Krug, Bonifaz: Unterschied zwischen den Versionen

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Erzabt Krugs Verdienst liegt v.a. darin, dass er das durch den italienischen Staat weitgehend seiner wirtschaftlichen Grundlagen beraubte Kloster Montecassino durch seine Erfahrung und Tatkraft wieder zu neuer wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Blüte geführt zu haben.
 
Erzabt Krugs Verdienst liegt v.a. darin, dass er das durch den italienischen Staat weitgehend seiner wirtschaftlichen Grundlagen beraubte Kloster Montecassino durch seine Erfahrung und Tatkraft wieder zu neuer wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Blüte geführt zu haben.
  
Schon bald nach seinem Amtsantritt ließ Krug die Krypta (Unterkirche) von Beuroner Künstlern unter Leitung von [[Lenz, Desiderius|Desiderius Lenz]] ausgestalten, u.a. mit einem von Kaiser Wilhelm II. anläßlich seines Besuches in Montecassino 1903 gestifteten Mosaik, erlebte deren Vollendung (um 1910) und Weihe (1913) aber nicht mehr. Selbst künstlerisch und musikalisch begabt, hinterließ er mehrere polyphone Kompositionen, von denen ''Dormi, non piangere'' die bedeutendste ist.
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Schon bald nach seinem Amtsantritt ließ Krug die Krypta (Unterkirche) mit den Gräbern des Heiligen Benedikt und seiner Schwester Scholastika von Beuroner Künstlern unter Leitung von [[Lenz, Desiderius|Desiderius Lenz]] neu ausgestalten, u.a. mit einem von Kaiser Wilhelm II. anläßlich seines Besuches in Montecassino 1903 gestifteten Mosaik, erlebte deren Vollendung (um 1910) und Weihe (1913) aber nicht mehr. Selbst künstlerisch und musikalisch begabt, hinterließ er mehrere polyphone Kompositionen, von denen ''Dormi, non piangere'' die bedeutendste ist.
  
 
Erzabt Krug starb am 4. Juli 1909 und wurde in der Abteikirche Montecassino beigesetzt. Kaiser Wilhelm II. entsandte zum Begräbnis einen persönlichen Vertreter.
 
Erzabt Krug starb am 4. Juli 1909 und wurde in der Abteikirche Montecassino beigesetzt. Kaiser Wilhelm II. entsandte zum Begräbnis einen persönlichen Vertreter.

Version vom 10. Juni 2013, 13:19 Uhr

Bonifaz Maria Krug OSB

Bonifaz Maria Krug

Abt von Santa Maria del Monte 1888–1897; 186. Abt der Territorialabtei Montecassino 1897–1909

* 09. Sep. 1838 Hünfeld, Hessen
04. Juli 1909 Montecassino

Bonifaz Maria Krug, Taufname Hermann Joseph, geboren 1838 als Sohn einer protestantischen Familie in Hünfeld bei Fulda, wohin der Vater, ein Polizist (Obergendarm) aus Nordhessen versetzt worden war. 1844 wanderte er mit seinen Eltern[1] nach Amerika aus, konvertierte zur Katholischen Kirche und trat 1859 in die Abtei St. Vincent in Latrobe, Pennsylvania, ein (einfache Profess 19. März 1860). Am 16. September 1861 wurde er zum Priester geweiht.

Von Abt Bonifaz Wimmer zu weiteren Studien nach Rom gesandt, wechselte Krug 1863 in die Erzabtei Montecassino und legte dort 1864 die feierliche Profess ab. 1874 wurde er Klaustralprior und 1883 – u.a. wegen seiner Sprachkenntnisse – zum Apostolischen Visitator der englischen Benediktinerklöster bestellt. 1888 wurde er zum Abt von Santa Maria del Monte bei Cesena (Provinz Forli) postuliert, 1895 wurde er Präses der Cassinesischen Benediktinerkongregation. 1897 einstimmig zum Abt von Montecassino gewählt, kehrte er in das Stammkloster zurück.

Erzabt Krugs Verdienst liegt v.a. darin, dass er das durch den italienischen Staat weitgehend seiner wirtschaftlichen Grundlagen beraubte Kloster Montecassino durch seine Erfahrung und Tatkraft wieder zu neuer wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Blüte geführt zu haben.

Schon bald nach seinem Amtsantritt ließ Krug die Krypta (Unterkirche) mit den Gräbern des Heiligen Benedikt und seiner Schwester Scholastika von Beuroner Künstlern unter Leitung von Desiderius Lenz neu ausgestalten, u.a. mit einem von Kaiser Wilhelm II. anläßlich seines Besuches in Montecassino 1903 gestifteten Mosaik, erlebte deren Vollendung (um 1910) und Weihe (1913) aber nicht mehr. Selbst künstlerisch und musikalisch begabt, hinterließ er mehrere polyphone Kompositionen, von denen Dormi, non piangere die bedeutendste ist.

Erzabt Krug starb am 4. Juli 1909 und wurde in der Abteikirche Montecassino beigesetzt. Kaiser Wilhelm II. entsandte zum Begräbnis einen persönlichen Vertreter.

gge

  1. Der Vater, Johannes Krug (1801–1844), starb allerdings schon in Bremen.

D:

Prof.: simpl. 19. März 1860 (St. Vincent), sol. 22. Mai 1864 (Cass.); Sac.: 16. Sept. 1861.

D:

Amelli, Ambrogio: L’Opera dell’abate Bonifacio Maria Krug, Ordinario di Montecassino († Luglio 1909). In: RSB 4 (1909) 551–559 · LThK3 6 (2006) Sp. 494 · Album Benedictinum.


Zitierempfehlung: Krug, Bonifaz, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 10.06.2013, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Krug,_Bonifaz

Vorlage:Page.name: KRUG, Bonifaz (Hermann Joseph) OSB (1838–1909) – Biographia Benedictina