Resch, Martin

Martin III. Resch OSB
Porträt von Joh. Michael Feichtmayr, 1708

Martin Resch

Abt von Kremsmünster 1704–1709

* 13. Aug. 1649 Gmunden
† 12. Dez. 1709 Kremsmünster

Martin Friedrich Resch, so sein Taufname, studierte in München, Ingolstadt und Salzburg, ging dann als als Privatsekretär des Bischofs Polycarp von Kuenburg nach Gurk und wurde noch vor der Promotion 1675 fürstbischöflich-salzburgischer Hofrat. 1680 trat er, angeblich nach überstandener schwerer Krankheit, in die Benediktinerabtei Kremsmünster ein (Profess 2. Feb. 1680) und wurde schon im folgenden Jahr zum Priester geweiht; 1682 wurde er als Nachfolger des späteren Fürstabtes von St. Gallen Cölestin Sfondrati auf den Lehrstuhl für Kirchenrecht nach Salzburg berufen.

1688 nach Kremsünster zurückgekehrt, wurde er dort Novizenmeister, 1693 Prior und 1698 Pfarrer in Vorchdorf. Ihm ist der barocke Umbau der gotischen Pfarrkirche zu verdanken; auch kümmerte er sich sehr um die Schulbildung der Kinder und ließ zur Bekämpfung des »Irrglaubens« hunderte katholischer Bücher in die Häuser verteilen. 1703 und 1704 wurde er in Angelegenheiten der Abtei zur Landeshauptmannschaft nach Linz und an den kaiserlichen Hof in Wien gesandt. Am 10. September 1704 nach dem Tod seines Vorgängers Honorius Aigner mit großer Mehrheit zum Abt gewählt, ließ er sich erst durch dringliches Zureden der Mitbrüder bewegen, das Amt anzunehmen.

Abt Resch führte das Stift nur fünf Jahre. Er ließ die von seinem Vorgänger beendeten Türme mit verzinntem Eisenblech eindecken und 1707 die Feste Kremsegg, vermutlich wegen Baufälligkeit, abreißen und neu erbauen, erlebte die Fertigstellung aber nicht mehr. Im Stift errichtete er zwei Lehrstühle für Moraltheologie und förderte Bibliothek und das Schulwesen. Von seinen Arbeiten, deren er mehrere in Handschrift hinterließ, erschien die Dissertation De jure Patronatus (Salzburg 1685) im Druck. 1706 wurde er zum kaiserlichen Rat ernannt; die Landesstände wählten ihn 1707 zum Vorsteher der ständischen Rechnungskanzlei. In dieser Funktion und als Primas des oberösterreichischen Prälatenstandes war er häufig vom Kloster abwesend.

Im Februar 1708 erlitt Abt Martin einen Schlaganfall, litt an Bewusstseinsstörungen und Lähmungen. Ein Kuraufenthalt in Bad Gastein besserte seine Lage, als aber im November ein zweiter Schlag folgte, resignierte er am 26. Juli 1709 förmlich. Resch erlebte noch die Wahl seines Nachfolgers Alexander Straßer am 16. September 1709, starb aber wenige Monate später, am 12. Dezember 1709. Er wurde im Februar 1710 in der Stiftskirche zur Rechten des Hauptaltars beigesetzt.

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L:

Kröhn, Klaus: Abt Martin III. Resch von Kremsmünster 1704–1709. Eine Persönlichkeit aus der Zeit des Barock. Masch. Diss. Wien 1968.

Q:

Hartenschneider, Ulrich: Topographie des Erzherzogthums Oesterreich. Band 8. Wien, o.J. [1830], S. 197–202 · Wurzbach, Constant: Biographisches Lexikon 25, 303.


Zitierempfehlung: Resch, Martin, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 10.10.2011, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Resch,_Martin

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