Hager, Edmund

Edmund Hager OSB

Edmund Hager

Mönch der Benediktinererzabtei St. Peter, Prior der Herz-Jesu-Stiftung zu Innsbruck, Jugendseelsorger

* 31. Mai 1829 Straßwalchen
† 24. Okt. 1906 Innsbruck

Edmund Hager, Taufname Leopold, geboren 1829 in Pfenniglanden bei Straßwalchen (Salzburg) als Sohn eines Schneiders, trat 1847 in das Salzburger Priesterseminar ein. Am 1. August 1853 von Erzbischof Tarnóczy-Sprinzenberg im Salzburger Dom zum Priester geweiht, war er danach Seelsorger in verschiedenen Pfarreien: 1854 in Piesendorf, 1857 in St. Kolomann, 1858 in Strobl, 1859 in Dürnberg bei Hallein und in Aigen. 1863 trat er in die Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg ein (feierliche Profess 1867).

Schon vor der feierlichen Profess 1867 war er Kooperator in Abtenau, dann Novizenmeister, Beichtvater, Sakristan, von 1868 bis 1871 Bibliothekar, Bruderschaftssekretär, bis 1874 Extraordinarius am Nonnberg (Frauenkloster), dann Kämmerer, Generaldirektor des Kindheit-Jesu-Werkes für Österreich.

Mit seinen ausschließlich der Jugenderziehung gewidmeten Gründungen galt Hager als der „Don Bosco Österreichs“. In Salzburg gründete er die St. Michaelsbruderschaft, den Katholischen Bücherverein St. Peter und die Erziehungsanstalt für Mädchen „Zuflucht St. Josef“ im Nonntal 1880. 1888 bezog Hager die Burg Martinsbühel bei Innsbruck, 1898 die neue Anstalt Innsbruck/Innrain, nachdem bereits 1895 das Benediktinerpriorat anerkannt worden war. Weitere Gründungen waren Volders, Mieming, Scharnitz in Tirol und Wieting in Kärnten. Hager redigierte auch die Monatsschrift „Der christliche Kinderfreund“, 1884 ff.

Nach seinem Tod 1906 geriet Hagers Werk mehr und mehr in eine innere Krise, die vor allem dadurch bedingt war, dass kein Ausgleich gefunden werden konnte zwischen der Zielsetzung des Gründers und der Lebensform der Gemeinschaft, die im Sinne Hagers (und dem Vorbild der Salesianer Don Boscos) keine geschlossene monastische Familie nach der Regel des hl. Benedikt sein konnte. Die Ordenskongregation ordnete daher die Versetzung der Kinderfreund-Benediktiner mit ihrem Oberen Gislar Stieber in das wenige Jahre zuvor wiederbesiedelte bayerische Kloster Niederaltaich an.

gge


D:

Sac.: 1. Aug. 1853; Prof.: 1867.

W:

Schutzwehr des Papstes, Jahresbericht der St. Michaelsbruderschaft 1863–1879 · Die Neuschule, 1872 · Jugendbilder. Zur Belehrung, Unterhaltung und Rettung der Jugend, 1874–77 · Das Werk der Kindheit Jesu in Österreich, Jahresbericht der Direktion, 1874 ff. · Die Mission der Kinder, 3. Aufl. 1878 · Handbüchlein des Werkes der hl. Kindheit, Einrichtung und Entwicklung desselben, urkundlich dargestellt, zunächst für die Dir. und Beförderer dieses Werkes, 1878 (übersetzt ins Tschechiche, Polnische, Slowenische und Ungarische) · Der katholische Verein der Kinderfreunde als ein Mittel zur Hebung der Erziehung und Rettung der Jugend (Handbüchlein des katholischen Vereins der Kinderfreunde), 1886 · Ein Wort über die Mithilfe zur Errichtung und Unterhaltung katholischer Rettungs-Anstalten für verwahrloste und gefährdete Jugend (Separatabdruck aus: Der christliche Kinderfreund), 1884f. · zahlreiche Kleinschriften religiösen und schulpädagogischen Inhaltes.

L:

P. Edmund Hager, der „Don Bosco Österreichs“. Lebensskizze eines Erziehers von einem Mitglied seiner Kongregation, in: Studien und Mitteilungen aus dem Benediktinerorden 28 (1907), S. 258 ff. und 34/NF 3 (1913), S. 190f. Wittmann, Andreas: P. Edmund Hager, der „Don Bosco Österreichs“. Innsbruck, 1910 · ÖBL 1815–1950, Bd. 2 (Lfg. 7, 1958), S. 144f. · Regesta Ecclesiastica Salisburgensia

Normdaten:

GND: 120121115

Zitierempfehlung: Hager, Edmund, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 22.11.2016, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Hager,_Edmund

Vorlage:Page.name: HAGER, Edmund (Leopold) OSB (1829–1906) – Biographia Benedictina