Hooper, Placid

Placid Hooper OSB

Placid Hooper

4. Abt von Buckfast 1957–1976

* 17. Juli 1911 Taunton, Somerset
† 11. Dez. 1995

Placid Hooper, Taufname Thomas, wurde 1911 in Taunton als Sohn eines Lebensmittelhändlers geboren. Er besuchte die Huish's Grammar School in Taunton und trat 1929 in das Noviziat der Benediktinerabtei Buckfast ein. Im folgenden Jahr legte er die Profess ab und wurde 1935 zum Priester geweiht. Kurz darauf wegen seiner Kenntnisse in Latein und Liturgie zum Zeremoniar ernannt, war er auch für die Feierlichkeiten zur Einweihung der Abteikirche 1937 zuständig.

Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war Hooper einer von vier Priestern der Abtei Buckfast, die sich freiwillig als Feldgeistliche zur britischen Armee meldeten. Im September 1939 zu einer Sanitätseinheit einberufen, tat er Dienst bei der British Expeditionary Force in Frankreich und Belgien (einschließlich Flucht über Dünkirchen) und später bei der 8. Armee im Nahen Osten, Italien, Griechenland und Österreich.

1945 nach Buckfast zurückgekehrt, übernahm er dort das Amt des Novizenmeisters. Nach dem Rücktritt von Dom Bruno Fehrenbacher wurde er am 5. Januar 1957 zum Abt gewählt und am 25. Februar 1957 benediziert.

Abt Placid war der erste Engländer als Abt der neuerrichteten Abtei Buckfast. Seine drei Vorgänger waren sämtlich Deutsche gewesen, ebenso wie ein Großteil des Konvents. Nach dem Aussterben der deutschen Mönche und dem Zugang vieler Einheimischer seit den 20er-Jahren war die Abtei jedoch immer ’englischer’ geworden, weshalb Abt Placid der Ansicht war, dass eine Verbindung der immer noch zur Kongregation von Subiaco gehörenden Abtei Buckfast mit anderen englischen Klöstern (Downside, Ampleforth und Douai) vorteilhafter wäre als die Unterstellung unter die italienische Kongregationsleitung. 1960 wurde Buckfast offiziell in die Englische Benediktinerkongregation aufgenommen, die im selben Jahr ihr 100. Kongregationskapitel in Buckfast abhielt. Größere Umstellungen brachte auch die Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil mit sich, das in Abt Placids Amtszeit fiel.

Nach dem Vorbild der übrigen englischen Benediktinerklöster gründete Abt Placid 1967 eine Klosterschule (Prep School) für Jungen, die 1994 aufgegeben wurde. Da Buckfast ein Touristenmagnet ist, der jährlich rund 500.000 Besucher empfängt, und die Abteikirche gleichzeitig Pfarrkirche ist, ließ Abt Hooper an der Ostseite der Klosterkirche die durch eine gläserne Abtrennung separierte Blessed Sacrament Chapel erbauen, die ungestörte Gottesdienste ermöglicht.

1976 übergab Abt Placid den Abtstab an seinen Nachfolger Leo Smith und übernahm den Titel eines Abtes von Tavistock. Er war dann noch einige Jahre Novizenmeister und führte Besucher durch die Abtei. Am 8. Dezember 1995 feierte er sein diamantenes Priesterjubiläum. Drei Tage danach starb er.

gge


D:

Vest.: 1929; Prof.: 7. Okt. 1930; Sac.: 8. Dez. 1935; Abbas: el. 5. Jan. 1957, ben. 25. Februar 1957, res. 1976.

L:

Smith, Leo: Obituary Abbot Placid Hooper, The Independent, 28 December 1995 · Charlesworth, David: Obituary Placid Hooper, The Tablet, 6th January 1996, p. 31.


Zitierempfehlung: Hooper, Placid, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 22.03.2015, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Hooper,_Placid

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