Niederberger, Basilius

Basilius Niederberger OSB

Basilius Niederberger

Abt des Klosters Mariastein 1937–1971

* 03. Juni 1893 Stans
† 17. Nov. 1977 Breitenbach SO

Basilius Niederberger, Taufname Franz Daniel, geboren 1893 in Stans, besuchte das Kapuzinergymnasium seiner Heimatstadt und die Stiftsschule Einsiedeln. 1915 trat er in die Klostergemeinschaft von Mariastein ein, die seit 1906 im St.-Gallusstift in Bregenz, Österreich, lebte. Das Kloster Mariastein war 1874/75 durch die Regierung des Kantons Solothurn aufgehoben worden. Der Konvent befand sich seitdem im Exil, zunächst in Frankreich, seit 1902 in Österreich.

Nach der Profess 1916 studierte Niederberger Theologie in Freiburg/Schweiz und wurde 1920 zum Priester geweiht. 1922 wurde er mit einer Arbeit über die Logoslehre des hl. Cyrill von Jerusalem zum Doktor der Theologie promoviert und anschließend Professor am theologischen Hausstudium in Bregenz, 1923 zusätzlich Prior und Stellvertreter des Abtes Augustin Borer. Nach Borers Resignation 1937 wurde Prior Niederberger in Mariastein zum Abt gewählt und durch den Nuntius Filippo Bernardini feierlich benediziert.

Nach der Aufhebung des Gallusstiftes durch die Nationalsozialisten am 2. Januar 1941 gewährte der Kanton Solothurn auf Gesuch des Abtes den vertriebenen Mönchen Asyl in ihrem ehemaligen Kloster Mariastein. 1944 eröffnete Abt Basilius dort das Noviziat, 1945 das philosophisch-theologische Hausstudium. Von 1960 bis 1967 war Abt Basilius Präses der Schweizerischen Benediktinerkongregation und nahm in dieser Funktion als Konzilsvater an den ersten drei Sessionen des Zweiten Vatikanischen Konzils teil; bei der vierten Session war er krankheitshalber abwesend.

Nach langen Verhandlungen erhielt das Kloster Mariastein durch einen Volksbeschluss vom 7. Juni 1970 die Selbständigkeit zurück und wurde mit Datum 21. Juni 1971 offiziell wiederhergestellt. Wenige Tage danach trat Abt Niederberger von seinem Amt zurück. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er hauptsächlich im Schwesternhaus Höngen bei Laupersdorf. Er starb am 17. November 1977 im Krankenhaus von Breitenbach und wurde in Mariastein bestattet.

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D:

Prof.: 25. Sep. 1916; Sac.: 11. Juli 1920; Abbas: el. 31. März 1937, ben. 6. Juni 1937, res. 8. Juli 1971.

W:

Die Logoslehre des hl. Cyrill von Jerusalem: eine dogmengeschichtliche Studie. Paderborn, 1923. · Kloster- und Wallfahrtskirche Mariastein. München, 1951.

L:

Schenker, Lukas: Beinwil-Mariastein. In: Helvetia Sacra Abt. III, Bd. 1/1, Bern 1986, S. 420–421. · Stebler, Vinzenz: † Abt Basilius Niederberger. In: Mariastein. Jg. 23 (54), Nr. 8, 1977, S. 253–255. · Bütler, Anselm: † Abtresignat Dr. B. Niederberger, Mariastein. In: Nordschweiz. Jg. 89, Nr. 276, 25. November 1977. · Alt Abt Dr. Basilius Niederberger gestorben. In: Nordschweiz. Jg. 89, Nr. 271, 19. November 1977. · Nekrolog in StMBO 89 (1978) S. 678–684 (Lukas Schenker).


Zitierempfehlung: Niederberger, Basilius, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 4.05.2013, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Niederberger,_Basilius

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