Berthold Vogl
Abt des Stiftes Kremsmünster 1759–1771; Universitätsprofessor
* 29. Mai 1706 Pfarrkirchen bei Kremsmünster
† 25. April 1771 Stift Kremsmünster
Abt Berthold III. Vogl war der Sohn des Schulmeisters der Stiftspfarre Pfarrkirchen. Nach dem Besuch des Stiftsgymnasiums Kremsmünster studierte er Philosophie in Salzburg und trat als Magister 1724 in das Noviziat ein (Profess 7. Okt. 1725). Er studierte Theologie an der Universität Salzburg, wo er die Priesterweihe empfing und am 25. November 1731 seine Primiz hielt. Danach war er vier Jahre im Stift und als Kooperator in Ried tätig, bis er 1735 an die Universität Salzburg berufen wurde.
1735–1737 lehrte er in Salzburg Philosophie, 1737–1740 Geschichte und philosophische Sittenlehre und 1740–1744 Moralthologie und Dogmatik. 1737–1738 wr er auch Dekan der Philosophischen Fakultät. Neben der zu dieser Zeit an den Universitäten vorherrschenden aristotelisch-thomistischen Schulphilosophie versuchte Vogl, seine Studenten auch mit der Philosophie von Gottfried Wilhelm Leibniz und Christian Wolff bekannt zu machen. 1744 zum Rektor der Universität Salzburg gewählt und alle drei Jahre im Amt bestätigt, stattete der besonders den Naturwissenschaften zugeneigte Vogl das mathematisch-physikalische Kabinett neu aus und setzte sich für Vorlesungen aus der Experimentalphysik ein.
Nachdem die Landesregierung den Kapitularen schon im Vorfeld die Weisung gegeben hatte, bei der Wahl des nächsten Vorstehers v.a. auf dessen wissenschaftliche Bildung zu achten, wurde Vogl 1759 zum Abt seines Heimatklosters gewählt. Schweren Herzens gab Vogl, der lieber den Stiftsprior Antonius Zechner als Oberen gesehen hätte, seine Lehrtätigkeit auf und kehrte widerstrebend nach Kremsmünster zurück.
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Hartenschneider, Ulrich: Historische und topographische Darstellung von dem Stifte Kremsmünster. Wien, 1830, S. 230–238.
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