Mauritius Mittler
Bibliothekar und Chronist der Abtei Michaelsberg in Siegburg; Autor und Herausgeber der Siegburger Studien
* 25. Mai 1921 Bonn-Oberkassel
† 28. Juli 2013 Siegburg
Mauritius Mittler, Taufname Hans-Josef, Sohn eines Drogisten, wuchs als ältestes von vier Kindern in Bonn-Oberkassel auf. Von 1939 bis 1945 leistete er Militärdienst und beendete dann seine schon vor dem Krieg begonnene Drogistenlehre. 1948 folgte er seinem Bruder, dem späteren Abt Placidus Mittler, in die Benediktinerabtei Siegburg. Er studierte Philosophie und Theologie in Siegburg und Bonn und wurde am 23. Februar 1956 in Köln von Kardinal Frings zum Priester geweiht.
1962, nach dem Tod des Abteihistorikers Wunibald Weber, ernannte ihn Abt Ildefons Schulte Strathaus zum Bibliothekar und übertrug ihm die Herausgabe der Siegburger Studien, einer 1960 als Gabe zum silbernen Abtsjubiläum von Abt Ildefons begründeten historischen Veröffentlichungsreihe. Mit Sondergenehmigung – da ohne Abitur – besuchte Mittler Seminare an der Universität Bonn. 1966 legte er seine ersten Arbeiten vor, über die Translation des Heiligen Erzbischofs Anno (Band III) und die Annonischen Mirakelberichte (Band IV), denen 24 weitere Bände folgten. Noch im Mai 2012 war er an der Veröffentlichung des Doppelbandes 29/30 („In Memoriam“) beteiligt.
Seit Auflösung der Abtei 2010 lebte Mauritius Mittler mit seinem Bruder, Altabt Placidus, im Seniorenheim „Haus zur Mühlen“. Er starb am 28. Juli 2013 in Krankenhaus Siegburg und wurde auf dem Abteifriedhof beigesetzt.
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D:
Prof.: 8. Mai 1951; Sac.: 23. Feb. 1956.
L:
Bibliographie der deutschsprachigen Benediktiner 1880–1980. St. Ottilien: EOS, 1985–1987 · Kürschners deutscher Gelehrten-Kalender, Band 3, Saur 2001, S. 2126.
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