Timothy Sweeney
7. Abt und 4. Erzabt von St. Meinrad in Indiana, USA, 1978–1995
* 24. Juli 1935 Indianapolis, Indiana, USA
† 17. Aug. 2017 St. Meinrad, Spencer County, Indiana, USA
Timothy Sweeney, Taufname Robert Joseph, wurde am 24. Juli 1935 als jüngerer der beiden Söhne von James M. und Helen (Cahill) Sweeney geboren. Seine Eltern waren irischer Abstammung. Sein älterer Bruder James († 1990), dem er 1987 eine Niere spendete, war Priester der Erzdiözese Indianapolis.
Sweeney besuchte die St. Philip Neri School in Indianapolis und von 1949 an das High-School-Seminar der Abtei St. Meinrad (1954 Erzabtei). Nach dem Abschluss wurde er am 14. August 1955 als Novize eingekleidet und legte am 15. August 1956 die zeitlichen Gelübde ab. Die feierliche Profess folgte am 15. August 1959. Er studierte Philosophie am College der Abtei (Bachelor of Arts) und Theologie am theologischen Seminar (Master of Divinity). Am 7. Mai 1961 wurde er zum Priester geweiht. Danach setzte er seine Studien fort und erwarb am päpstlichen Athenæum Sant’Anselmo in Rom ein Lizentiat in Theologie und am Institut Catholique in Paris 1968 ein Lizentiat in Philosophie.
1968 nach St. Meinrad zurückgekehrt, lehrte er dort zehn Jahre lang Philosophie und diente der Klostergemeinschaft als Subprior (1970–1975) und Novizen- und Juniorenmagister (1972–1975). 1975 wurde er zum Prior ernannt. Am 2. Juni 1978 zum Abt gewählt (dem ersten nicht deutscher oder Schweizer Abstammung), wurde er am 17. Juni 1978 von Bischof Francis Shea von Evansville benediziert.
Während seiner Amtszeit wurde nach einer Kapitelenscheidung ein komplett neues, modernes Klostergebäude errichtet, anstelle des alten, aus dem 19. Jahrhundert stammenden (heute St. Anselm Hall), das zum theologischen Seminar umgebaut wurde. Dazu kam eine neue Bibliothek. Außerdem wurden das College, das Seminar und die Verlagstätigkeit (Abbey Press) bedeutend ausgebaut.
Im Juni 1993 legte Erzabt Timothy sein Amt nieder. Er war der am längsten regierende Abt der Schweizerisch-Amerikanischen Benediktinerkongregation, deren Leitungsgremium er mehrere Jahre angehört hatte. Zwei Amtszeiten lang war er auch Vorsitzender des Priesterrates der Erzdiözese Indianapolis gewesen. Als erster der Äbte und Erzäbte von St. Meinrad kehrte er nach seiner Resignation an seinen Platz in den Reihen der Mönche zurück.
In den folgenden Jahren übernahm er mehrere Pfarrstellen. Sechs Monate war er Administrator der St. Bridget Parish in Liberty, Indiana, und weitere sechs Monate Administrator der Our Lady of Perpetual Help Parish in Hammond, IN. Danach wurde er Pfarrer der Immakulata-Pfarrei in Owensboro, Kentucky, wo er 9½ Jahre blieb. Von dort aus wurde er für 3½ Jahre in die St. Paul Parish in Tell City, Indiana, versetzt. In die Erzabtei zurückgekehrt, lehrte er in den akademischen Jahren 2009–2011 wieder Philosophie und verwaltete sechs Monate lang die St. Charles Parish in Bloomington, Indiana. Neun Monate kümmerte er sich um das Archiv der inzwischen aufgegebenen Blue Cloud Abbey in Marvin, South Dakota. Im September 2012 übernahm er die Leitung des Archivs der Erzabtei und der Kongregation und pastorierte zugleich die Gemeinden St. Isidore in Bristow, Indiana, und St. Martin in Siberia, Indiana.
Nachdem Anfang 2017 Lungenkrebs diagnostiziert worden war, zog er auf die Krankenstation der Erzabtei um, wo er am 17. August 2017 als Profess- und Priesterjubilar starb. Am 22. August 2017 wurde er auf dem Klosterfriedhof beerdigt.
gge, Sep. 2017
D:
Vest.: 14. Aug. 1955; Prof.: 15. Aug. 1956, 15. Aug. 1959; Sac.: 7. Mai 1961; Abbas: el. 2. Juni 1978, ben. 17. Juni 1978, res. 2. Juni 1995.
L:
Nachrufe.
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