Merget, Bonifatius

Bonifatius Merget OSB

Bonifatius Merget

Abt des Klosters Seligenstadt 1753–1792

* 27. Sep. 1711 Seligenstadt
† 24. Juli 1792 Alzenau-Maisenhausen

Bonifatius II. Merget wurde 1711 als Sohn des aus Miltenberg stammenden kurfürstlichen Vogtes Leonhard Merget und seiner Frau Maria Barbara in Seligenstadt (nach anderen in Miltenberg) geboren. Er trat am 5. Juni 1730 in das Kloster Seligenstadt ein und wurde 1734 zum Diakon geweiht. Nach dem Tod seines Vorgängers Hyacinth Buchner wurde er am 15. Januar 1753 zu dessen Nachfolger gewählt und am 18. Februar 1753 durch Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein benediziert.

Seine Amtszeit fiel in die der Mainzer Erzbischöfe Emmerich Joseph von Breidbach und Friedrich Karl Joseph von Erthal, bei deren Konsekration er zugegen war. Ebenso assistierte er 1765 bei der Krönung Kaiser Josephs II. und 1790 bei der Krönung Kaiser Leopolds II. im Frankfurter Dom. Auch die Übernachtung Kaiser Franz’ II., der in der Prälatur des Klosters das Wahlergebnis abwartete, fällt in seine Amtszeit (11. Juli 1792).

Eine seiner wichtigsten Errungenschaften war die Schlichtung des jahrhundertealten Streits zwischen der Stadt Seligenstadt und dem Kloster um den Forstwald. Insgesamt führte er sein Kloster wie ein Gutsherr, d.h. er lebte eher der höfischen Repräsentation denn der benediktinischen Ordensregel. Die Visitationen 1773 und 1779 stellten fest, dass Disziplin und Wirtschaft am Boden lagen. Abt Merget wurde eine gute Amtsführung nachgesagt, vor allem was das Finanzielle betraf, obwohl er teure Paramente erwarb, das Gut Maisenhausen im Freigericht Alzenau in Unterfranken kaufte, als Zufluchtstätte für sich und seine Mönche, und die Kirche von Stockstadt und die Chöre der Kirchen von Alzenau, Krombach, Auheim und Krotzenburg neu erbauen ließ.

Abt Bonifatius Merget starb im Juli 1792 auf dem Klostergut Maisenhausen. Zu seinem Nachfolger wurde am 11. August 1792 der Küchen- und Speichermeister Marcellinus Molitor gewählt. Die Abtei wurde 1803 säkularisiert. Mergets wertvolles Brustkreuz wurde 1816 an ein Konsortium jüdischer Händler versteigert, die es zerlegten und die Steine einzeln verkauften.

gge, Juni 2018


D:

Prof.: 5. Juni 1731; Abbas: el. 15. Jan. 1753, ben. 18. Feb. 1753.

L:

Die Benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Hessen. St. Ottilien: EOS, 2004 · Grendel, Ingrid: Miscellania – Aufzeichnungen des Pfarrers Franz Joseph Krick von 1772 bis 1814. Heimat- und Geschichtsverein Alzenau e.V., 2008.


Zitierempfehlung: Merget, Bonifatius, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 21.12.2018, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Merget,_Bonifatius

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