Hoeck, Johannes

Johannes M. Hoeck OSB

Johannes M. Hoeck

3. Abt von Ettal (1951–1961) und 6. Abt von Scheyern (1961–1972) nach der Wiederbegründung; Byzantinist.

* 18. Mai 1902 Inzell
04. April 1995

Johannes Baptist Hoeck wurde 1902 in Inzell als Sohn eines Bäckers geboren. Sein jüngerer Bruder war der spätere Prälat Michael Höck (1903–1996).

Hoeck trat legte am 6. Mai 1923 seine Profess in der Abtei Scheyern ab und wurde am 24. Juli 1927 zum Priester geweiht. Danach unterrichtete er am Klostergymnasium Scheyern und leitete das von ihm 1939 gegründete Byzantinischen Institut. Er war außerdem Prior in Scheyern als er am 24. Juli 1951 – nach dem frühen Tod des Ettaler Abtes Angelus Kupfer – zum Abt von Ettal postuliert wurde (Benediktion am 15. Sep. 1951). Um ihm die Weiterführung der in Scheyern übernommenen Arbeiten zu ermöglichen, wurde 1951 in Ettal ein eigenes Byzantinisches Institut gegründet. Am 20. Juli 1961 zum Abt seines Professklosters Scheyern gewählt, führte er dieses bis zu seinem Rücktritt am 29. Juni 1972.

Zwischen 1953 und 1965 entstanden unter Leitung von Prof. Dr. Franz Dölger und Abt Dr. Johannes Hoeck die in Ettal publizierten elf Bände der Studia Patristica et Byzantina, die Texteditionen und Untersuchungen zu wichtigen byzantinischen Philosophen, Theologen und Dichtern enthalten. Beim Byzantinistenkongress in München (1958) leitete Abt Johannes die theologische Sektion.

Seinen wichtigsten Beitrag für die Ostkirchenökumene leistete Abt Johannes jedoch als Konzilsvater. Er war beteiligt an der Konstituierung des Ostkirchendekrets Orientalium Ecclesiarum instituta und hielt vor der 104. Generalkongregation des 2. Vatikanischen Konzils am 19. Oktober 1964 eine bedeutsame Rede zugunsten der Wiedereinführung der Patriarchalstruktur in der katholischen Kirche. Durch eine so erreichte Dezentralisierung sollte die Autonomie der Ortskirchen gestärkt und den orthodoxen Kirchen der Weg zur Einheit erleichtert werden. Darüberhinaus war Abt Johannes auch beteiligt am nachkonziliaren orthodox-katholischen Dialog und half mit bei der Einrichtung der Regensburger Ökumenischen Symposien (1969–1994).

gge


W:

Nikolaos-Nektarios von Otranto, Abt von Casole : Beiträge zur Geschichte der ost-westlichen Beziehungen in der Zeit Papst Innozenz III. und Kaiser Friedrich II. – München, Philosophische Fakultät, Dissertation, 1943

L:

Bibliographie der deutschsprachigen Benediktiner 1880–1980. St. Ottilien : EOS, 1985–1987.


Zitierempfehlung: Hoeck, Johannes, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 12.12.2012, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Hoeck,_Johannes

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