologischen Sektion der Bayerischen Benediktinerakademie.

gge, Jan. 2022


D:

Prof.: 12. Okt. 1959; Sac.: 20. Dez. 1964; Abbas: el. 3. Nov. 1971, ben. 18. Dez. 1971, res. 1989.

W:

Mehrere Beiträge in der Hauszeitschrift Alt- und Jung-Metten (AJM).

L:

Bibliographie der deutschsprachigen Benediktiner 1880-1980. St. Ottilien: EOS, 1985–1987. (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige ; 29. Ergänzungsband, I-II) · Nachruf von P. Michael Kaufmann.

Normdaten:

GND: 1060144581

Zitierempfehlung: Geser, Emmeram, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 1.01.2022, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Geser,_Emmeram

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