Mayrhofer, Anselm

Anselm Mayrhofer OSB

Anselm Mayrhofer

Abt von Kremsmünster 1812–1821

* 30. Sep. 1777 Steyregg
† 27. März 1856 Klosterneuburg

Anselm Mayrhofer, Taufname Johann Ferdinand, war der Sohn eines in Steyregg ansässigen Lederermeisters. Er besuchte die Gymnasien in Linz und Kremsmünster und trat nach den philosophischen Studien am Lyzeum Kremsmünster in das Stift ein. Nach vier Jahren Theologiestudium in Linz wurde er, da er das kanonische Alter zur Professablegung und Weihe noch nicht erreicht hatte, mit bischöflicher Dispens ebd. zum Priester geweiht. Am 20. September 1801 feierte er seine Primiz und legte am 11. November 1801 die Ordensprofess ab.

Zum Bibelstudium nach Wien gesandt, legte Mayrhofer dort 1803 seine Prüfung ab und übernahm im selben Jahr die Professorenstelle für Altes Testament, 1804 auch die für Neues Testament, am neu eingerichteten theologischen Hausstudium des Stiftes. 1808 gab er die Professur für Altes Testament ab und übernahm stattdessen 1810 die Stelle eines Gymnasialpräfekten. Als solcher wurde er am 2. Sep. 1812, fünf Monate nach dem Tod seines Vorgängers Wolfgang Leuthner, zum Abt gewählt und am nächsten Tag durch Weihbischof Dankesreither von Wien benediziert.

Auch unter Abt Mayrhofers Regierung wurde das Stift, wie auch schon bei seinem Vorgänger, durch die Anforderungen der napoleonischen Kriege vielfach in Anspruch genommen. Immer wieder wechselnde Truppenteile waren in den Gebäuden einquartiert, nach dem Pariser Frieden 1815 dann auch zum Austausch bestimmte französische Kriegsgefangene.

Da sich die Lehranstalt für die zwei Stifte Kremsmünster und Lambach nicht rechnete und der Studienbetrieb mit der Wahl eines ihrer Professoren zum Abt sehr eingeschränkt war, wurde er ganz aufgegeben und die Stiftskleriker mit Beginn des Schuljahres 1814 zum Studium nach Göttweig, 1815 dann aus wirtschaftlichen und politischen Rücksichten an das diözesane Priesterseminar in Linz gesandt. Im April 1818 erreichte Abt Anselm beim Kaiser die Erweiterung des Gymnasiums um ein drittes philosophisches Jahr, das bis dahin im Piaristenkonvikt in Wien hatte absolviert werden müssen.

Abt Anselm Mayrhofer hielt sich seit Oktober 1819 zur Erholung in Grätz in der Steiermark auf, im August 1820 folgte eine Badekur in Wien. Von dort kehrte er nicht mehr in das Stift zurück, sondern ersuchte beim Kaiser um seine Resignation, die ihm mit Datum 12. Oktober 1821 gewährt wurde. Er lebte dann in Wien und starb im März 1856 in Klosterneuburg.

gge


D:

Prof.: 11. Nov. 1801; Sac.: 20. Sep. 1801; Abbas: el. 2. Sep. 1812, ben. 3. Sep. 1812.

Q:

Hartenschneider, Ulrich: Topographie des Erzherzogthums Oesterreich. Band 8. Wien, o.J. [1830], S. 322–356.


Zitierempfehlung: Mayrhofer, Anselm, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 14.10.2011, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Mayrhofer,_Anselm

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