Haslinger, Gotthard

Gotthard Haslinger OSB

Gotthard Haslinger

Universitätsprofessor; Abt des Benediktinerstiftes Lambach 1725—1735

* 05. Mai 1679 Wels, Oberösterreich
† 31. Juli 1735 Linz, Oberösterreich

Gotthard Haslinger, Taufname Johann, trat 1696 in das Stift Lambach ein und studierte in Salzburg, wo er 1698 ein Bakalaureat in Philosophie erwarb und 1715 zum Doktor der Theologie promoviert wurde. 1703 wurde er zum Priester geweiht[1].

Er war 1709 bis 1711 Professor für Philosophie an der Universität Salzburg, 1716 bis 1718 für Kontroverstheologie, 1718 bis 1722 für Moraltheologie, 1722 bis 1725 für Dogmatik. Von 1716 an gehörte er zum akademischen Senat und hielt auch theologische Vorlesungen im Augustiner-Chorherren-Stift Höglwerd bei Traunstein. In den akademischen Jahren 1710/11 war er Dekan der philosophischen, 1719/20 und 1724/25 der theologischen Fakultät. Als Abt von Lambach gehörte er in dieser Funktion von 1727 bis 1730 als einer der vier ständigen Assistenten dem Präsidium der Universität Salzburg an.

Am 22. April 1725 zum Abt von Lambach gewählt, wurde er am 7. Mai bestätigt und am 27. Mai benediziert. Unter seiner Regierung wurde am 29. Juli 1725 die Paurakirche konsekriert und das von seinem Vorgänger Maximilian Pagl gegründete Waisenhaus daneben eröffnet. In der Pfarre führte er die Brüder der christlichen Schulen (Schulbrüder) ein. Dem Prälatenstand verschaffte er beim Kaiser den Vortritt vor den anderen Ständen. Die Totenrotel sagt, Kaiser Karl VI. habe ihm ein Brustkreuz (Pektorale) geschenkt.

Er war kaiserlicher Rat, Verordneter des Prälatenstandes, Landrat und kaiserlicher Kommissär bei der Protestantenauswanderung im Salzkammergut (1731 und 1732). Er starb am 31. Juli 1735 in Linz.

gge

  1. Lindner sagt 1704, was aber nicht stimmt.

D:

Prof.: 8. Juli 1696, Prim.: 4. Nov. 1703; Abbas: el. 22. April 1725, conf. 7. Mai 1725, ben. 27. Mai 1725.

W:

Octo libri Physicorum aeromatico extericorum. Salzburg 1711 · Tractatus de conscientia. Salzburg 1723 · Theses Menstruae: Ex Libro primo Physicorum. Salzburg 1711 [Digitalisat].

L:

Kolb, Ägidius: Präsidium und Professorenkollegium der Benediktiner-Universität Salzburg, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 102 (1962), S. 117–166 („Hallinger“) · Sattler, Magnus: Collectaneen-Blätter zur Geschichte der ehemaligen Benedictiner-Universität Salzburg. Kempten 1890, S. 683 · Lindner, Pirmin August: Verzeichnisse aller Aebte und Pröpste der Männerklöster der alten Kirchenprovinz Salzburg. Kempten 1907–1908 (Monasticon Metropolis Salzburgensis antiquae, Abt. 1), S. 300 · Eilenstein, Arno: Die Benediktinerabtei Lambach in Österreich ob der Enns und ihre Mönche. Linz 1936, S. 6 und, 63–64.

Web:

Totenrotel (lateinisch).

Normdaten:

GND: 102910057

Zitierempfehlung: Haslinger, Gotthard, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 22.03.2017, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Haslinger,_Gotthard

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