Haid, Leo: Unterschied zwischen den Versionen

 
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|DEFINITION=Mitgründer und 1. Abt der Belmont Abbey, North Carolina 1885–1924; Apostol. Vikar von North Carolina 1888–1910 und Territorialabt 1910–1924; Präses der amerikanisch-cassinensischen Benediktinerkongregation 1890–1896
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|DEFINITION=Mitgründer und 1. Abt der Belmont Abbey, North Carolina 1885–1924; Apostolischer Vikar von North Carolina 1888–1910 und Territorialabt 1910–1924; Präses der amerikanisch-cassinensischen Benediktinerkongregation 1890–1896
 
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Leo Michael Haid wurde 1849 als Sohn deutscher Einwanderer im schatten der Benediktinerabtei St. Vincent in Pennsylvania geboren, deren Schule er besuchte. 1868 trat er in das Noviziat ein, legte 1869 die Profess ab. Nach der Priesterweihe 1872 war er als Lehrer und  Geistlicher am Kolleg der Abtei tätig.
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Leo Michael Haid (Hite) wurde 1849 als Sohn deutschsprachiger Einwanderer in Unity Township, bei Beatty, im Schatten der erst kurz zuvor gegründeten Benediktinerniederlassung und späteren Abtei St. Vincent in Pennsylvania geboren. Seine Eltern Johann Haid, ein gelernter Küfer aus dem Moselort Remich in Luxemburg, und Maria Stetter, eine Deutsche (Preußin), waren 1847 mit den beiden ältesten Kindern in die Neue Welt ausgewandert.  
  
1884 wurde P. Leo mit zehn weiteren Mönchen von Abt [[Wimmer, Bonifaz|Bonifaz Wimmer]] ausgesandt, um im damaligen Garibaldi im Bundesstaat North Carolina ein Kloster zu gründen, zu dessen erstem Abt er 1885 gewählt wurde (Belmont Abbey, "Maria, Hilfe der Christen"). 1886 begründete er dort das Seminar und das ''Belmont Abbey College''.
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Der am 17. August 1849 von dem Benediktiner Cölestin Englbrecht in der Pfarrkirche St. Vincent getaufte Michael Hite, wie er damals noch geschrieben wurde, war das zweite in Amerika geborene Kind. Über seine ersten Jahre ist nicht viel bekannt. Der Vater kam vor der Geburt des zehnten und letzten Kindes bei einem Eisenbahnunfall ums Lebens und die Mutter heiratete den 18 Jahre älteren Anthony Wilbert, mit dem sie noch ein weiteres Kind hatte.
  
1888 zum Apostolischen Vikar von North Carolina ernannt, wurde er von Erzbischof Kardinal James Gibbons von Baltimore zum Bischof geweiht. 1910 errichtete Papst Pius X. die Territorialabtei Belmont und ernannte Leo haid zum Abbas nullius (Territorialabt).
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Michael scheint aber niemals im nach Pittsburgh verlegten Haushalt der neuen Familie gelebt zu haben, denn er trat 1861 in das Scholastikat der Benediktiner ein, wo er seine Schulbildung erhielt. Am 12. September 1868 als Novize eingekleidet, erhielt er den hl. Papst Leo den Großen als Namenspatron und legte 1869 die Profess ab. Um diese Zeit änderte er auch die Schreibweise seines Namens von „Hite“ zu „Haid“. Nach der feierlichen Profess am 5. Oktober 1872 wurde er am 21. Dezember 1872 von Bischof Michael Domenec CM zum Priester geweiht. Das Theologiestudium hatte er am klostereigenen Seminar absolviert, dazu ein betriebswirtschaftliches Studium am Duff’s Business College in Pittsburgh (M.A.).
  
Abtbischof Leo Haid starb 1924 in Belmont. Sein Grab befindet sich auf dem Abteifriedhof.
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Nach der Priesterweihe 1872 wurde er als Lehrer und Geistlicher am Kolleg der Abtei (Saint Vincent College) eingesetzt und blieb in dieser Funktion als ’Schulmönch’ dreizehn Jahre, ohne von Abt [[Wimmer, Bonifaz|Bonifaz Wimmer]] jemals ein höheres Amt zu erhalten oder einer der Missionsstationen zugeteilt zu werden. Erst als die Mission im damaligen Garibaldi<ref>Der Name wurde 1886 auf Vorschlag Haids in ''Belmont'' geändert.</ref> im Bundesstaat North Carolina mit apostolischem Breve vom 19. Dezember 1884 Abtei wurde (Belmont Abbey, "Maria, Hilfe der Christen", zugleich mit Newark), wurde Haid am 14. Juli 1885 einstimmig zu deren erstem Abt gewählt – nachdem der am 11. Januar in Abwesenheit gewählte [[Moosmüller, Oswald|Oswald Moosmüller]] zu Wimmers großem Ärger telegrafisch abgelehnt hatte.<ref>Am selben Tag war [[Zilliox, James|James Zilliox]] zum Abt von Newark gewählt worden.</ref> Der eilig herbeigerufene Haid zögerte zunächst, weil ihm seine zukünftige Abtei ganz unbekannt war, nahm aber nach einer privaten Unterredung mit Wimmer die Wahl an. In Erwartung der römischen Bestätigung von Erzabt Wimmer zum interimistischen Administrator der Abtei bestellt, reiste Haid noch im selben Monat mit vier weiteren Mönchen in das ihm völlig fremde North Carolina und begann, obwohl ohne jede administrative Erfahrung, mit dem Aufbau der noch kaum existenten Abtei und der Schule in einer kaum katholischen Umgebung.
  
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Mit aus St. Vincent mitgebrachten Büchern stockte er zunächst die Bibliothek auf und führte am 8. August 1885 das volle monastische Stundengebet ein. Sieben Jahre lang wurden neue Gebäude und Erweiterungen hinzugefügt sowie über 200 Morgen Land erworben, wobei die Zahl der Geistlichen, Laien und Studenten mitwuchs. Außerdem wurden Schulen in Florida, Georgia, Virginia (Richmond) und West Virginia errichtet. 1886 begann er mit dem Bau des Seminar- und College-Gebäudes (''Belmont Abbey College''  oder ''Saint Mary's College'', Grundsteinlegung 4. Mai 1886).
  
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Am 26. November 1885 wurde Abt Haid von Bischof Northrop in der Kathedrale von Charleston feierlich benediziert. Festprediger war Bischof Joseph Rademacher von Nashville. Ende Dezember 1887 zum Apostolischen Vikar von North Carolina ernannt, wurde er am 1. Juli 1888 von Erzbischof Kardinal James Gibbons von Baltimore, seinem Vorgänger, zum Bischof von Messene i.p.i. geweiht, konnte aber mit Sondererlaubnis Papst Pius X. seine Abtei beibehalten.<ref>Haid selbst war von der Ernennung wenig begeistert: „One mitre has thorns enough,“ schrieb er an Wimmer, „two would be too much.“</ref> Am 5. Juli nahm er an der Benediktion des Erzabtes [[Hintenach, Andreas|Andreas Hintenach]], Wimmers Nachfolger, und am nachfolgenden Generalkapitel der Amerikanisch-Cassinensischen Benediktinerkongregation in St. Vincent teil. Am 15. Juli, seinem 39. Geburtstag, wurde er von Kardinal Gibbons in seiner Pro-Kathedrale in Wilmington feierlich als Apostolischer Vikar eingeführt.
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1890 zum Präses der Amerikanisch-Cassinensischen Benediktinerkongregegation gewählt, erlebte Haid in seiner sechsjährigen Amtszeit (1893 wiedergewählt) ein deutliches Wachstum des Ordens in Amerika. 1910 errichtete Papst Pius X. die Territorialabtei Belmont (Abbatia nullius) und ernannte Leo Haid zum Abbas nullius (Territorialabt). Die Klöster in Alabama und Illinois wurden zu Abteien erhoben, das Priorat in Florida  unabhängig und St. Vincent zur Erzabtei in perpetuum erhoben. Äbte wurden gewählt in Pennsylvania, Minnesota, Alabama und Illinois. jedoch schlugen Haids Bestrebungen fehl, das Kloster in New Hampshire mit [[Edelbrock, Alexius|Alexius Edelbrock]] als Abt auf Lebenszeit als Abtei zu errichten. Als St. Leo in Florida 1902 Abtei wurde, nahm Haid die Benediktion seines ehemaligen Protegés [[Mohr, Karl|Karl Mohr]] selbst vor. 1893 gehörte Abtpräses Leo beim Äbtekongress in Rom d zu den eifrigsten Verfechtern der klösterlichen Unabhängigkeit gegenüber dem von Papst Leo XIII. neu geschaffenen Amtes des Abtprimas, das deshalb nicht mit Weisungsbefugnissen über die Klöster und Kongregationen ausgestattet wurde.<ref>Haid sagte später, er und seine Partei hätten dem Abtprimas „die Flügel gestutzt“.</ref>
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Abtbischof Leo Haid starb 1924 in Belmont, nur wenige Wochen nach seinem Prior und Generalvikar [[Hintemeyer, Felix|Felix Hintemeyer]]. Sein Grab befindet sich auf dem Abteifriedhof. Zu seinem Nachfolger wurde [[Taylor, Vincent|Vincent Taylor]] gewählt. Das apostolische Vikariat North-Carolina wurde nach seinem Tod zum bistum Raleigh erhoben (12. Dez. 1924).
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Aktuelle Version vom 1. März 2020, 15:12 Uhr

Leo Haid OSB

Leo Haid

Mitgründer und 1. Abt der Belmont Abbey, North Carolina 1885–1924; Apostolischer Vikar von North Carolina 1888–1910 und Territorialabt 1910–1924; Präses der amerikanisch-cassinensischen Benediktinerkongregation 1890–1896

* 15. Juli 1849 Unity Township, Westmoreland County, Pennsylvania
† 24. Juli 1924 Belmont, North Carolina

Leo Michael Haid (Hite) wurde 1849 als Sohn deutschsprachiger Einwanderer in Unity Township, bei Beatty, im Schatten der erst kurz zuvor gegründeten Benediktinerniederlassung und späteren Abtei St. Vincent in Pennsylvania geboren. Seine Eltern Johann Haid, ein gelernter Küfer aus dem Moselort Remich in Luxemburg, und Maria Stetter, eine Deutsche (Preußin), waren 1847 mit den beiden ältesten Kindern in die Neue Welt ausgewandert.

Der am 17. August 1849 von dem Benediktiner Cölestin Englbrecht in der Pfarrkirche St. Vincent getaufte Michael Hite, wie er damals noch geschrieben wurde, war das zweite in Amerika geborene Kind. Über seine ersten Jahre ist nicht viel bekannt. Der Vater kam vor der Geburt des zehnten und letzten Kindes bei einem Eisenbahnunfall ums Lebens und die Mutter heiratete den 18 Jahre älteren Anthony Wilbert, mit dem sie noch ein weiteres Kind hatte.

Michael scheint aber niemals im nach Pittsburgh verlegten Haushalt der neuen Familie gelebt zu haben, denn er trat 1861 in das Scholastikat der Benediktiner ein, wo er seine Schulbildung erhielt. Am 12. September 1868 als Novize eingekleidet, erhielt er den hl. Papst Leo den Großen als Namenspatron und legte 1869 die Profess ab. Um diese Zeit änderte er auch die Schreibweise seines Namens von „Hite“ zu „Haid“. Nach der feierlichen Profess am 5. Oktober 1872 wurde er am 21. Dezember 1872 von Bischof Michael Domenec CM zum Priester geweiht. Das Theologiestudium hatte er am klostereigenen Seminar absolviert, dazu ein betriebswirtschaftliches Studium am Duff’s Business College in Pittsburgh (M.A.).

Nach der Priesterweihe 1872 wurde er als Lehrer und Geistlicher am Kolleg der Abtei (Saint Vincent College) eingesetzt und blieb in dieser Funktion als ’Schulmönch’ dreizehn Jahre, ohne von Abt Bonifaz Wimmer jemals ein höheres Amt zu erhalten oder einer der Missionsstationen zugeteilt zu werden. Erst als die Mission im damaligen Garibaldi[1] im Bundesstaat North Carolina mit apostolischem Breve vom 19. Dezember 1884 Abtei wurde (Belmont Abbey, "Maria, Hilfe der Christen", zugleich mit Newark), wurde Haid am 14. Juli 1885 einstimmig zu deren erstem Abt gewählt – nachdem der am 11. Januar in Abwesenheit gewählte Oswald Moosmüller zu Wimmers großem Ärger telegrafisch abgelehnt hatte.[2] Der eilig herbeigerufene Haid zögerte zunächst, weil ihm seine zukünftige Abtei ganz unbekannt war, nahm aber nach einer privaten Unterredung mit Wimmer die Wahl an. In Erwartung der römischen Bestätigung von Erzabt Wimmer zum interimistischen Administrator der Abtei bestellt, reiste Haid noch im selben Monat mit vier weiteren Mönchen in das ihm völlig fremde North Carolina und begann, obwohl ohne jede administrative Erfahrung, mit dem Aufbau der noch kaum existenten Abtei und der Schule in einer kaum katholischen Umgebung.

Mit aus St. Vincent mitgebrachten Büchern stockte er zunächst die Bibliothek auf und führte am 8. August 1885 das volle monastische Stundengebet ein. Sieben Jahre lang wurden neue Gebäude und Erweiterungen hinzugefügt sowie über 200 Morgen Land erworben, wobei die Zahl der Geistlichen, Laien und Studenten mitwuchs. Außerdem wurden Schulen in Florida, Georgia, Virginia (Richmond) und West Virginia errichtet. 1886 begann er mit dem Bau des Seminar- und College-Gebäudes (Belmont Abbey College oder Saint Mary's College, Grundsteinlegung 4. Mai 1886).

Am 26. November 1885 wurde Abt Haid von Bischof Northrop in der Kathedrale von Charleston feierlich benediziert. Festprediger war Bischof Joseph Rademacher von Nashville. Ende Dezember 1887 zum Apostolischen Vikar von North Carolina ernannt, wurde er am 1. Juli 1888 von Erzbischof Kardinal James Gibbons von Baltimore, seinem Vorgänger, zum Bischof von Messene i.p.i. geweiht, konnte aber mit Sondererlaubnis Papst Pius X. seine Abtei beibehalten.[3] Am 5. Juli nahm er an der Benediktion des Erzabtes Andreas Hintenach, Wimmers Nachfolger, und am nachfolgenden Generalkapitel der Amerikanisch-Cassinensischen Benediktinerkongregation in St. Vincent teil. Am 15. Juli, seinem 39. Geburtstag, wurde er von Kardinal Gibbons in seiner Pro-Kathedrale in Wilmington feierlich als Apostolischer Vikar eingeführt.

1890 zum Präses der Amerikanisch-Cassinensischen Benediktinerkongregegation gewählt, erlebte Haid in seiner sechsjährigen Amtszeit (1893 wiedergewählt) ein deutliches Wachstum des Ordens in Amerika. 1910 errichtete Papst Pius X. die Territorialabtei Belmont (Abbatia nullius) und ernannte Leo Haid zum Abbas nullius (Territorialabt). Die Klöster in Alabama und Illinois wurden zu Abteien erhoben, das Priorat in Florida unabhängig und St. Vincent zur Erzabtei in perpetuum erhoben. Äbte wurden gewählt in Pennsylvania, Minnesota, Alabama und Illinois. jedoch schlugen Haids Bestrebungen fehl, das Kloster in New Hampshire mit Alexius Edelbrock als Abt auf Lebenszeit als Abtei zu errichten. Als St. Leo in Florida 1902 Abtei wurde, nahm Haid die Benediktion seines ehemaligen Protegés Karl Mohr selbst vor. 1893 gehörte Abtpräses Leo beim Äbtekongress in Rom d zu den eifrigsten Verfechtern der klösterlichen Unabhängigkeit gegenüber dem von Papst Leo XIII. neu geschaffenen Amtes des Abtprimas, das deshalb nicht mit Weisungsbefugnissen über die Klöster und Kongregationen ausgestattet wurde.[4]

Abtbischof Leo Haid starb 1924 in Belmont, nur wenige Wochen nach seinem Prior und Generalvikar Felix Hintemeyer. Sein Grab befindet sich auf dem Abteifriedhof. Zu seinem Nachfolger wurde Vincent Taylor gewählt. Das apostolische Vikariat North-Carolina wurde nach seinem Tod zum bistum Raleigh erhoben (12. Dez. 1924).

gge, Sep. 2011, rev. Feb. 2020

  1. Der Name wurde 1886 auf Vorschlag Haids in Belmont geändert.
  2. Am selben Tag war James Zilliox zum Abt von Newark gewählt worden.
  3. Haid selbst war von der Ernennung wenig begeistert: „One mitre has thorns enough,“ schrieb er an Wimmer, „two would be too much.“
  4. Haid sagte später, er und seine Partei hätten dem Abtprimas „die Flügel gestutzt“.

D:

Vest.: 12. Sep. 1868; Prof.: 17. Sep. 1869, 5. Okt. 1872; Sac.: 21. Dez. 1872; Abbas: el. 14. Juli 1885, conf. 30. Aug. 1885, ben. ; Ep. tit.: nom. 4. Feb. 1888, cons. 1. Juli 1888; Abbas nullius.: nom. 8 Jun 1910.

W:

Major John André. An historical drama in five acts. Baltimore: J. Murphy, 1876.

L:

Andreassi, Anthony D.: „Leo Michael Haid“, in: Michael Glazier and Thomas J. Shelley (Hg.): The Encyclopedia of American Catholic History. Collegeville: Liturgical Press, 1997 · Baumstein, Paschal: My Lord of Belmont: A Biography of Leo Haid. Belmont NC, 1985.

Normdaten:

GND: 1013383915

Zitierempfehlung: Haid, Leo, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 1.03.2020, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Haid,_Leo

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