Pacher, Benedikt

Benedikt Pacher

Benedikt Pacher

Abt des Klosters Ettal 1739–1759

* 29. Sep. 1711 Reichling, Oberbayern
† 17. Juni 1796 Salzburg

Benedikt Pacher wurde am Michaelstag 1711 in Reichling als Sohn einfacher Bauersleute geboren[1] und auf den Tagesheiligen Michael getauft. Er machte 1731 Profess in Ettal. 1735 absolvierte er das dritte theologische Studienjahr an der Benediktineruniversität Salzburg und feierte am 1. Oktober 1737 seine Primiz. Er war Inspektor der Stiftswaldungen und Küchenmeister und wurde am 9. November 1739 im ersten Wahlgang zum Abt gewählt.

Er war Abt zur Zeit des Klosterbrandes 1744, der Kloster und Kirche in Schutt und Asche legte; auch die kostbare Bibliothek ging zugrunde. Abt Pacher ließ das Kloster wiederaufbauen und restaurierte die Kirche in den Formen des Hochbarocks.

Nachdem es schon 1749 Beschwerden von Konventualen gegen den angeblich unmoralischen Lebenswandel des Abtes gegeben hatte und 1750 die erste Visitation des Freisinger Generalvikars gegen Abt Benedikt stattgefunden hatte, eskalierte die Lage in den folgenden Jahren so sehr, dass der Abt am 10. Mai 1759 für drei Jahre von der Klosterleitung suspendiert wurde. Er ging als Gast in das Stift St. Peter in Salzburg, wo er schließlich ’freiwillig’ resignierte und bis zu seinem Tod in stiller Zurückgezogenheit lebte. Am 1. September 1783 feierte er seine Jubelprofess und am 9. November 1789 seine Sekundiz. Er überlebte zwei seiner Nachfolger und starb hochgeachtet am 17. Juni 1796.

Die 1796 von Ettal verschickte Totenrotel verschweigt die Absetzung und verschleiert die Abdankung als Sehnsucht Pachers nach Ruhe vor den „verborgenen Dornen“ der äbtlichen Regierung.

gge, Okt. 2011, rev. Mai 2018

  1. Das Elternhaus steht noch in Reichling, Abt-Pacher-Str. Nr. 1.

D:

Prof.: 1731; Prim.: 1. Okt. 1737; Abbas: el. 9. Nov. 1739, res. 1759.

L:

Lindner, Album Ettalense, S.254. · Lindner, Monasticon metropolis Salzburgensis antiquae, S.183 · Lindner, August: Die Schriftsteller und die um Wissenschaft und Kunst verdienten Mitglieder des Benediktinerordens im heutigen Königreich Bayern. Regensburg, 1880, S. 281 · Schaller, Stephan: Ferdinand Rosner – Benediktiner von Ettal (1709—1778). Kallmünz: Lassleben, 1984.


Zitierempfehlung: Pacher, Benedikt, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 7.05.2018, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Pacher,_Benedikt

Vorlage:Page.name: PACHER, Benedikt OSB (1711–1796) – Biographia Benedictina