Klotz, Magdalena: Unterschied zwischen den Versionen

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Magdalena Klotz, Taufname ''Barbara'', Äbtissin des Stiftes Nonnberg in Salzburg von 1876 bis 1889, war ausgebildete Lehrerin und daher nach der Profess in der Klosterschule tätig, u.a. als Lehrerin für Italienisch. <!--Sie erlernte die latein. Sprache, um das Chorgebet verstehen zu können.--> Nach dem Tod ihrer Vorgängerin [[Müller, Michaela|Michaela Müller]] (1864–76) wurde sie, obwohl erst 32jährig und bis dahin ohne klösterliches Leitungsamt, zur Äbtissin gewählt.
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Magdalena Klotz, Taufname Barbara, Äbtissin des Stiftes Nonnberg in Salzburg von 1876 bis 1889, war ausgebildete Lehrerin und daher nach der Profess in der Klosterschule tätig, u.a. als Lehrerin für Italienisch. Um das Chorgebet verstehen zu können, erlernte sie auch die lateinische Sprache. Nach dem Tod ihrer Vorgängerin [[Müller, Michaela|Michaela Müller]] (1864–76) wurde sie am 4. September 1876, obwohl erst 32jährig und bis dahin ohne klösterliches Leitungsamt, zur Äbtissin gewählt.
  
Führte die Abtei zu äußerer und innerer Blüte. Erneuerung des Gebetslebens und der Liturgie durch bes. Förderung des feierlichen lat. Chorgebets und Wiedereinführung des gregorian. Chorals; führte auch zu Ehren der Stifterin ein eigenes Offizium ein und ließ die ''Consecratio Virginum'', die Jungfrauenweihe, wieder aufleben. In ihre Amtszeit fielen außerdem die Feierlichkeiten zum großen Zentenarium des Benediktinerordens 1880 und zum 1300. Gründungsjubiläum des Nonnbergs 1882.
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Sie führte die Abtei zu äußerer und innerer Blüte, u.a. durch die Erneuerung des Gebetslebens und der Liturgie durch besondere Förderung des feierlichen lateinischen Chorgebets und Wiedereinführung des gregorianischen Chorals. Zu Ehren der Stifterin führte sie ein eigenes Offizium ein und ließ die ''Consecratio Virginum'', die Jungfrauenweihe, wieder aufleben. In ihre Amtszeit fielen außerdem die Feierlichkeiten zum großen Zentenarium des Benediktinerordens 1880 und zum 1300. Gründungsjubiläum des Nonnbergs 1882.
  
Auch die Klostergebäude wurden mit Hilfe Beuroner Mönche ([[Lenz, Desiderius|Desiderius Lenz]]) erneuert: u.a. Renovierung des Kreuzgangs, Ausstattung der Abteikirche mit zwei Reliquienschreinen, einer Statue der hl. Erentrudis und einer neuen Orgel, Errichtung der Benediktsgrotte, Annakapelle und Lourdesgrotte, Aufstockung der Konventgebäude und Bau eines neuen Noviziatsgebäudes, Restaurierung der Krypta, des Felsengrabes der hl. Erentrudis und der Grabstätte der sl. Mitstifterin Regintrudis, der Umbau der Klostergrüfte in Kolumbarien und die Erweiterung der Bibliothek.
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Auch die Klostergebäude wurden mit Hilfe Beuroner Mönche ([[Lenz, Desiderius|Desiderius Lenz]]) erneuert: u.a. Renovierung des Kreuzgangs, Ausstattung der Abteikirche mit zwei Reliquienschreinen, einer Statue der hl. Erentrudis und einer neuen Orgel, Errichtung der Benediktsgrotte, Annakapelle und Lourdesgrotte, Aufstockung der Konventgebäude und Bau eines neuen Noviziatsgebäudes, Restaurierung der Krypta, des Felsengrabes der hl. Erentrudis und der Grabstätte der seligen Mitstifterin Regintrudis, die Erweiterung der Bibliothek und der Umbau der Klostergrüfte in Kolumbarien, letzteres eine Forderung der Regierung, um weiter Beisetzungen in der Kirche zu gestatten.
  
Der besondere Wert, den Äbtissin Magdalena auf die Bedeutung der Klausur legte, war der Hauptgrund für die Auflassung der externen Schule. Da das Kloster während ihrer Amtszeit einen großen Zuwachs an Neueintritten hatte, denen auch die erweiterten Konventsgebäude nicht ausreichten, sandte sie 1889 eine Gruppe von Schwestern unter der Führung von Fr. [[Berlinghoff, Adelgundis|Adelgundis Berlinghoff]] zur Gründung eines neuen Klosters nach Prag (St. Gabriel, 1891 Abtei).
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Der besondere Wert, den Äbtissin Magdalena auf die Bedeutung der Klausur legte, war der Hauptgrund für die Aufgabe der externen Schule. Da das Kloster während ihrer Amtszeit einen großen Zuwachs an Neueintritten hatte, denen auch die erweiterten Konventsgebäude nicht ausreichten, sandte sie 1889 eine Gruppe von Schwestern unter der Führung von Fr. [[Berlinghoff, Adelgundis|Adelgundis Berlinghoff]] zur Gründung eines neuen Klosters (der Beuroner Kongregation) nach Prag (St. Gabriel, 1891 Abtei). Die Gründung eines eigenen Priorats in Gurk (St. Hemma) bereitete sie noch vor, musste die Ausführung jedoch ihrer Nachfolgerin [[Scherer, Anna|Anna Scherer]] überlassen.
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Sie starb am 19. März 1890 während des Konventamts und wurde als erste in der neuen Kolumbariengruft beigesetzt.
  
 
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Aktuelle Version vom 27. November 2016, 14:22 Uhr

Magdalena Erentrudis Klotz OSB

Magdalena Erentrudis Klotz

Äbtissin des Stiftes Nonnberg in Salzburg 1876–1889

* 16. Feb. 1844 Eppan, Tirol
† 19. März 1890 Salzburg

Magdalena Klotz, Taufname Barbara, Äbtissin des Stiftes Nonnberg in Salzburg von 1876 bis 1889, war ausgebildete Lehrerin und daher nach der Profess in der Klosterschule tätig, u.a. als Lehrerin für Italienisch. Um das Chorgebet verstehen zu können, erlernte sie auch die lateinische Sprache. Nach dem Tod ihrer Vorgängerin Michaela Müller (1864–76) wurde sie am 4. September 1876, obwohl erst 32jährig und bis dahin ohne klösterliches Leitungsamt, zur Äbtissin gewählt.

Sie führte die Abtei zu äußerer und innerer Blüte, u.a. durch die Erneuerung des Gebetslebens und der Liturgie durch besondere Förderung des feierlichen lateinischen Chorgebets und Wiedereinführung des gregorianischen Chorals. Zu Ehren der Stifterin führte sie ein eigenes Offizium ein und ließ die Consecratio Virginum, die Jungfrauenweihe, wieder aufleben. In ihre Amtszeit fielen außerdem die Feierlichkeiten zum großen Zentenarium des Benediktinerordens 1880 und zum 1300. Gründungsjubiläum des Nonnbergs 1882.

Auch die Klostergebäude wurden mit Hilfe Beuroner Mönche (Desiderius Lenz) erneuert: u.a. Renovierung des Kreuzgangs, Ausstattung der Abteikirche mit zwei Reliquienschreinen, einer Statue der hl. Erentrudis und einer neuen Orgel, Errichtung der Benediktsgrotte, Annakapelle und Lourdesgrotte, Aufstockung der Konventgebäude und Bau eines neuen Noviziatsgebäudes, Restaurierung der Krypta, des Felsengrabes der hl. Erentrudis und der Grabstätte der seligen Mitstifterin Regintrudis, die Erweiterung der Bibliothek und der Umbau der Klostergrüfte in Kolumbarien, letzteres eine Forderung der Regierung, um weiter Beisetzungen in der Kirche zu gestatten.

Der besondere Wert, den Äbtissin Magdalena auf die Bedeutung der Klausur legte, war der Hauptgrund für die Aufgabe der externen Schule. Da das Kloster während ihrer Amtszeit einen großen Zuwachs an Neueintritten hatte, denen auch die erweiterten Konventsgebäude nicht ausreichten, sandte sie 1889 eine Gruppe von Schwestern unter der Führung von Fr. Adelgundis Berlinghoff zur Gründung eines neuen Klosters (der Beuroner Kongregation) nach Prag (St. Gabriel, 1891 Abtei). Die Gründung eines eigenen Priorats in Gurk (St. Hemma) bereitete sie noch vor, musste die Ausführung jedoch ihrer Nachfolgerin Anna Scherer überlassen.

Sie starb am 19. März 1890 während des Konventamts und wurde als erste in der neuen Kolumbariengruft beigesetzt.

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D:

Cand: 26. Aug. 1865; Vest.: 2. Juli 1866 (Patronin Magdalena de Pazzi und Erentrudis); Prof.: 16. April 1868 (f.), Äbtissin: el. 4. Sep. 1876, conf. 4. Okt. 1876, ben. 28. Okt. 1876 (Ebf. Eder); Dev.: In cruce salus et solamen.

L:

Nekrolog in StMBO 11 (1890), S. 330–334 · Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 30, 1890, S. 281 · Reichlin von Meldegg, Regintrudis: Stift Nonnberg zu Salzburg im Wandel der Zeiten, Salzburg 1953, S. 75–78 · ÖBL 1815–1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 422.


Zitierempfehlung: Klotz, Magdalena, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 27.11.2016, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Klotz,_Magdalena

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