Nagnzaun, Albert

Albert Nagnzaun OSB, 1818

Albert Nagnzaun

79. Abt des Stiftes St. Peter in Salzburg

* 14. Nov. 1777 Salzburg
† 29. Sep. 1856 ebd.

Georg Albert Nagnzaun, so sein Taufname, wurde 1777 als Sohn eines Kanoniers auf der Feste Hohensalzburg geboren. 1787 kam er als zehnjähriger Sängerknabe in das Konvikt des Stiftes St. Peter. 1795 trat er, nachdem er auch als Sängerknabe im Salzburger Dom tätig gewesen war, in das Kloster ein, 1798 legte er die feierliche Profess ab. Er studierte Philosophie und Mathematik im Kloster und Theologie an der Universität Salzburg. Am 28. Februar 1801 wurde er zum Priester geweiht und feierte am 22. März 1801 seine Primiz. Danach studierte er Kirchenrecht und 1802–1804 orientalische Sprachen.

Von 1804 bis 1806 studierte er in Rom Kirchenrecht. 1808 wurde er zum Doktor der Theologie (katholische Fakultät in Salzburg) und zum Doktor der Philosophie promoviert. Im selben Jahr begann er, als Supplent für den augenkranken P. J. Hofer, an der Universität Salzburg Bibelwissenschaften zu lehren. Als die Universität 1810 aufgehoben wurde, wurde er Seelsorger (1816 Pfarrer) in der Stiftspfarre St. Stephan in Wien-Dornbach, bis er 1818 zum Abt gewählt wurde.

Nagnzaun ordnete die zerrütteten Finanzen, errichtete neue Pfarrhöfe und Schulen und ließ zahlreiche Gebäude restaurieren. Er erwarb mehrere große Sammlungen und erstellte ein umfangreiches Verzeichnis der Archivbestände des Klosters St. Peter (Repertorium des Stiftsarchivs, 5 Bände). Unter seiner Führung erhielt das Stift seine biedermeierliche Prägung.

Nagnzaun war ein großer Verehrer Michael Haydns, dem er 1821 nach eigenem Entwurf in der Stiftskirche ein Denkmal setzen ließ.

gge, Jan. 2008


D:

G.: Michael (Josef) Nagnzaun OSB, Musiker; Vest.: 24. Okt. 1795; Prof.: 21. Nov. 1798; Sac.: 28. Feb. 1801; Abbas: el. 15. Dez. 1818, ben. 23. Jan. 1819.

L:

ÖBL 1815–1950, Bd. 7 (Lfg. 31), S. 21 · Lindner, Pirmin: Professbuch der Benediktiner-Abtei St. Peter in Salzburg (1419–1856), Salzburg 1906, S. 205–207.


Zitierempfehlung: Nagnzaun, Albert, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 17.10.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Nagnzaun,_Albert

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