Heufelder, Emmanuel

Emmanuel Heufelder OSB

Emmanuel Heufelder

Abt des Klosters Niederaltaich 1949–1968; geistlicher Schriftsteller

* 30. März 1898 Bad Tölz
08. Sep. 1982 Niederalteich

Emmanuel Maria Heufelder, Taufname Josef Benedikt, war nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg 1919 in die Benediktinerabtei Schäftlarn eingetreten (Profess 16. Februar 1920). Er studierte in München Theologie, Latein, Griechisch, Deutsch und Geschichte für das Lehramt und wurde am 1. Juli 1923 zum Priester geweiht. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer und Erzieher am Progymnasium Schäftlarn war er Subprior und von 1929 bis 1934 Schriftleiter der Hauszeitschrift Unser Schäftlarn.

Nach der Abberufung des dortigen Abtes Gislar Stieber wurde er 1934 als Prior in die erst 1918 wiederbesiedelte Abtei Niederaltaich gesandt, um der Abtei in dieser Krisenzeit eine tragfähige geistliche Ausrichtung zu geben. Die Verantwortung für die finanzielle Sanierung übernahm der Abt von Metten, Corbinian Hofmeister, als Administrator.

Von geistlicher Offenheit geprägt, macht Emmanuel Heufelder Niederaltaich zu einer ökumenischen Begegnungsstätte. Er griff den Impuls Papst Pius’ XI. auf (Equidem verba, 1924), dass sich in den Benediktinerklöstern eine Gruppe von Mönchen zur Vorbereitung einer Wiedervereinigung mit den (orthodoxen) Ostkirchen in deren Tradition, Liturgie und spirituelle Praxis einleben sollte. Vom 18.bis 21. März 1935 fand die erste Tagung unter Prior Heufelders Leitung statt. Mit Beschluss des Generalkapitels der Bayerischen Benediktinerkongregation vom 21./22. Juli 1936 wurde Niederaltaich zum Unionskloster erklärt, mit Datum 8. Juni 1937 approbierte die Kongregation für die orientalischen Kirchen die Entscheidung.

War auch in der Uns-Sancta-Bewegung aktiv.

1949 wurde das Kloster unter Abt Emmanuel wieder eine selbstständige Abtei. Abt Emmanuel Heufelder hatte dem Kloster die ökumenische Ausrichtung gegeben.

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D:

Prof.: 16. Feb. 1920; Abbas: el. 1949, res. 1968; Dev.: In Christo unum – Eins in Christus.

A:

Großes Bundesverdienstkreuz · Bayerischer Verdienstorden (1965) · Ehrenbürger der Gemeinde Niederalteich · Ehrenpromotion zum Doktor der Theologie der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Regensburg (1977).

W:

Der heilige Benedikt von Nursia, Meitingen 1934 · Weite des Herzens – Meditationen über den Geist der Benediktusregel. Regensburg: Pustet, 1971.

L:

Bibliographie der deutschsprachigen Benediktiner 1880–1980. St. Ottilien : EOS, 1985–1987.

Normdaten:

GND: 116781882

Zitierempfehlung: Heufelder, Emmanuel, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 21.11.2016, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Heufelder,_Emmanuel

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