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Abt Erenbert leitete das Kloster 30 Jahre, förderte die Wissenschaften und die Sternwarte, die Bibliothek und die Kunstsammlungen. 1777 feierte das Stift mit einem achttägigen Fest sein 1000jähriges Bestehen. Zwischen 1775 und 1781 wurden mehrere Stiftsmitglieder, darunter der spätere Abt [[Leuthner, Wolfgang|Wolfgang Leuthner]], zum Studium an die Universität Wien gesandt. 1782 begründete Meyer an der Stiftsakademie den Lehrstuhl für Volkswirtschaft und eine zweite für Homiletik.
 
Abt Erenbert leitete das Kloster 30 Jahre, förderte die Wissenschaften und die Sternwarte, die Bibliothek und die Kunstsammlungen. 1777 feierte das Stift mit einem achttägigen Fest sein 1000jähriges Bestehen. Zwischen 1775 und 1781 wurden mehrere Stiftsmitglieder, darunter der spätere Abt [[Leuthner, Wolfgang|Wolfgang Leuthner]], zum Studium an die Universität Wien gesandt. 1782 begründete Meyer an der Stiftsakademie den Lehrstuhl für Volkswirtschaft und eine zweite für Homiletik.
  
Im Zuge der josefinischen Reformen für unfähig und altersschwach erklärt, wurde  Abt Erenbert im Frühjahr 1789 durch kaiserliche Resolution seines Amtes enthoben und Maximilian Stadler als Kommendatarabt eingesetzt. Nachdem Kaiser Leopold noch 1790 die Erlaubnis zu einer Abtwahl gegeben hatte, wurde er rehabilitiert und einstimmig wiedergewählt. Die Besetzung des Stiftes durch die Franzosen erlebte er nicht mehr. Er starb am 29. März 1800 und wurde in der von ihm erbauten Gruft des Stiftsfriedhofes beigesetzt.
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Im Zuge der josefinischen Reformen für unfähig und altersschwach erklärt, wurde  Abt Erenbert im Frühjahr 1789 durch kaiserliche Resolution seines Amtes enthoben und Maximilian Stadler als Kommendatarabt eingesetzt. Nachdem Kaiser Leopold noch 1790 die Erlaubnis zu einer Abtwahl gegeben hatte, wurde er einstimmig wiedergewählt und regierte das Stift noch neun Jahre. Er starb am 29. März 1800 und wurde in der von ihm erbauten Gruft des Stiftsfriedhofes beigesetzt. Die Besetzung des Stiftes durch die Franzosen erlebte er nicht mehr.
  
 
Meyers Bruder [[Meyer, Paul|Paulus Meyer]] war von 1757 bis 1763 Abt des benachbarten Stiftes Garsten.
 
Meyers Bruder [[Meyer, Paul|Paulus Meyer]] war von 1757 bis 1763 Abt des benachbarten Stiftes Garsten.

Version vom 11. Oktober 2011, 10:51 Uhr

Erenbert Meyer

Erenbert Meyer

Abt des Benediktinerstifts Kremsmünster 1771–1800

* 02. März 1716 Lauterbach, Gem. Inzersdorf im Kremstal
† 29. März 1800 Kremsmünster

Erenbert Meyer, Taufname Johann Wolfgang Josef, geboren in Lauterbach in der Pfarre Kirchdorf an der Krems, wo sein Vater Pfleger war, besuchte das Gymnasium Kremsmünster und trat dann in das Stift ein; Profess 30. Mai 1737, Studium in Linz (Philosophie) und Salzburg (Theologie); Primiz 24. Juni 1742.

Von 1742 bis 1747 war er Professor am Gymnasium, 1747 wurde er Professor für Moraltheologie, 1748 Subregens der Akademie, 1747–1749 Professor für Dogmatik, 1750 Geistlicher Vater des Konvents. Im September 1752 ging er als Spiritual der Benediktinerinnen von Niedernburg nach Passau; 1761–1771 war er zugleich Geschäftsträger des oberösterreichischen Prälatenstandes bei der bischöflichen Kurie. Am 10. Juni 1771 mit 90 von 95 Stimmen zum Abt gewählt, kehrte Meyer nach Kremsmünster zurück.

Abt Erenbert leitete das Kloster 30 Jahre, förderte die Wissenschaften und die Sternwarte, die Bibliothek und die Kunstsammlungen. 1777 feierte das Stift mit einem achttägigen Fest sein 1000jähriges Bestehen. Zwischen 1775 und 1781 wurden mehrere Stiftsmitglieder, darunter der spätere Abt Wolfgang Leuthner, zum Studium an die Universität Wien gesandt. 1782 begründete Meyer an der Stiftsakademie den Lehrstuhl für Volkswirtschaft und eine zweite für Homiletik.

Im Zuge der josefinischen Reformen für unfähig und altersschwach erklärt, wurde Abt Erenbert im Frühjahr 1789 durch kaiserliche Resolution seines Amtes enthoben und Maximilian Stadler als Kommendatarabt eingesetzt. Nachdem Kaiser Leopold noch 1790 die Erlaubnis zu einer Abtwahl gegeben hatte, wurde er einstimmig wiedergewählt und regierte das Stift noch neun Jahre. Er starb am 29. März 1800 und wurde in der von ihm erbauten Gruft des Stiftsfriedhofes beigesetzt. Die Besetzung des Stiftes durch die Franzosen erlebte er nicht mehr.

Meyers Bruder Paulus Meyer war von 1757 bis 1763 Abt des benachbarten Stiftes Garsten.

gge


D:

Prof. 30. Mai 1737; Primiz: 24. Juni 1742; Abbas: el. 10. Juni 1771.

L:

Wurzbach, Constant: Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich 18 (1868) 100–101. · Hartenschneider, Ulrich: Topographie des Erzherzogthums Oesterreich. Wien, o.J. [1830], S. 239–.


Zitierempfehlung: Meyer, Erenbert, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 11.10.2011, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Meyer,_Erenbert

Vorlage:Page.name: MEYER, Erenbert (Josef) OSB (1716–1800) – Biographia Benedictina