Gut, Benno: Unterschied zwischen den Versionen

 
 
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'''Benno Gut''' [[Benediktiner|OSB]], Taufname ''Walter'', (1897–1970), [[Benediktiner]] der Abtei Maria Einsiedeln, 1947–1959 Abt; 1959–1967 Abtprimas; 1967–1970 Kurienkardinal.
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Walter Gut wurde am 1. April 1897 in Reiden, Kanton Luzern, als Sohn des Lehrers und Organisten Gottfried Gut und der Maria Ötterli geboren. Er besuchte das Gymnasium in Luzern und (seit 1912) in Einsiedeln. Im Herbst 1916 begann er ein Musikstudium in Basel. Nach dem [[Noviziat]] in der Abtei [[Einsiedeln]] legte er am 6. Januar 1918 mit dem Ordensnamen »Benno« die [[Profess]] ab. Am 10. Juli 1921 empfing er in Rom die Priesterweihe und wurde nach weiteren theologischen Studien am 29. Juni 1923 in Sant' Anselmo zum Doktor der Theologie promoviert.
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Walter Gut wurde am 1. April 1897 als Sohn des Lehrers und Organisten Gottfried Gut und der Marie Oetterli in Reiden im Kanton Luzern geboren. Er besuchte das Gymnasium in Luzern und (seit 1912) in Einsiedeln. Im Herbst 1916 begann er ein Musikstudium in Basel. Nach dem Noviziat in der Abtei Einsiedeln und dem Theologiestudium in Rom zum Priester geweiht und nach weiteren theol. Studien an der Benediktinerhochschule Sant’Anselmo zum Doktor der Theologie promoviert (29. Juni 1923).
  
In sein Kloster zurückgekehrt, war er Choralmagister (1923/24), Direktor der Studentenmusik (1924-26), lehrte Exegese an der theologischen Hauslehranstalt und unterrichtete an der Stiftsschule (1923–30), bis er 1930 als Professor für Exegese nach Sant' Anselmo berufen wurde. Nebenher studierte er am Päpstlichen Bibelinstitut und erhielt hier 1934 ein Lizentiat. 1935 unternahm er eine Studienreise nach Palästina und Kleinasien.
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In sein Kloster zurückgekehrt, war er Choralmagister (1923/24), Direktor der Studentenmusik (1924-26), lehrte Exegese an der theol. Hauslehranstalt und unterrichtete an der Stiftsschule (1923–30), bis er 1930 als Professor für Apologetik nach Sant’Anselmo berufen wurde. Nebenher studierte er am Päpstlichen Bibelinstitut und erhielt hier 1934 ein Lizentiat. Unternahm 1935 eine Studienreise nach Palästina und Kleinasien. Nach seiner Rückkehr Lehrer für neutestamentliche Exegese im Kolleg S. Anselmo.
  
Am 16. August 1942 wurde Gut Präfekt des Internates in Einsiedeln. Am 15. April 1947 wählten ihn die Kapitularen als Nachfolger des verstorbenen [[Staub, Ignatius|Ignaz Staub]] zum 55. [[Abt]]. Nach Eingang der für den Abtordinarius einer [[Territorialabtei]] notwendigen päpstlichen Bestätigung (26. April) weihte der Apostolische Nuntius Filippo Bernardini Gut am 5. Mai 1947 zum Abt.
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Während der Kriegsjahre nach Einsiedeln zurückgekehrt, seit Aug. 1942 Präfekt am Internat.1947 als Nachfolger des verstorbenen [[Staub, Ignaz|Ignaz Staub]] zum Abt gewählt und durch Nuntius Filippo Bernardini benediziert. Sandte 1948 eine Gruppe Mönche nach Los Toldos in Argentinien, um dort ein Tochterkloster zu gründen, das er 1951 einweihte (Santa María de Los Toldos). Außerdem wurde während seiner Amtszeit 1956 die Renovierung der Klosterfassade abgeschlossen.  
  
1948 sandte er eine Gruppe Mönche nach Los Toldos in Argentinien, um dort ein Tochterkloster zu gründen, das er 1951 einweihte (→ [[Santa María de Los Toldos]]). Außerdem wurde während seiner Amtszeit 1956 die Renovierung der Klosterfassade abgeschlossen.
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1959 vom Äbtekongress zum 4. Abtprimas der Benediktinischen Konföderation gewählt, resignierte er auf seine Abtei und übersiedelte erneut nach Sant’Anselmo. 1960 Mitglied der vorbereitenden Zentralkommission des 2. Vatikan. Konzils, an dem er als Konzilsvater teilnahm (1962–1965).  
  
Am 24. November 1959 wählte der Äbtekongress Gut zum vierten [[Abtprimas]] der [[Benediktinische Konföderation|Benediktinischen Konföderation]], woraufhin dieser am 12. Oktober 1959 auf seine Abtei resignierte und erneut nach Sant’ Anselmo in Rom übersiedelte. 1960 wird er Mitglied der vorbereitenden Zentralkommission des Zweiten Vatikanischen Konzils, an dem er als Konzilsvater teilnahm (1962–1965).
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1967 von Papst Paul VI. zum Titularerzbischof von Tuccabora in Mauretanien ernannt, von Kardinal Eugène Tisserant in Einsiedeln zum Bischof geweiht und von Paul VI. im Konsistorium zum Kardinaldiakon kreiert (Titelkirche S. Giorgio in Velabro). Daraufhin Rücktritt als Abtprimas. Am 8. Jan. 1968 von Paul VI. zum Präfekten der Ritenkongregation und Vorsitzenden des Liturgierates und im Feb.r 1968 außerdem zum Mitglied der Kommission zur Revision des kanonischen Rechtes bestellt. Vom 11. bis 28. Okt. 1969 Teilnahme an der Außerordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode in Rom.  
  
1967 von Papst Paul VI. zum Kardinal präkonisiert und zum Titularerzbischof von Tuccabora in Mauretanien ernannt, wurde Gut am 18. Juni 1967 von Kardinal Eugène Tisserand in Einsiedeln zum Bischof geweiht und von Paul VI. im Konsistorium vom 28. des Monats in Rom zum Kardinaldiakon kreiert (Titelkirche ''S. Giorgio in Velabro''). Daraufhin trat Gut am 8. September 1967 als Abtprimas zurück. Am 8. Januar 1968 bestellte ihn Paul VI. zum Präfekten der Ritenkongregation und Vorsitzenden des Liturgierates und im Februar 1968 außerdem zum Mitglied der Kommission zur Revision des kanonischen Rechtes. Vom 11. bis 28. Oktober 1969 nahm er an der Außerordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode in Rom teil.
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Gestorben am 8. Dez. 1970 in Rom und beigesetzt in Einsiedeln.
  
Gut starb am 8. Dezember 1970 in Rom. Er ist in Einsiedeln beigesetzt.
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{{autor|gge, Mai 2007}}
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{{sub2|TITLE=Daten|DATA=''Benno (Walter) Gut'' von Reiden, Kt. Luzern. Geboren am 1. April 1897 als Sohn des Lehrers und Organisten Gottfried Gut und der Marie Oetterli; ''Prof.:'' 6. Jan. 1918; ''Sac.:'' 10. Juli 1921; ''Primiz:'' 17. Juli 1921; Studienhalber in S. Anselmo, Rom, Okt. 1920 bis 1923; Doktor der Theologie 29. Juni 1923; Professor für Exegese und am Gymnasium 1923–30;  Professor in S. Anselmo, Rom, Okt. 1930; ''Abbas:'' el. 15. April 1947, conf. 26. April 1947, ben. 5. Mai 1947 (Nuntius Filippo Bernardini), res. 12. Okt. 1959; ''Abbas primas:'' el. 24. Nov. 1959, res. 8. Sep. 1967; ''Ep. tit.:'' nom. 10. Juni 1967, cons. 18. Juni 1967 (Kard. Tisserant); ''Card.:'' 26. Juni 1967.}}
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== Werke ==
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[[Kategorie:Einsiedeln]]
* ''Absolutions-, Dispens- und Segensvollmachten des Klosters Einsiedeln.'' Einsiedeln, 1949
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[[Kategorie:20. Jahrhundert]]
 
 
== Literatur ==
 
 
 
* Bischof, Franz Xaver: ''Gut, Benno.'' In: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1945-2001, hrsg. von E. Gatz – Berlin: Duncker & Humblot, 2002 – ISBN 3428054474
 
* [[Salzgeber, Joachim]] OSB: ''Benno Gut.'' In: Helvetia Sacra III/1 (1986) 591f.
 
* Sauser, Ekkart: ''[http://www.bautz.de/bbkl/g/gut_b.shtml Gut, Benno].'' In: BBKL XXI (2003) 586–587
 
 
 
== Weblinks ==
 
 
 
* {{CH|http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bgut.html}}
 
 
 
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Aktuelle Version vom 16. Oktober 2019, 15:58 Uhr

Benno Gut OSB
(Foto: Abtei Einsiedeln)

Benno Gut

55. Abt von Einsiedeln; 4. Abtprimas der Benediktinischen Konföderation; Kurienkardinal

* 1. April 1897 Reiden, Kt. Luzern
† 8 Dez. 1970 Rom

Walter Gut wurde am 1. April 1897 als Sohn des Lehrers und Organisten Gottfried Gut und der Marie Oetterli in Reiden im Kanton Luzern geboren. Er besuchte das Gymnasium in Luzern und (seit 1912) in Einsiedeln. Im Herbst 1916 begann er ein Musikstudium in Basel. Nach dem Noviziat in der Abtei Einsiedeln und dem Theologiestudium in Rom zum Priester geweiht und nach weiteren theol. Studien an der Benediktinerhochschule Sant’Anselmo zum Doktor der Theologie promoviert (29. Juni 1923).

In sein Kloster zurückgekehrt, war er Choralmagister (1923/24), Direktor der Studentenmusik (1924-26), lehrte Exegese an der theol. Hauslehranstalt und unterrichtete an der Stiftsschule (1923–30), bis er 1930 als Professor für Apologetik nach Sant’Anselmo berufen wurde. Nebenher studierte er am Päpstlichen Bibelinstitut und erhielt hier 1934 ein Lizentiat. Unternahm 1935 eine Studienreise nach Palästina und Kleinasien. Nach seiner Rückkehr Lehrer für neutestamentliche Exegese im Kolleg S. Anselmo.

Während der Kriegsjahre nach Einsiedeln zurückgekehrt, seit Aug. 1942 Präfekt am Internat.1947 als Nachfolger des verstorbenen Ignaz Staub zum Abt gewählt und durch Nuntius Filippo Bernardini benediziert. Sandte 1948 eine Gruppe Mönche nach Los Toldos in Argentinien, um dort ein Tochterkloster zu gründen, das er 1951 einweihte (Santa María de Los Toldos). Außerdem wurde während seiner Amtszeit 1956 die Renovierung der Klosterfassade abgeschlossen.

1959 vom Äbtekongress zum 4. Abtprimas der Benediktinischen Konföderation gewählt, resignierte er auf seine Abtei und übersiedelte erneut nach Sant’Anselmo. 1960 Mitglied der vorbereitenden Zentralkommission des 2. Vatikan. Konzils, an dem er als Konzilsvater teilnahm (1962–1965).

1967 von Papst Paul VI. zum Titularerzbischof von Tuccabora in Mauretanien ernannt, von Kardinal Eugène Tisserant in Einsiedeln zum Bischof geweiht und von Paul VI. im Konsistorium zum Kardinaldiakon kreiert (Titelkirche S. Giorgio in Velabro). Daraufhin Rücktritt als Abtprimas. Am 8. Jan. 1968 von Paul VI. zum Präfekten der Ritenkongregation und Vorsitzenden des Liturgierates und im Feb.r 1968 außerdem zum Mitglied der Kommission zur Revision des kanonischen Rechtes bestellt. Vom 11. bis 28. Okt. 1969 Teilnahme an der Außerordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode in Rom.

Gestorben am 8. Dez. 1970 in Rom und beigesetzt in Einsiedeln.

gge, Mai 2007


Daten:

Benno (Walter) Gut von Reiden, Kt. Luzern. Geboren am 1. April 1897 als Sohn des Lehrers und Organisten Gottfried Gut und der Marie Oetterli; Prof.: 6. Jan. 1918; Sac.: 10. Juli 1921; Primiz: 17. Juli 1921; Studienhalber in S. Anselmo, Rom, Okt. 1920 bis 1923; Doktor der Theologie 29. Juni 1923; Professor für Exegese und am Gymnasium 1923–30; Professor in S. Anselmo, Rom, Okt. 1930; Abbas: el. 15. April 1947, conf. 26. April 1947, ben. 5. Mai 1947 (Nuntius Filippo Bernardini), res. 12. Okt. 1959; Abbas primas: el. 24. Nov. 1959, res. 8. Sep. 1967; Ep. tit.: nom. 10. Juni 1967, cons. 18. Juni 1967 (Kard. Tisserant); Card.: 26. Juni 1967.

Werke:

Absolutions-, Dispens- und Segensvollmachten des Klosters Einsiedeln. Einsiedeln, 1949

Bibliographie:

Bischof, Franz Xaver: Gut, Benno. In: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1945-2001, hrsg. von E. Gatz – Berlin: Duncker & Humblot, 2002 ; HS III/1 (1986) 591f. ; BBKL XXI (2003) 586–587.


Zitierempfehlung: Gut, Benno, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 16.10.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Gut,_Benno

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