Hagn, Theoderich: Unterschied zwischen den Versionen

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Der 1816 in Untergriesbach in Bayern geborene Theoderich Georg Hagen studierte in Linz Theologie und trat 1839 in das Benediktinerstift Kremsmünster ein. 1840 Profess, 1841 Priesterweihe, 1842–1858 Klosterarchivar, 1846 Kustos der Stiftskirche, 1850 Novizenmeister.  
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Der 1816 in Untergriesbach in Bayern geborene Theoderich Georg Hagn studierte in Linz Theologie und trat 1839 in das Benediktinerstift Kremsmünster ein. 1840 Profess, 1841 Priesterweihe, 1842–1858 Klosterarchivar, 1846 Kustos der Stiftskirche, 1850 Novizenmeister.  
  
 
Hagn widmete sich seit 1850 mit ganzer Kraft der Reform der Benediktinerklöster in Österreich. Als Sekretär des Apostolischen Visitators Kardinal Schwarzenberg arbeitete er 1857 die Visitationsrezesse aus und wurde 1858 gegen den Widerstand der Kapitularen, die sich aus Protest säkularisieren ließen, zum Abt des Stiftes Lambach ernannt. 1859 dort benediziert, baute er den Konvent mit fremden Patres und Brüdern wieder auf. Er ließ verschiedene Stiftsgebäude restaurieren und vergrößerte die Bibliothek. Zur Verbesserung des religösen Lebens im Kloster und den Pfarreien belebte er alte Vereine wieder oder gründete neue. 1861 kaufte er den Niederhof in Mayrlambach und gründete eine Sparkasse, eine Künstlerschule und ein Sängerknabeninstitut. Nach Stadl Paura holte er Borromäerinnen aus Prag und half ihnen, das Kloster Nazareth zu gründen.
 
Hagn widmete sich seit 1850 mit ganzer Kraft der Reform der Benediktinerklöster in Österreich. Als Sekretär des Apostolischen Visitators Kardinal Schwarzenberg arbeitete er 1857 die Visitationsrezesse aus und wurde 1858 gegen den Widerstand der Kapitularen, die sich aus Protest säkularisieren ließen, zum Abt des Stiftes Lambach ernannt. 1859 dort benediziert, baute er den Konvent mit fremden Patres und Brüdern wieder auf. Er ließ verschiedene Stiftsgebäude restaurieren und vergrößerte die Bibliothek. Zur Verbesserung des religösen Lebens im Kloster und den Pfarreien belebte er alte Vereine wieder oder gründete neue. 1861 kaufte er den Niederhof in Mayrlambach und gründete eine Sparkasse, eine Künstlerschule und ein Sängerknabeninstitut. Nach Stadl Paura holte er Borromäerinnen aus Prag und half ihnen, das Kloster Nazareth zu gründen.

Version vom 30. Mai 2013, 16:46 Uhr

Theoderich Hagn OSB

Theoderich Hagn

Abt des Stiftes Lambach 1859–1872

* 23. März 1816 Griesbach, Bayern
† 29. Aug. 1872 Lambach OÖ

Der 1816 in Untergriesbach in Bayern geborene Theoderich Georg Hagn studierte in Linz Theologie und trat 1839 in das Benediktinerstift Kremsmünster ein. 1840 Profess, 1841 Priesterweihe, 1842–1858 Klosterarchivar, 1846 Kustos der Stiftskirche, 1850 Novizenmeister.

Hagn widmete sich seit 1850 mit ganzer Kraft der Reform der Benediktinerklöster in Österreich. Als Sekretär des Apostolischen Visitators Kardinal Schwarzenberg arbeitete er 1857 die Visitationsrezesse aus und wurde 1858 gegen den Widerstand der Kapitularen, die sich aus Protest säkularisieren ließen, zum Abt des Stiftes Lambach ernannt. 1859 dort benediziert, baute er den Konvent mit fremden Patres und Brüdern wieder auf. Er ließ verschiedene Stiftsgebäude restaurieren und vergrößerte die Bibliothek. Zur Verbesserung des religösen Lebens im Kloster und den Pfarreien belebte er alte Vereine wieder oder gründete neue. 1861 kaufte er den Niederhof in Mayrlambach und gründete eine Sparkasse, eine Künstlerschule und ein Sängerknabeninstitut. Nach Stadl Paura holte er Borromäerinnen aus Prag und half ihnen, das Kloster Nazareth zu gründen.

Reformabt Theoderich Hagn starb am 29. August 1872.

gge


W:

Das Wirken der Benediktiner-Abtei Kremsmünster für Wissenschaft, Kunst und Jugendbildung. Ein Beitrag zur Literatur- und Kulturgeschichte Österreichs. Linz: Haslinger, 1848. · Urkundenbuch für die Geschichte des Benedictinerstiftes Kremsmünster, seiner Pfarreien und Besitzungen vom Jahre 777 bis 1748. Wien: Staatsdruckerei, 1853.

L:

Stadlthanner, Helmut: Ein Bayerwälder als Reformator. Lebensbild von Theoderich Hagn OSB. Ostbairische Grenzmarken. Jb. 9 (Passau 1967), S. 250-252. · Trefflinger, Franz: Beiträge zu einer Biographie des Abtes Theoderich Hagn von Lambach (1816–1872). Diss. Univ. Innsbruck 1968. · ÖBL 2 (1958), S. 146.

Normdaten:

GND: 133711188

Zitierempfehlung: Hagn, Theoderich, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 30.05.2013, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Hagn,_Theoderich

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