Lebeau, Maurus

Maurus Lebeau OSB

Maurus Lebeau

Prior und erster Abt des Klosters Dendermonde 1888–1894 bzw. 1894–1915

* 05. Okt. 1848 Sint-Genesius-Rode, Flämisch-Brabant, Belgien
† 13. Okt. 1915 Prestatyn, Denbighshire, Wales

Maurus Lebeau, Taufname Henricus, geboren am 5. Oktober 1848 in Sint-Genesius-Rode als Sohn des Bauunternehmers Narcisse Lebeau und seiner Frau Jacqueline Wauters, besuchte die Schule Sint-Victor in Alsemberg und trat als einer der ersten Postulanten in die wiederbelebte Abtei Affligem ein. Am 27. Dezember 1871 legte er die Profess ab (auf das Mutterkloster Dendermonde) und wurde am 22. Dezember 1877 in Mechelen zum Priester geweiht. Im September 1879 ging er in das Kloster Steenbrugge und war dort Cellerar und Beichtvater. Als Affligem 1881 selbständiges Priorat wurde, übertrug er mit Datum 22. September 1881 seine Stabilität dorthin.

Vom 13. Januar 1882 bis 1888 lebte Lebeau in Affligem, war dort Cellerar, wie auch schon in Steenbrugge, und Konvisitator der belgischen Benediktinerklöster (der Kongregation von Subiaco). Am 21. Juni 1881 wurde er zum Prior von Dendermonde gewählt und am 16. Juli 1894 zum Abt. Die Benediktion empfing er am 24. August 1894.

Während seiner Regierungszeit wurde das Kloster Dendermonde beträchtlich ausgebaut. 1890 entstanden eine neue Bibliothek (die den Brand von 1914 überstand) und ein Nachtchor. 1901 ließ Abt Maurus die alte Kapuzinerkirche abreißen und an ihrer Stelle die heutige neogotische Abteikirche nach den Plänen des Architekten August Van Assche und dem Vorbild von Maredsous errichten, die 1902 geweiht wurde. Zusammen mit den Abteien Affligem, Steenbrugge und Merkelbeek begründete Abt Maurus 1910 die Benediktinermission in Nord-Transvaal, Südafrika, die 1911 vom hl. Stuhl zur Apostolischen Präfektur und 1939 zur Territorialabtei Pietersburg umgewandelt wurde (1988 Bistum).

Nachdem 1914 der größte Teil der Klostergebäude infolge der Kriegseinwirkungen mitsamt dem Inventar abgebrannt war, flüchtete sich Abt Maurus Anfang September 1914 mit einem Teil des Konvents zunächst nach Steenbrugge, dann in das Herrenhaus Talacre Hall in Wales. Dort starb er im folgenden Jahr und wurde auf dem Friedhof des Franziskanerklosters Pantasaph beerdigt. Im November 1960 wurden seine sterblichen Überreste nach Dendermonde gebracht.

gge


D:

Prof.: 27. Dez. 1877; Sac.: 22. Dez. 1877; Abbas: el. 16. Juli 1894, ben. 24. Aug. 1894.

L:

W. Verleyen: Necrologium van Affligem, in: Eigen Schoon en De Brabander (1989), 4-5-6, S. 236 · Henri Lebeau, in: ODIS. Version vom 25. April 2006.


Zitierempfehlung: Lebeau, Maurus, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 30.10.2016, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Lebeau,_Maurus

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