Lüken, Clodesindis

Clodesindis Lüken OSB

Clodesindis Lüken

3. Generalpriorin der Missions-Benediktinerinnen von Tutzing 1927–1933

* 08. Aug. 1880 Dortmund
† 31. März 1945 Legazpi, Philippinen

Clodesindis Lüken, Taufname Clara, wurde am 8. August 1880 als Tochter des Bahnbeamten Victor Lüken und seiner Frau Anna in Dortmund geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Lehrerin in Paderborn und war danach als Lehrerin für Taubstumme in Büren tätig. Da ihr Vater ihren Berufswunsch „Missionarin“ ablehnte, konnte sie erst nach dessen Tod 1904 in die Kongregation der Missions-Benediktinerinnen in Tutzing eintreten. Im Oktober 1906 begann sie ihr Postulat und wurde am 21. November 1908 als Sr. Clodesindis eingekleidet. Am 22. November 1909 legte sie die Profess ab und war dann wieder als Lehrerin in Tutzing tätig.

Während des Ersten Weltkriegs übernahm sie 1916 die Leitung einer Gruppe von Krankenschwestern in einem Lazarett in Mesopotamien (Irak). 1919 nach Tutzing zurückgekehrt, wurde sie im Januar 1920 als Visitatorin mit einer Schwesterngruppe auf die Philippinen geschickt und dort 1921 als Ersatz für die zur Generalrätin gewählte Angela Bödecker zur Priorin ernannt. Hier nahm sie als erste Priorin Filipinas in größerer Zahl in das Noviziat auf und gründete mehrere Schulen.

Auf dem Generalkapitel 1927 zur Generalpriorin gewählt, kehrte sie nach Tutzing zurück. Sie unternahm Visitationsreisen zu den Häusern weltweit, verkaufte den Hagerhof in Bad Honnef, erwarb Immobilien für ein Noviziat in Olpe und eröffnete 1930 ein Studienhaus für Sprachstudien in London. Auch die Gründung einer Niederlassung in Angola fällt in ihre Zeit.

1933 kehrte sie als Priorin nach Manila zurück und ging nach Ablauf ihrer Amtszeit am 3. Juli 1939 an die St Agnes Academy in Legazpi, wo rund 900 Mädchen unterrichtet wurden. Dort kümmerte sie sich auch um die Leprakranken und erlebte die Schrecken des Zweiten Weltkriegs mit der japanischen Besetzung der Philippinen mit. Durch ihren energischen Einsatz konnte sie die Beschlagnahme der Akademie durch die Japaner verhindern, kam aber am 31. März 1945 durch einen Bombenabwurf ums Leben.

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D:

Vest.: 21. Nov. 1908; Prof.: 22. Nov. 1909.

L:

Handl, Matilda: Faith-Filled Foremothers: Missionary Benedictine Pioneer Sisters. St. Ottilien: EOS, 2012, S. [128]–135 · Ygrubay, Adelaida: Mother Clodesindis Lüken, OSB. Woman of Wisdom, Woman of Compassion.


Zitierempfehlung: Lüken, Clodesindis, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 19.03.2017, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/L%C3%BCken,_Clodesindis

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