Schmid, Chrysostomus: Unterschied zwischen den Versionen

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Chrysostomus Schmid, Taufname Blasius, geboren am 3. Feb. 1883 in Westendorf bei Kaufbeuren, besuchte das Gymnasium bei St. Stephan in Augsburg und trat 1903 in die Erzabtei St. Ottilien ein (Profess 2. Okt. 1904). Nach dem Studium in München und Rom, S. Anselmo, wurde er 1908 in Rom zum Dr. phil promoviert und am 26. Juli 1908 in Augsburg zum Priester geweiht. Danach war er Novizenmeister, von 1912 bis 1922 Lehrer am Seminar und Lektor der Philosophie an der philosophischen Hochschule in St. Ottilien, außerdem übersetzte er Werke von Savinien Louismet aus dem Englischen ins Deutsche. 1922 als Missionar nach Korea ausgesandt, war er dort Lehrer am Priesterseminar und Prior der Abtei Tokwon.
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Chrysostomus Schmid, Taufname Blasius, geboren am 3. Februar 1883 in Westendorf bei Kaufbeuren, besuchte das Gymnasium bei St. Stephan in Augsburg und trat 1903 in die Erzabtei [[St. Ottilien]] ein (Profess 2. Okt. 1904). Nach dem Studium in München und Rom, S. Anselmo, wurde er 1908 in Rom zum Dr. phil promoviert und am 26. Juli 1908 in Augsburg zum Priester geweiht. Danach war er Novizenmeister, von 1912 bis 1922 Lehrer am Seminar und Lektor der Philosophie an der philosophischen Hochschule in St. Ottilien, außerdem übersetzte er Werke von Savinien Louismet aus dem Englischen ins Deutsche. 1922 als Missionar nach Korea ausgesandt, war er dort Lehrer am Priesterseminar und Prior der Abtei Tokwon.
 
   
 
   
 
Schmid war Missionar in Tokwon, als er am 17. Juni 1930 zum Koadjutor und Nachfolger des Erzabts [[Weber, Norbert|Norbert Weber]]  gewählt wurde. Nach Deutschland zurückgekehrt erhielt er die Benediktion am 10. August 1930 durch den Münchner Weihbischof Johann Baptist Schauer.
 
Schmid war Missionar in Tokwon, als er am 17. Juni 1930 zum Koadjutor und Nachfolger des Erzabts [[Weber, Norbert|Norbert Weber]]  gewählt wurde. Nach Deutschland zurückgekehrt erhielt er die Benediktion am 10. August 1930 durch den Münchner Weihbischof Johann Baptist Schauer.
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Die ersten Jahre seines Abbatiats waren geprägt von Missionsreisen nach Nordamerika 1931, Venezuela 1932 und Ostafrika 1936. Schmids Regierungszeit wurde durch den Aufstieg der Nationalsozialisten und den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs überschattet. 1941 wurde die Erzabtei St. Ottilien von der Gestapo aufgehoben und die Mönche vertrieben. Erzabt Schmid lebte bis 1945 als Gast im Kloster Schäftlarn. Nach Kriegsende sammelte er seine zerstreute Gemeinschaft wieder. 1948 reiste er wieder nach Süd- und Ostafrika und besuchte dort die Missionsstationen.
 
Die ersten Jahre seines Abbatiats waren geprägt von Missionsreisen nach Nordamerika 1931, Venezuela 1932 und Ostafrika 1936. Schmids Regierungszeit wurde durch den Aufstieg der Nationalsozialisten und den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs überschattet. 1941 wurde die Erzabtei St. Ottilien von der Gestapo aufgehoben und die Mönche vertrieben. Erzabt Schmid lebte bis 1945 als Gast im Kloster Schäftlarn. Nach Kriegsende sammelte er seine zerstreute Gemeinschaft wieder. 1948 reiste er wieder nach Süd- und Ostafrika und besuchte dort die Missionsstationen.
  
Er resignierte am 15. Mai 1957 und lebte dann bis 1961 im Kloster St. Vinzenz in Dießen. Beigesetzt wurde er in St. Ottilien.
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Er resignierte am 15. Mai 1957 und lebte dann bis 1961 im Kloster St. Vinzenz in Dießen. er starb am 28. September 1962 in St. Ottilien und wurde in der Kreuzkapelle der Klosterkirche beigesetzt, neben Abtbischof [[Breher, Theodor|Theodor Breher]] von Yenki.
  
 
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Aktuelle Version vom 30. Januar 2017, 12:01 Uhr

Chrysostomus Schmid OSB

Chrysostomus Schmid

2. Erzabt von St. Ottilien 1930–1957

* 03. Feb. 1883 Westendorf
† 28. Sep. 1962 St. Ottilien

Chrysostomus Schmid, Taufname Blasius, geboren am 3. Februar 1883 in Westendorf bei Kaufbeuren, besuchte das Gymnasium bei St. Stephan in Augsburg und trat 1903 in die Erzabtei St. Ottilien ein (Profess 2. Okt. 1904). Nach dem Studium in München und Rom, S. Anselmo, wurde er 1908 in Rom zum Dr. phil promoviert und am 26. Juli 1908 in Augsburg zum Priester geweiht. Danach war er Novizenmeister, von 1912 bis 1922 Lehrer am Seminar und Lektor der Philosophie an der philosophischen Hochschule in St. Ottilien, außerdem übersetzte er Werke von Savinien Louismet aus dem Englischen ins Deutsche. 1922 als Missionar nach Korea ausgesandt, war er dort Lehrer am Priesterseminar und Prior der Abtei Tokwon.

Schmid war Missionar in Tokwon, als er am 17. Juni 1930 zum Koadjutor und Nachfolger des Erzabts Norbert Weber gewählt wurde. Nach Deutschland zurückgekehrt erhielt er die Benediktion am 10. August 1930 durch den Münchner Weihbischof Johann Baptist Schauer.

Die ersten Jahre seines Abbatiats waren geprägt von Missionsreisen nach Nordamerika 1931, Venezuela 1932 und Ostafrika 1936. Schmids Regierungszeit wurde durch den Aufstieg der Nationalsozialisten und den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs überschattet. 1941 wurde die Erzabtei St. Ottilien von der Gestapo aufgehoben und die Mönche vertrieben. Erzabt Schmid lebte bis 1945 als Gast im Kloster Schäftlarn. Nach Kriegsende sammelte er seine zerstreute Gemeinschaft wieder. 1948 reiste er wieder nach Süd- und Ostafrika und besuchte dort die Missionsstationen.

Er resignierte am 15. Mai 1957 und lebte dann bis 1961 im Kloster St. Vinzenz in Dießen. er starb am 28. September 1962 in St. Ottilien und wurde in der Kreuzkapelle der Klosterkirche beigesetzt, neben Abtbischof Theodor Breher von Yenki.

gge


D:

Prof. 2. Okt. 1904; Sac.: 26. Juli 1908; Abbas: 17. Juni 1930, ben. 10. Aug. 1930, res. 15. Mai 1957.

A:

Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (1955) · Bayerischer Verdienstorden (1959).

L:

Klimosch, Karl: Köpfe der Politik, Wirtschaft, Kust und Wissenschaft 1953 · Bibliographie der deutschsprachigen Benediktiner 1880–1980. St. Ottilien : EOS, 1985–1987 · Necr. Congr. Ott. 2000.

Normdaten:

GND: 126592764

Zitierempfehlung: Schmid, Chrysostomus, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 30.01.2017, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Schmid,_Chrysostomus

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