Theobald Labhardt
Abt von St. Stephan in Augsburg 1903–1915
* 5. Okt. 1851 Augsburg
† 28. Sep. 1919 Neuburg an der Donau
Abt Theobald Labhardt, Taufname Bernhard, wurde 1851 als Sohn Augsburger Bürgersleute geboren. Er besuchte von 1863 bis 1871 das Gymnasium und das Lyzeum St. Stephan. 1872 in das Kloster eingetreten, legte er 1873 die feierliche Profess ab und wurde, nach dem Studium in München und Würzburg, am 23. Juli 1875 von Bischof Pankraz von Dinkel zum Priester geweiht. 1877 absolvierte er die Lehramtsprüfung. Nach der Promotion zum Dr. phil. an der Universität München (12. Juli 1879) unterrichtete Labhardt ca. 30 Jahre am Abteigymnasium. Gleichzeitig war er Präfekt im Studienseminar St. Joseph. Am Lyzeum lehrte er seit 1891 Ästhetik und Kunstgeschichte.
Am 16. August 1903 als Nachfolger des verstorbenen Eugen Gebele zum Abt gewählt, wurde er am 15. November von Bischof von Lingg in der Stiftskirche benediziert. Er ließ ein neues Seminargebäude errichten und die Klostergebäude erweitern, erlebte die Fertigstellung aber nicht mehr.
Aus Gesundheitsgründen resignierte er am 16. September 1915. Zwei Jahre später übersiedelte er in das Priesterhospiz St. Augustin in Neuburg an der Donau, wo er am 28. September 1919 starb. Sein Leichnam wurde nach Augsburg überführt und in der Gruft beigesetzt.
gge
D:
Prof.: 16. Feb. 1873; Sac.: 23. Juli 1875; Abbas: el. 16. Aug. 1903, ben. 15. Nov. 1903, res. 16. Sep. 1915.
W:
Quae de judaeorum origine judicaverint veteres. Augsburg: Typis Ph. J. Pfeifferi, 1881 (Diss.).
L:
StMBO 24 (1903) 781–782 · StMBO 41 (1921/22) 145–146 · Lindner, August: Die Schriftsteller und die um Wissenschaft und Kunst verdienten Mitglieder des Benediktinerordens im heutigen Königreich Bayern. Regensburg, 1880, S. 259 · Bibliographie der deutschsprachigen Benediktiner 1880–1980. St. Ottilien: EOS, 1985–1987.
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