Guttenberg, Christoph Ernst

Christoph Ernst von Guttenberg OSB

Christoph Ernst von Guttenberg

Abt des Klosters Michaelsberg in Bamberg 1689/90–1724

* 1655
† 2. April 1724

Christoph Ernst von Guttenberg-Steinenhausen war ein Sohn des bambergischen Rats und Oberamtmanns Gottfried Wilhelm von Guttenberg (1623–1683), zu Steinenhausen und Leuzenhof, und der Maria Kunigunda Ursula von Guttenberg (1623–1681), Tochter des Johann Gottfried von Guttenberg († 1669).[1] Seine Brüder waren der Würzburger Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg (1645–1698) und der Bamberger und Würzburger Dompropst Otto Philipp von Guttenberg (1644–1723).

Er legte am 28. Dezember 1670 die Profess ab, wurde 1678 Kapitular in Fulda und 1679 Propst der Fuldaer Propstei Zella/Rhön, 1683 außerdem Koadjutor und am 31. Juli 1689 Abt und Prälat des Klosters Michelsberg in Bamberg, das er ab 1696/97 von den Brüdern Dientzenhofer im barocken Stil komplett neu erbauen ließ. Leonhard Dientzenhofer gestaltete die zweigeschossige barocke Außenfassade, Johann Dientzenhofer die vorgelagerte Terrasse.

Die Propstei Zella behielt er mit Dispens des Wiener Nuntius auch als Abt bei, wurde deswegen aber 1703 von Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn suspendiert. Er beschwerte sich dagegen beim Reichshofrat und beim Reichskammergericht in Wetzlar. Beide Parteien wandten sich schließlich nach Rom. Abt Christoph blieb dem Michelsberg sieben Jahre lang fern, musste schließlich aber doch den Fürstbischof als seinen rechtmäßigen Herrn in spiritualibus und temporalibus anerkennen (letzteres in dessen Eigenschaft als Landesherr).

Wie Jaeck sagt, gewann das Kloster Michelsberg unter Guttenbergs Regierung zwar an adeligem Zuspruch, nicht aber an religiösem Glanz. Diesen durch außerordentliche Strenge herzustellen, bemühte sich erst sein Nachfolger Anselm Geisendorfer.

gge, Nov. 2019

  1. Wendehorst, Alfred: Guttenberg, Johann Gottfried Freiherr von, in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 352 f.

D:

Prof.: 28. Dez. 1670.

L:

Jaeck, Heinrich Joachim: Grundzüge zur Geschichte des ehemaligen Klosters Michelsberg bei Bamberg. Aus dessen handschriftlichen Quellen entwickelt. München 1826 · Germania Sacra 3. Folge 12, Das exempte Bistum Bamberg 4, Bamberger Bischöfe 1693–1802, bearbeitet von Dieter J. Weiß, S. 69 · Dilectus Deo Et Hominibus (Leichenpredigt) 1724..

Normdaten:

GND: 121478157

Zitierempfehlung: Guttenberg, Christoph Ernst, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 6.11.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Guttenberg,_Christoph_Ernst

Vorlage:Page.name: GUTTENBERG, Christoph Ernst OSB (1655–1724) – Biographia Benedictina