Naber, Bernhard

Bernhard Naber OSB
Foto: Stift Altenburg

Bernhard Naber

Abt des Stiftes Altenburg 1978–2005

* 05. Juli 1934 Großmotten, Gföhl, Niederösterreich
† 27. Jänner 2018 Altenburg

Bernhard Naber, Taufname Alois, wurde 1934 als einer von fünf Söhnen des Dorfschullehrers Anton Naber im Waldviertler Ort Großmotten geboren und und übersiedelte bald mit seinen Eltern und Brüdern ins Schulhaus nach Fuglau in der Pfarre Altenburg. Unmittelbar nach der Matura am humanistischen Bundesgymnasium in Horn 1953 kam er aus dem dortigen Knabenkonvikt in das Noviziat des Benediktinerstiftes Altenburg, wo er bei der Einkleidung durch Abt Maurus Knappek am 30. August 1953 den Namen Bernhard erhielt. Nach dem Theologiestudium im Kolleg St. Benedikt in Salzburg (1954–1959) empfing er am 11. Juli 1958 durch Diözesanbischof Franz Zak die Priesterweihe. Primizprediger war sein aus Rom angereister Onkel, der Jesuit P. Alois Naber SJ.

Im Kolleg stand P. Bernhard 1959 ein halbes Jahr lang dem Rektor als Präfekt zur Seite, ehe er wegen der geringen Zahl an Konventualen im Stift Altenburg noch 1959 als Kaplan nach Horn bestellt wurde. Doch nur zwei Jahre lang war er außerhalb des Klosters eingesetzt. Von 1961 bis 1980 betreute er als Präfekt und Internatsleiter die von Abt Maurus Knappek wiedereingeführten Altenburger Sängerknaben. Seit 1966 in den Wirtschaftsbetrieben des Stiftes als Ökonom und Zellerar tätig, war er gleichzeitig auch Seelsorger und als Religionslehrer am Gymnasium Horn von 1966 bis 1994, Pfarrer von Altenburg seit 1994, Pfarrer in Strögen-Frauenhofen seit 1997, Beichtvater, geistlicher Begleiter, Exerzitienleiter, Novizenmeister und Klerikermagister seit 1978, Referent und Organisator für Kurse von lettischen Katecheten und Multiplikatoren u.v.m. 1970/71 konnte er schließlich sein Magisterium mit der Lehramtsprüfung in Salzburg abschließen.

Am 19. Januar 1978, nach der Resignation von Abt Ambros Griebling, von den 14 wahlberechtigten Kapitulare für zwölf Jahre zum Abt gewählt und am 18. März 1978 benediziert, wurde er 1989 und 2001 im Amt bestätigt. Während seiner 27 Jahre dauernden Amtszeit gab es zehn Klostereintritte, von denen aber nur drei im Kloster blieben. Als Abt war er Novizenmeister und Klerikermagister bis 2005, Pfarrer in Altenburg von 1994 bis 2005, Pfarrer in Strögen von 1997 bis 2001, Baudirektor bis 1995, Küchenmeister bis 1996, Bibliothekar bis 1990, Archivar und Kustos bis 2010. Für die Österreichische Benediktinerkongregation übernahm er rerst die Leitung der Magisterkonferenz und später das Amt des Kongregationsökonoms von 1993 bis 1999 und unterstützte damit vor allem Klöster in ehemals kommunistischen Ländern. 2005 legte er aus Altersgründen sein Amt nieder. Sein Nachfolger wurde der aus Kremsmünster postulierte Christian Haidinger.

Schwerpunkt von Nabers Regierungszeit als Abt war es, das Kloster als spirituelles und kulturelles Zentrum der Region auszubauen und zu öffnen. Außerdem zeichnete der Abt für viele kulturelle Veranstaltungen in seinem Stift verantwortlich, wie etwa die Sonderausstellung Wallfahren in Niederösterreich (1985), Das alte Kloster (1995), Paul Troger (1998) und Archäologie im Klösterreich (2000). Einen besonderen Akzent setzte Naber durch das von ihm ins Leben gerufene, großangelegte soziale und humanitäre Hilfsprojekt Aktion Lettland. Bis 2017 konnten 116 Hilfstransporte für Kinderheime und Notleidende nach Lettland durchgeführt werden.

Nach einem Sturz vor Weihnachten 2016 siedelte Altabt Bernhard in ein Krankenzimmer außerhalb der Klausur im Gästehaus des Stiftes Altenburg über, wo er am 27. Jänner 2018 frühmorgens starb. Sein Leichnam wurde auf eigenen Wunsch nicht in der Äbtegruft, sondern in einem Erdgrab auf dem Konventfriedhof bestattet.

gge, Okt. 2016, rev. Jan. 2018


D:

Prof.: 1954, 31. Aug. 1957; Sac.: 11. Juli 1958; Abbas: el. 19. Jan. 1978, ben. 18. März 1978; el. 21. Aug. 1989, el. 15. Juni 2001, res. 31. Aug. 2005.

A:

Papst-Leo-Plakette der Katholischen Arbeiterbewegung · Silbernes Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich (1992) · Dreisterneorden in Gold der Republik Lettland (2000) · Medaille für Verdienste um den Denkmalschutz in Österreich · Goldenes Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich (2005).

L:

Stift Altenburg · Parte.

Normdaten:

GND: 14148702X

Zitierempfehlung: Naber, Bernhard, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 21.01.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Naber,_Bernhard

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