Laurentius Lombardo
Abt in Admont 1568–1579
† nach 1586
Laurentius Lombardo, Subprior der Zisterzienserabtei Sittich in Krain, wurde 1568 auf Antrag einer landesherrlichen Untersuchungskommission als Abt nach Admont berufen. Pachler berichtet ohne nähere Angaben, er habe das Kloster durch zahlreiche Gebäude vergrößern lassen. Vermutlich ließ er auch eine neue, größere Stiftsbibliothek erbauen oder einrichten. Er verkaufte alle Besitzungen in Ober- und Niederösterreich (1571) sowie im Salzburgischen Pongau (1575).
Da er wegen schlechter Verwaltung, anstößiger Lebensführung und völliger Verwahrlosung des klösterlichen Lebens in Admont beim Salzburger Erzbischof angeklagt worden war, wurde im Februar 1577 eine Visitation durch den Domprediger Adam Schreindl und den Pronotar Dr. Johann Baptist Fickler durchgeführt, die die Anklagepunkte nicht alle bestätigt fand. Die Visitatoren beanstandeten vor allem vier Punkte: den Chordienst, die Regeltreue, die bei einem Mönch gefundenen häretischen Bücher und die Baufälligkeit der Gebäude. Abt Laurentius verteidigte sich mit dem Hinweis auf die Übermacht der Häretiker in der Umgebung und führte an, dass die 14 bei seiner Amtsübernahme mit protestantischen Predigern besetzten inkorporierten Pfarreien inzwischen alle wieder in katholischer Hand seien.
Während die bischöfliche Visitation von 1577 in Admont keinen bleibenden Eindruck hinterließ, führte die landesherrliche Visitation 1579, die die Wirtschaftsführung überprüfte, am 22. Februar 1579 zum Rücktritt des Abtes Laurentius.
gge, Jan. 2019
D:
Abbas: res. 22. Feb. 1579.
L:
Lindner, Pirmin: Monasticon metropolis Salzburgensis antiquae: Verzeichnisse aller Aebte und Pröpste der Klöster der alten Kirchenprovinz Salzburg, Band 2. Pustet, 1908 · Fuchs, Gregor: Kurzgefaßte Geschichte des Benedictinen-Stiftes Admont. Graz: A. Leykams Erben, 1858 · Mannewitz, Martin: Stift Admont: Untersuchungen zu Entwicklungsgeschichte, Ausstattung und Ikonographie der Klosteranlage, 1989 · Steinruck, Josef: Johann Baptist Fickler. Ein Laie im Dienste der Gegenreformation. In: Reformationsgeschichtliche Studien und Texte 89, Münster: Aschendorff, 1965, S. 74–75.
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