Krug, Bonifaz: Unterschied zwischen den Versionen

 
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Selbst künstlerisch und musikalisch begabt, hinterließ Krug mehrere polyphone Kompositionen. Seine wichtigsten Chorwerke sind die eucharistischen Stücke ''O salutaris Hostia'' und ''Tantum ergo'' sowie das der Madonna gewidmete ''Ave, maris stella'' und das dem Hl. Benedikt von Nursia gewidmete ''Signifer''. Von Bedeutung ist auch die mystische Anbetung des Christuskinds ''Dormi, non piangere'', ein Werk für Chor, Sopran- und Bass-Solo mit Begleitung durch Klavier und Orgel. Das bedeutsamste musikalische Vermächtnis Bonifaz Krugs ist das Klavierwerk ''Das Leben Jesu, Musikalische Gedanken für Klavier'', in dem er seine Gedanken über die größten Mysterien Christi in Harmonien und musikalische Bilder fasst.  
 
Selbst künstlerisch und musikalisch begabt, hinterließ Krug mehrere polyphone Kompositionen. Seine wichtigsten Chorwerke sind die eucharistischen Stücke ''O salutaris Hostia'' und ''Tantum ergo'' sowie das der Madonna gewidmete ''Ave, maris stella'' und das dem Hl. Benedikt von Nursia gewidmete ''Signifer''. Von Bedeutung ist auch die mystische Anbetung des Christuskinds ''Dormi, non piangere'', ein Werk für Chor, Sopran- und Bass-Solo mit Begleitung durch Klavier und Orgel. Das bedeutsamste musikalische Vermächtnis Bonifaz Krugs ist das Klavierwerk ''Das Leben Jesu, Musikalische Gedanken für Klavier'', in dem er seine Gedanken über die größten Mysterien Christi in Harmonien und musikalische Bilder fasst.  
  
Erzabt Krug starb am 4. Juli 1909 und wurde in der Abteikirche Montecassino beigesetzt. Kaiser Wilhelm II. entsandte zum Begräbnis einen persönlichen Vertreter. In Hünfeld ist eine Straße nach Bonifaz Krug benannt.
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Erzabt Krug starb am 4. Juli 1909 und wurde in der Abteikirche Montecassino beigesetzt. Kaiser Wilhelm II. entsandte zum Begräbnis einen persönlichen Vertreter. In Hünfeld ist eine Straße nach Bonifaz Krug benannt. Seine Schwester [[Krug, Theresa|Theresa Krug]] († 28. Okt. 1918) war Äbtissin des Benediktinerinnenklosters St. Scholastica in Cassino.
  
 
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Aktuelle Version vom 14. Dezember 2020, 11:59 Uhr

Bonifaz Maria Krug OSB

Bonifaz Maria Krug

Abt von Santa Maria del Monte 1888–1897; Abt der Territorialabtei Montecassino 1897–1909

* 09. Sep. 1838 Hünfeld, Hessen
04. Juli 1909 Montecassino

Bonifaz Maria Krug, Taufname Hermann Josef, geboren 1838 als Sohn einer protestantischen Familie in Hünfeld bei Fulda, wohin der aus Homberg in Nordhessen stammende Vater, ein Polizist (Obergendarm), versetzt worden war. Da es in der Umgebung keine protestantische Kirche gab, wurde er in der katholischen St. Jakobuskirche getauft. 1844 wanderte die Familie nach Baltimore in den Vereinigten Staaten von Amerika aus. Der Vater, Johannes Krug (1801–1844), starb allerdings schon vor der Einschiffung in Bremen. Die Mutter, Christina Margeritha Holzapfel (1802–1878), gab ihren Sohn 1845 zur Erziehung in die Schule der Erzabtei St. Vinzent in Latrobe, Pennsylvania. 1859 trat der in das Noviziat ein (einfache Profess 19. März 1860). Am 16. September 1861 wurde er zum Priester geweiht.

Von Abt Bonifaz Wimmer 1863 zu weiteren Studien nach Rom gesandt, fand Krug dort seine Lebensaufgabe in der Erhaltung der durch den säkularen italienischen Staat bedrohten Klöster. Er übertrug seine Stabilität nach Montecassino und legte dort 1864 die feierliche Profess ab. 1874 wurde er Klaustralprior und 1883 – u.a. wegen seiner Sprachkenntnisse – zum Apostolischen Visitator der englischen Benediktinerklöster bestellt. 1888 wurde er zum Abt von Santa Maria del Monte bei Cesena (Provinz Forli) postuliert, 1895 wurde er Präses der Cassinesischen Benediktinerkongregation. 1897 auf Vorschlag Papst Pius' X. einstimmig zum Abt von Montecassino gewählt, kehrte er in das Stammkloster zurück (päpstl. Ernennung 6. März 1897).

Erzabt Krugs Verdienst liegt v.a. darin, das durch den italienischen Staat weitgehend seiner wirtschaftlichen Grundlagen beraubte Kloster Montecassino durch seine Erfahrung und Tatkraft wieder zu neuer wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Blüte geführt zu haben. Schon bald nach seinem Amtsantritt ließ er die Krypta (Unterkirche) mit den Gräbern des Heiligen Benedikt und seiner Schwester Scholastika von Beuroner Künstlern unter Leitung von Desiderius Lenz neu ausgestalten, u.a. mit einem von Kaiser Wilhelm II. anläßlich seines Besuches in Montecassino im Mai 1903 gestifteten Mosaik. Das Geld dafür hatte er auf Reisen durch Deutschland, England und Amerika eingeworben. Die Krypta, deren Vollendung (um 1910) und Weihe (1913) Krug nicht mehr erlebte, überstand als einziges Gebäude die Bombardierung Montecassinos im Zweiten Weltkrieg (15. Feb. 1944).

Selbst künstlerisch und musikalisch begabt, hinterließ Krug mehrere polyphone Kompositionen. Seine wichtigsten Chorwerke sind die eucharistischen Stücke O salutaris Hostia und Tantum ergo sowie das der Madonna gewidmete Ave, maris stella und das dem Hl. Benedikt von Nursia gewidmete Signifer. Von Bedeutung ist auch die mystische Anbetung des Christuskinds Dormi, non piangere, ein Werk für Chor, Sopran- und Bass-Solo mit Begleitung durch Klavier und Orgel. Das bedeutsamste musikalische Vermächtnis Bonifaz Krugs ist das Klavierwerk Das Leben Jesu, Musikalische Gedanken für Klavier, in dem er seine Gedanken über die größten Mysterien Christi in Harmonien und musikalische Bilder fasst.

Erzabt Krug starb am 4. Juli 1909 und wurde in der Abteikirche Montecassino beigesetzt. Kaiser Wilhelm II. entsandte zum Begräbnis einen persönlichen Vertreter. In Hünfeld ist eine Straße nach Bonifaz Krug benannt. Seine Schwester Theresa Krug († 28. Okt. 1918) war Äbtissin des Benediktinerinnenklosters St. Scholastica in Cassino.

gge


D:

Prof.: simpl. 19. März 1860 (St. Vincent), sol. 22. Mai 1864 (Cass.); Sac.: 16. Sept. 1861.

L:

Amelli, Ambrogio: L’Opera dell’abate Bonifacio Maria Krug, Ordinario di Montecassino († Luglio 1909), in: Rivista storica benedettina (RSB) 4 (1909) 551–559 · LThK3 6 (2006) Sp. 494 · Album Benedictinum. · Carl E. Krug: Von der Familienforschung zum Klavier- und Chorkonzert, in: Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck, Rundschreiben 186, Kassel, Dez. 2010, S. 4–6.


Zitierempfehlung: Krug, Bonifaz, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 14.12.2020, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Krug,_Bonifaz

Vorlage:Page.name: KRUG, Bonifaz (Hermann Josef) OSB (1838–1909) – Biographia Benedictina