Serafini, Domenico

Domenico Serafini OSB

Domenico Serafini

1896–1900 Klaustralabt und Abtordinarius der Territorialabtei Subiaco und 1896 Generalabt der Kongregation von Subiaco; 1910 Erzbischof von Spoleto, 1914 Kardinal, 1916 Präfekt der Religiosenkongregation und der Propaganda Fide.

* 3. Aug. 1852 Rom
† 5. März 1918 Rom

Serafini entstammte einer vornehmen Familie. Sein Großvater mütterlicherseits, Giovanni Di Pietro, war unter Gregor XVI. Auditor an der Rota gewesen. Nach der Schulzeit trat er in das Kloster Subiaco ein und studierte dann an verschiedenen Häusern seines Ordens und der Päpstl. Universität Gregoriana, wo er in Theologie und Philosophie promoviert wurde. Von 1889 bis 1891 war er in Genua Novizenmeister, 1891 bis 1892 Prior des Klosters St. Scholastika in Subiaco und dann von 1892 bis 1896 Generalprokurator seines Ordens in Rom mit dem Titel eines Abtes von S. Maria Turrisclara. Der Papst bestellte ihn zum Konsultor der Kongregation für die Bischöfe und Ordensleute und der Propaganda Fide, 1897 auch der Inquisitionskongregation.

Auf dem Generalkapitel von 1896 wurde Serafini, dem eine außerordentliche Leitungsbegabung nachgesagt wird, zum Generalabt der »Cassinesischen Kongregation von der ursprünglichen Observanz« gewählt (Congregatio Casinensis a primaeva observantia, heute Kongregation von Subiaco genannt, 5. Juni). In dieser Position förderte er besonders die wissenschaftliche Ausbildung der jungen Mönche, indem er es unterstützte, dass sie zum Studium auf das kurz zuvor gegründete Benediktinerkolleg Sant’Anselmo geschickt wurden.

Serafinis Amtszeit als Generalabt fand im April 1900 ein unerwartetes Ende, als er zum Erzbischof von Spoleto ernannt wurde (Nachfolger als Generalabt wurde sein Bruder Mauro Serafini). 1912 transferierte ihn Pius X. auf den Titularsitz von Seleucia Pieria und überreichte ihm 1914 den Kardinalshut. Nach Pius’ Tod zog Serafini im August 1914 als Favorit ins Konklave ein, unterlag aber knapp dem Erzbischof von Bologna, Giacomo della Chiesa (Benedikt XV.). Am 26. Januar 1916 ernannte ihn Benedikt XV. zum Präfekten der Religiosenkongregation, am 24. März 1916 dann zum Präfekten der Kongregation für die Ausbreitung des Glaubens (Propaganda Fide).

Serafini starb 1918 in Rom und wurde auf dem Friedhof Campo Verano bestattet.

gge


Daten:

Prof.: 16. Juni 1874; Sac.: 21. Okt. 1877; 1889–91 Novizenmeister, 1891–92 Prior, 1892–96 Generalprokurator, 1896–1910 Generalabt; Ep.: nom. 16. Apr. 1900, cons. 16. Mai 1900 (Kard. Serafino Vannutelli, Klosterkirche S. Ambrogio, Rom); trans. 2. März 1912 Titularerzbischof v. Seleucia Pieria, Kardinal 25. Mai 1914; 26. Jan. 1916 Präfekt der Religiosenkongregation, 24. März 1916 Präfekt der Propaganda Fide.

Lit.:

StMBO 18 (1897) 171 und 21 (1900) 465–466.


Zitierempfehlung: Serafini, Domenico, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 18.06.2013, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Serafini,_Domenico

Vorlage:Page.name: SERAFINI, Domenico OSB (1852–1918) – Biographia Benedictina