Quandel, Giuseppe: Unterschied zwischen den Versionen

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Quandel war der Sohn eines Deutschen und hatte wie sein Vater als Offizier in Diensten des Königs beider Sizilien gestanden. Als Hauptmann im Geniekorps hatte er an der Verteidigung von Gaeta vor den Truppen Garibaldis 1860 teilgenommen, während der er wegen Tapferkeit vor dem Feind zum Major befördert worden war.
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Der 1833 im bourbonischen Königreich Neapel geborene Giuseppe Gaetano Felice Quandel stammte aus einer deutschstämmigen militärischen Familie. Der Großvater Johann Peter Quandel (c.1750–1810), geboren in Struthütten bei Siegen, Herzogtum Nassau, war als Offizier eines Schweizer Regiments in Diensten des Königs Vittorio Emanuele I. nach Piemont gekommen und hatte dort in Turin die Schweizerin Anna Cleofea Etter († 1800) geheiratet. Der Vater, Giovan Battista Quandel (1789–1859), war Offizier in napoleonischen Diensten, dann im Heer Murats und seit 1815 im Heer König Ferdinands IV. beider Sizilien (zuletzt Brigadegeneral). Aus der 1829 geschlossenen Ehe mit Geltrude Vial, einer Tochter des Generals Pietro Vial de Maton (1777–1863), gingen acht Kinder hervor. Giuseppe war der zweitälteste Sohn.
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Er schlug, wie auch seine Brüder Pietro (1830) und Ludovico (1839–1929), die militärische Laufbahn ein und wurde 1844 Schüler der Kadettenanstalt ''Nunziatella''. 1851 wurde er Leutnant (Alfiere) im Geniekorps, 1857 Oberleutnant (Tenente) und im August 1860 Kapitän II. Klasse. Bei der Verteidigung der Festung Gaeta gegen die Truppen Garibaldis (November 1860 bis Februar 1861) zeichnete er sich so sehr aus, dass er von König Franz II. persönlich wegen Tapferkeit vor dem Feind zum Major befördert wurde (30. Januar 1861). Mit dem Fall der Festung am 13. Februar 1861 endete das Königreich beider Sizilien und die königliche Familie ging ins Exil nach Rom.
  
 
Nach dem Fall Gaetas in die Abtei Montecassino eingetreten, wurde er dort bald Leiter der Erziehungsanstalt und 1896 zum Abt gewählt. Er blieb im Amt bis zu seinem Tod am 27. Februar 1897.
 
Nach dem Fall Gaetas in die Abtei Montecassino eingetreten, wurde er dort bald Leiter der Erziehungsanstalt und 1896 zum Abt gewählt. Er blieb im Amt bis zu seinem Tod am 27. Februar 1897.

Version vom 30. November 2015, 16:47 Uhr

Giuseppe Quandel

Giuseppe Quandel

Abtordinarius von Montecassino 1896–1897

* 21. Aug. 1833 Neapel
† 27. Feb. 1897

Der 1833 im bourbonischen Königreich Neapel geborene Giuseppe Gaetano Felice Quandel stammte aus einer deutschstämmigen militärischen Familie. Der Großvater Johann Peter Quandel (c.1750–1810), geboren in Struthütten bei Siegen, Herzogtum Nassau, war als Offizier eines Schweizer Regiments in Diensten des Königs Vittorio Emanuele I. nach Piemont gekommen und hatte dort in Turin die Schweizerin Anna Cleofea Etter († 1800) geheiratet. Der Vater, Giovan Battista Quandel (1789–1859), war Offizier in napoleonischen Diensten, dann im Heer Murats und seit 1815 im Heer König Ferdinands IV. beider Sizilien (zuletzt Brigadegeneral). Aus der 1829 geschlossenen Ehe mit Geltrude Vial, einer Tochter des Generals Pietro Vial de Maton (1777–1863), gingen acht Kinder hervor. Giuseppe war der zweitälteste Sohn.

Er schlug, wie auch seine Brüder Pietro (1830) und Ludovico (1839–1929), die militärische Laufbahn ein und wurde 1844 Schüler der Kadettenanstalt Nunziatella. 1851 wurde er Leutnant (Alfiere) im Geniekorps, 1857 Oberleutnant (Tenente) und im August 1860 Kapitän II. Klasse. Bei der Verteidigung der Festung Gaeta gegen die Truppen Garibaldis (November 1860 bis Februar 1861) zeichnete er sich so sehr aus, dass er von König Franz II. persönlich wegen Tapferkeit vor dem Feind zum Major befördert wurde (30. Januar 1861). Mit dem Fall der Festung am 13. Februar 1861 endete das Königreich beider Sizilien und die königliche Familie ging ins Exil nach Rom.

Nach dem Fall Gaetas in die Abtei Montecassino eingetreten, wurde er dort bald Leiter der Erziehungsanstalt und 1896 zum Abt gewählt. Er blieb im Amt bis zu seinem Tod am 27. Februar 1897.

gge


D:

simpl. prof. 26. Dez. 1865, sol. prof. 21. Mai 1874, Sac. 21. März. 1870.

Q:

StMBO 17 (1896) 525 · Album Benedictinum.


Zitierempfehlung: Quandel, Giuseppe, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 30.11.2015, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Quandel,_Giuseppe