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Aktuelle Version vom 27. Dezember 2021, 14:18 Uhr

Simon Ri OSB

Simon Ri

Abt von Waegwan (Südkorea), zugleich Apostolischer Administrator der Territorialabtei Tokwon (Nordkorea) 2001–2013

* 30. Sep. 1946 Chaeryong, Hwanghae-do, Chōsens, heute Nordkorea
† 27. Nov. 2016 Sejong, Südkorea

Hyong-u Simon Petrus Ri (koreanisch 이형우 시몬베드로) wurde am 30. September 1946 als ältester Sohn der Eheleute Petrus Ri und Agatha Kim in Chaeryong in der Provinz Hwanghae im heutigen Nordkorea geboren. Nach der Teilung des Landes und der Enteignung ihres Landbesitzes durch die Kommunisten flohen seine Eltern mit dem Säugling schon 1947 in den Süden. Sein Vater wurde dort Soldat und mehrmals versetzt. Schließlich ließen sie sich im damaligen Missionsgebiet der Benediktiner von St. Ottilien nieder. Simons Mutter war viele Jahre als Katechetin in verschiedenen Pfarreien angestellt. Sie brachte noch drei weitere Söhne und drei Töchter zur Welt. Eine davon ist die Olivetaner-Benediktinerin Sr. Anna Maria Ri.

Simon besuchte das Internat und die Schule des Klosters in Waegwan, dem südkoreanischen Nachfolgekloster der Abtei Tokwon in Nordkorea, in das er 1965 als Kandidat eintrat. Als solcher absolvierte er den dreijährigen Militärdienst bei der Luftwaffe und legte nach dem Noviziat am 15. Februar 1971 seine zeitliche Profess ab. Er studierte dann zunächst Theologie in Kwangju und Seoul. Nach der feierlichen Profess am 15. Februar 1974 ging er zum Weiterstudium nach Rom, S. Anselmo. Seinen Doktorgrad in Patrologie mit einer Arbeit über den Strafkodex der Benediktinerregel erwarb er an der Hochschule Augustinianum. 1977 empfing er die Priesterweihe. 1984 nach Korea zurückgekehrt, war er von 1985 bis 1988 in der Pfarrseelsorge in Kumi und Taegu tätig, dann von 1988 bis 1994 Novizenmeister der Abtei. Danach wurde er Leiter des Waegwaner Exerzitienhauses, das sich in dieser Zeit eines sehr guten Rufes im ganzen Südwesten Koreas erfreute.

Schon bald nach seiner Rückkehr von Rom begann er, Patrologie und Christologie an der theologischen Fachschule für Ordensleute in Taegu zu lehren. Auch im Priesterseminar von Taegu übernahm er das Fach Patrologie. Er war auch ein beliebter Exerzitienmeister für viele Gemeinschaften von Ordensleuten. In dieser Zeit begann Pater Simnon auch mit einer Reihe von Übersetzungen der Kirchenväter in zweisprachigen Ausgaben mit lateinischem und koreanischem Text, die im Waegwaner St. Benedikts-Verlag als Reihe herauskamen. Daran arbeiteten später auch andere Patrologen mit. 1977 ernannte der Prior-Administrator von Waegwan, Johannes Bosco Kim, ihn zum Subprior. Von ihm bekam er auch den Auftrag, ein Oblaten-Instituts zu gründen, in das 1998 die ersten Oblaten aufgenommen wurden. Unter seiner Leitung wurden es in wenigen Jahren mehrere hundert Mitglieder.

Am 23. August 2001 wählten die Konventualen der Abtei Pater Simon nach sechsjähriger Vakanz zum Abt. Die Benediktion erteilte am 11. September der damalige Erzbischof von Seoul, Kardinal Stephan Kim. Als Wahlspruch nahm Abt Simon das Wort „Serviamus invicem – Lasst uns einander dienen“. Als Apostolischer Administrator der aufgehobenen Abtei Tokwon war er auch Mitglied der koreanischen Bischofskonferenz und dortjahrelang für das Bibelapostolat zuständig.

Eine harte Prüfung war der große Brand der Abtei in der Nacht vom Gründonnerstag auf Karfreitag 2007, der den Hauptwohnflügel vollständig zerstörte. Unter Abt Simons Führung gelang es, mit Hilfe vieler Wohltäter das Kloster größer als zuvor wieder aufzubauen und dazu eine neue geräumige Kirche. Im Herbst 2009 konnte so unter der Anteilnahme von Äbten aus der ganzen Welt in den neuen Räumlichkeiten das 100-jährige Jubiläum der Ankunft der Benediktiner in Korea gefeiert werden.

Gesundheitlich geschwächt, verzichtete Abt Simon im Frühjahr 2013 auf sein Amt und zog sich als Seelsorger in den Konvent der Trappistinnen bei Sujong an der Südküste zurück (Nachfolger: Blasio Park). Eine Verhärtung der Lunge führte zu häufigen Störungen der Sauerstoffversorgung. Als er am Morgen des ersten Adventssonntags unter großer Mühe von seiner Wohnung in die Kirche der Schwestern ging, um an der Heiligen Messe teilzunehmen, die ein Priester, der ihn wegen seiner Krankheit vertrat, zelebrieren sollte, brach er am Eingang der Kirche zusammen und starb durch einen Herzschlag.

Am 29. November wurde er unter großer Beteiligung von Bischöfen, und Priestern und Gläubigen der ganzen Umgebung auf dem Waegwaner Klosterfriedhof am Nakdongfluss beerdigt.

gge, Dez. 2021


D:

Prof.: 15. Feb. 1971, 15. Feb. 1974; Sac.: 1977; Abbas: el. 23. Aug. 2001, ben. 11. Sep. 2001, res. Frühjahr 2013; Dev.: Serviamus invicem – Lasst uns einander dienen.

W:

Ri, Simon; Schuster, Bonaventura: Die grösste Abtei unseres Klosterverbandes : Waegwan in Südkorea, in: Missionsblätter der Benediktiner-Missionare Uznach 112, (2008), S. 3–6, ill.

Q.:

Nachruf.


Zitierempfehlung: Ri, Simon, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 27.12.2021, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Ri,_Simon

Vorlage:Page.name: RI, Simon OSB (1946–2016) – Biographia Benedictina